Gladbeck. Rechnerisch ist der SV Zweckel nach dem 0:1 gegen Lippramsdorf aus der Bezirksliga abgestiegen. Der Klub will aber am Grünen Tisch weiterkämpfen.

Aus und vorbei. Als Schiedsrichter Leonard Render das Bezirksliga-Spiel des SV Zweckel gegen den SV Lippramsdorf abpfiff, ließen sich die meisten Akteure der Gladbecker sofort enttäuscht auf den Rasen fallen. Sie ahnten bereits, dass die 0:1 (0:1)-Niederlage gegen den Gast aus Haltern den Abstieg bedeutete und damit eine 15-jährige Ära zu Ende gegangen ist. Später erreichte sie die Kunde, dass Mitkonkurrent Genclikspor Recklinghausen sein Spiel in Hessler gewonnen hat. Aus und vorbei.

Anno 2007 waren die Zweckeler in die Bezirksliga zurückgekehrt. Seitdem waren sie immer überkreislich vertreten, zwischenzeitlich sogar in der Oberliga. Nun steht fest, dass der SVZ künftig wieder in der Kreisliga A antreten muss - vorbehaltlich einer Entscheidung am Grünen Tisch. Der SV Zweckel hat nämlich Zulassungsbeschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision in dem Verbandssportgerichtsurteil vom 25. Mai eingelegt.

SV Zweckel: Appelt macht seiner Mannschaft keinen Vorwurf

„Wir sind nicht heute abgestiegen“, sagte Günter Appelt, der Trainer des SVZ, der erst im vergangenen März Guido Naumann abgelöst und mit der Mannschaft eine Aufholjagd gestartet hatte, die zwischenzeitlich Fans, Vereinsführung und Team hoffen ließ, dass der Klub auch in der nächsten Saison weiter in der Bezirksliga um Punkte spielen würde. Appelt betonte gestern: „Man hätte schon im Winter reagieren und dann auch noch den einen oder anderen Spieler verpflichten müssen.“

Sebastian Hagemeister (re.) gewinnt in dieser Szene ein Kopfballduell. Gefährlich wurde es jedoch nicht.
Sebastian Hagemeister (re.) gewinnt in dieser Szene ein Kopfballduell. Gefährlich wurde es jedoch nicht. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Seiner Mannschaft machte Günter Appelt nach dem 0:1 gegen den SV Lippramsdorf überhaupt keinen Vorwurf. „Die Jungs“, so der Coach mit Blick aufs Engagement, „haben sich, seit ich hier wieder der Trainer bin, immer zerrissen, die letzte Woche in Marl einmal ausgenommen. Sie haben sich ja auch heute bemüht und sie haben auch heute gekämpft.“

Keiner weiß, wie es weitergehen wird beim SV Zweckel

Dass es letztlich nicht zum Klassenerhalt gereicht hat, habe auch etwas mit dem Spielvermögen einiger Akteure zu tun, so Günter Appelt. „Wenn ich sehe, welche Chancen wir heute in der zweiten Halbzeit ausgelassen haben, muss ich feststellen, das ist fehlende Qualität. Für den einen oder anderen ist die Bezirksliga zu hoch.“

Wie es nun weitergehen wird beim SV Zweckel, der ja in 2023 sein 100-jähriges Bestehen feiert, weiß aktuell niemand. Es darf z. B. stark bezweifelt werden, dass Appelt Trainer der Schwarz-Grünen bleibt, auch wenn er sich nach Spielschluss aus verständlichen Gründen dazu nicht äußern wollte.

SV Lippramsdorf geht in der dritten Minute mit 1:0 in Führung

Die Begegnung mit dem SV Lippramsdorf hätte für die Gladbecker kaum schlechter beginnen können. In der dritten Minute gab es einen Eckball für das Team aus Haltern, Der Ball kam zu Malte Hilbrich, der ihn fast unbedrängt zur Führung der Gäste einköpfte.

Günter Appelt, Trainer des SV Zweckel, sah eine bittere 0:1-Niederlage seiner Mannschaft gegen den SV Lippramsdorf.
Günter Appelt, Trainer des SV Zweckel, sah eine bittere 0:1-Niederlage seiner Mannschaft gegen den SV Lippramsdorf. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

In der Folgezeit übernahm der SV Zweckel die Spielkontrolle, Chancen erarbeitete sich das Team zunächst aber nicht. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel.

Schwers und Kouesso vergeben große Möglichkeiten zum Ausgleich

So bot sich zunächst Jan Schwers in der 68. Minute nach einem Zuspiel des eingewechselten Tenzing Norbu Lama die Gelegenheit zum Ausgleich. Er scheiterte aber an Marvin Niehaus im Kasten der Lippramsdorfer.

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Fünf Minuten vor dem Abpfiff tauchte erneut Jan Schwers frei vor dem Keeper auf. Er sah den noch besser postierten Armand Lalo Penka Kouesso und legte den Ball daher quer, so dass Kouesso eigentlich nur noch einzuschieben brauchte. Der Angreifer brachte aber das Kunststück fertig, das Leder irgendwie zu verstolpern . . .

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