Lage. Nach dem starken Auftritt in Emmerich haben die Athletinnen und Athleten vom TV Gladbeck in Lage die ersten Plätze verpasst. Was das bedeutet.

Nachdem die Leichtathletinnen und -athleten des TV Gladbeckbeim Meeting in der vergangenen Woche in Emmerich eine Deutsche-Meisterschafts-Norm nach der anderen sicherten, reichte es bei den NRW-Mehrkampfmeisterschaften im ostwestfälischen Lage nur zu zwei Vizetiteln.

„Grundsätzlich bin ich mit den Platzierungen schon zufrieden, es wäre aber auch mehr drin gewesen“, sagt Trainer Heiner Preute. Dabei denkt er vor allem an Marcel Reiff, der im U18-Zehnkampf der Männer antrat. Reiff erreichte dabei am Ende 5676 Punkte.

Die Norm für die Deutsche Meisterschaft steht zwar noch nicht ganz fest, Preute geht aber davon aus, dass diese bei 5800 Punkten liegen wird. Die wären in Lage wohl auch möglich gewesen, wenn Reiff nach einem ordentlichen ersten Wettkampftag (2989 Punkte) am zweiten Tag nicht geschwächelt hätte.

TV Gladbeck: Reiff hat Probleme bei den Hüren

Schon beim Einlaufen für die 100m Hürden habe sich angedeutet, dass es ein schwieriger Einstieg werden würde, so Preute. Vor allem das Anlaufen an der ersten Hürde bereitete Reiff Probleme, sodass er am Ende 16,40 Sekunden lief und seine eigene Bestleistung nicht steigern konnte.

Im Speerwurf konnte er mit 45,07m aber wieder seine Klasse zeigen und diese Disziplin gewinnen. Dennoch fehlte Reiff die Konstanz, was sich insbesondere beim Diskus zeigen sollte. Nach zwei Fehlversuchen landete seine Scheibe bei 31,45 Metern. Zum Vergleich: Eine Woche vorher warf er in Emmerich noch 39 Meter. Mit einem guten abschließenden 1500-Meter-Lauf konnte Reiff sich dennoch Rang zwei sichern, die DM-Norm wurde aber noch nicht geschafft.

„Ich weiß nicht genau, woran es lag“, sagt Trainer Heiner Preute. Mutmaßlich habe Reiff die ungewöhnliche Reihenfolge der Disziplinen aus dem Konzept gebracht. „Aber damit mussten ja alle klarkommen“, will Preute keine Ausreden finden.

TV Gladbeck muss auf Pia Meßing verzichten

Nicht so einfache Voraussetzungen hatte auch die weibliche U18-Mannschaft, die ohne Spitzenathletin Pia Meßing im Siebenkampf antreten musste. Dennoch zeigten Lilli Preute, Maxima Busse und Yousra Farouk gute Leistungen und sicherten sich am Ende mit mit 11.323 Punkten die Vizemeisterschaft.

Vor allem Lilli Preute zeigte sich zum Vorjahr deutlich verbessert und steigerte ihre Siebenkampfbestleistung um mehr als 300 Punkte. Sie landete mit 4316 Zählern auf Rang vier und konnte auf 100m Hürden (14,72 Sek.) und im Speerwurf (30,65m) neuen Bestleistungen aufstellen. Maxima Busse landete auf Rang 13 (3535 Punkte), Yousra Faruk (3372 Punkte) wurde zwei Plätze dahinter Fünfzehnte.

„Das war von allen dreien wirklich eine gute Leistung“, war Trainer Preute insgesamt mit dem Aufritt zufrieden. Dennoch sagt er auch: „Mit Pia Meßing im Team hätten wir sicher gewonnen.“

Mehr drin gewesen wäre wohl auch bei Charlotte Jatzkowski in der U14-Altersklasse, die sich trotz einer insgesamt vorzeigbaren Leistung ärgern dürfte. Am Ende fehlten ihr bei ihrem ersten Siebenkampf mit 3347 Punkten gerade lediglich zehn Zähler für die Bronzemedaille.

Nicht mehr viele Möglichkeiten für DM-Norm

W15-Athletin Dana Gäffke gab ebenfalls ihr Siebenkampf-Debüt und belegte am Ende mit 3223 Punkten Platz sieben im Feld der 23 Mehrkämpferinnen. 13,12 Sek. über 100m und 4,83m im Weitsprung brachten ihr die meisten Punkte ein.

Viele Möglichkeiten, die DM-Norm doch noch zu erreichen gibt es für die Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer nicht mehr. „Der Terminplan ist wirklich sehr voll“, so TV-Coach Preute. Zunächst stehen nun kommende Woche erst einmal die Bezirksmeisterschaften in den Einzeldisziplinen an. „Eventuell ist es möglich, Ende Juli noch einmal ein Mehrkampf-Event aufzustellen“, sagt der Trainer. Und dann bekommt vielleicht auch Marcel Reiff noch einmal die Chance.

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