Gladbeck. Der TV Gladbeck hat in der Regionalliga-Abstiegsrunde den SV Wachtberg besiegt. Was nach Volleyball-Alltag klingt, war alles andere als das.

In der Regionalliga-Abstiegsrunde hat der TV Gladbeck den SV Wachtberg mit 3:2 (27:25, 22:25, 25:12, 23:25, 15:13) bezwungen. Normaler Volleyball-Alltag also. Normaler Volleyball-Alltag? Von wegen! Dieses Spiel war aus Sicht der Blau-Weißen alles andere als ein normales.

Dem TVG standen nämlich in Melisa Demirer und Maren Vierhaus gerade einmal zwei Spielerinnen aus dem ursprünglichen Kader der ersten Damenmannschaft zur Verfügung. Alle anderen waren krank, verletzt oder aus privaten Gründen verhindert. Es wäre, weil es im Team auch Coronafälle gab, möglich gewesen, den Vergleich zu verlegen. Die Blau-Weißen entschieden sich aber, gegen den SV Wachtberg anzutreten - und zwar mit ihren Talenten aus der U18 und der U16.

TV Gladbeck bietet ein blutjunges Team auf

Johann Bleichrot, der für den erkrankten Waldemar Zaleski das völlig neu formierte und blutjunge Team coachte, sagte: „Nico Vasi (TVG-Nachwuchstrainer, d. Red.) hat mir gegenüber betont, dass die Mädchen, wenn ihnen das Vertrauen geschenkt wird, dieses Vertrauen mit Leistung zurückzahlen werden.“ Und genauso war es.

Auszeit: Johann Bleichrot, Trainer des TV Gladbeck, gibt seinen Spielerinnen in der Partie gegen Wachtberg Anweisungen.
Auszeit: Johann Bleichrot, Trainer des TV Gladbeck, gibt seinen Spielerinnen in der Partie gegen Wachtberg Anweisungen. © FUNKE Foto Services | Lukas Claus

Bleichrot war nach der Partie voll des Lobes: „Diese Mannschaft hat eine besondere, herausragende Leistung geboten.“ Auch Nico Vasi vergaß er dabei nicht: „Was Nico aus diesen Talenten gemacht hat, ist herausragend.“

Galina Pradtke führt den TV Gladbeck als Kapitänin aufs Feld

In Julia Vasi und Leana Grozer standen in der Begegnung mit dem SV Wachtberg sogar zwei 14-Jährige nicht nur im Aufgebot, sondern für den TVG auch auf dem Feld. Ferner Spielerinnen wie Emilia Pissarski, die nach der Partie als wertvollste Gladbeckerin ausgezeichnet wurde, Hanna Bittner, Emma Neukirchen, Alicia Olikagu und Dilay Kaya, die allesamt gerade einmal 15 Jahre jung sind.

Erstmals für den TV Gladbeck im Einsatz war zudem Galina Pradkte, die der Klub ja als Reaktion auf die unglaubliche Personalmisere in der vergangenen Woche aus dem Volleyball-Ruhestand geholt und verpflichtet hatte. Die ehemalige National- und Bundesligaspielerin fungierte bei ihrem Debüt im blauen Trikot sogleich als Kapitänin der Rasselbande.

Leana Grozer gehörte im Spiel gegen den TV Gladbeck zu den jüngsten Spielerinnen auf dem Feld. Das Talent ist gerade einmal 14 Jahre alt.
Leana Grozer gehörte im Spiel gegen den TV Gladbeck zu den jüngsten Spielerinnen auf dem Feld. Das Talent ist gerade einmal 14 Jahre alt. © FUNKE Foto Services | Lukas Claus

Für den TV Gladbeck stehen nun 20 Punkte zu Buche

Johann Bleichrot sagte über Pradtke: „Sie hat sich sofort bereiterklärt, uns zu unterstützen.“ Probleme auf dem Feld habe es keine gegeben. „Galina“, so der TVG-Co-Trainer, „war zwölf Jahre Profi. Die kann man nachts wecken und sie bringt ihre Leistung.“

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Dank des 3:2-Erfolgs über den SV Wachtberg darf der TV Gladbeck weiter hoffen, auch in der nächsten Saison in der Regionalliga West um Punkte spielen zu dürfen. 20 Punkte stehen nun für die Blau-Weißen, die noch zwei Partien auszutragen haben, zu Buche. Damit belegt der TVG in der Abstiegsrunde den dritten Platz - mit drei Zählern Vorsprung vor der SG Langenfeld, die den ersten Abstiegsrang belegt und eine Partie mehr ausgetragen hat als die Blau-Weißen.

Am 9. April tritt der TV Gladbeck beim SC 99 Düsseldorf an

Beachtet werden müssen von den Gladbeckerinnen aber auch noch der SC Union Lüdinghausen (16 Punkte) und der SV Wachtberg (10), die drei bzw. sogar vier Spiele in der Hinterhand haben. Es bleibt also spannend. Der TVG kann jetzt aber zumindest einmal durchatmen, das nächste Spiel beim SC 99 Düsseldorf steht nämlich erst am Samstag, 9. April, auf dem Plan.

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