Gladbeck. Heiko Fikenzer (49) ist der neue Schwimmtrainer des VfL Gladbeck. Er bringt viel Erfahrung mit. Die erste Herausforderung wartet bereits auf ihn.

Quasi einen fliegenden Wechsel hat es in der Schwimmabteilung des VfL Gladbeck gegeben: Nachdem Trainer Marcel Karow nach etwas mehr als zweijähriger Tätigkeit die Rot-Weißen verlassen hat und in seine Heimatstadt Hamm zurückgekehrt ist, kümmert sich seitdem der 49-jährige Heiko Fikenzer um die Aktiven. Der neue Coach wusste natürlich, worauf er sich eingelassen hat.

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Die Schwimmwelt ist schließlich klein - und der aus Chemnitz stammende Fikenzer war als Trainer ausschließlich in Nordrhein-Westfalen aktiv. So war er zuletzt acht Jahre lang beim SV Neptun Recklinghausen engagiert. Fikenzer: „Die VfLer und wir saßen bei Wettkämpfen häufig nebeneinander. Da ist im Laufe der Zeit eine gewisse Freundschaft entstanden.“ Er kannte also den VfL bestens - und der VfL kannte ihn bestens.

Zuletzt war Heiko Fikenzer Trainer des SV Neptun Recklinghausen

Als die Gladbecker Verantwortlichen sich schließlich mit Heiko Fikenzer in Verbindung setzten, um ihn an die Schützenstraße zu lotsen, brauchten sie gar nicht allzu viele Worte zu verlieren. Nach der langen Zeit in Recklinghausen war der Trainer nämlich bereit für eine neue Herausforderung. Und er betont lachend: „Ich habe kaum eine Chance gehabt, Nein zu sagen.“

Nachdem Marcel Karow und Heiko Fikenzer noch ein paar gemeinsame Übungseinheiten in der Traglufthalle mit den VfLern absolviert haben, ist inzwischen der in Castrop-Rauxel heimisch gewordene Heiko Fikenzer verantwortlich fürs Training. Sein erster Eindruck? „Hier ist viel Potenzial vorhanden. Von Jessica Steiger bis Paula Buß gibt es in allen Jahrgängen richtig gute Schwimmerinnen und Schwimmer.“

Zweitliga-Start steht für den VfL Gladbeck im Februar an

Mit zwei Herausforderungen sieht sich der neue Trainer konfrontiert. Zum einen damit, nach knapp zweijähriger Coronazeit die Schwimmerinnen und Schwimmer zu motivieren. Das sei ein allgemeines und kein VfL-spezifisches Problem, betont Fikenzer. „Den meisten Aktiven haben, weil ja viele Meisterschaften und Wettkämpfe ausgefallen sind, die Ziele gefehlt. Das ist eine schwierige Geschichte.“

An seinem neuen Arbeitsplatz: Heiko Fikenzer ist nun Trainer des VfL Gladbeck. Das Bild zeigt den 49-Jährigen während einer Einheit in der Gladbecker Traglufthalle.
An seinem neuen Arbeitsplatz: Heiko Fikenzer ist nun Trainer des VfL Gladbeck. Das Bild zeigt den 49-Jährigen während einer Einheit in der Gladbecker Traglufthalle. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Zum anderen wartet schon die erste konkrete Herausforderung: Der Deutsche Mannschaftswettbewerb Schwimmen (DMS) soll nämlich im Februar 2022 ausgetragen werden. In ihm sind die Topschwimmerinnen des VfL um Jessica Steiger in der Zweiten Liga West vertreten - und sie haben in der jüngeren Vergangenheit immer ganz oben mitgemischt.

Heiko Fikenzer war auch bei der SG Essen Trainer

Was streben die Gladbecker dieses Mal beim DMS laut Fikenzer an? „Wir wollen ein ordentliches Ergebnis erreichen.“ Für eine konkrete Zielbildung sei er aber noch nicht lange genug beim VfL, betont der Coach im Gespräch mit der WAZ. „Klar ist aber“, sagt Fikenzer, „dass unsere Schwimmerinnen und Schwimmer, die zur Jahrgangs-DM oder DM möchten, entsprechend vorbereitet werden.“

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Das Know-how bringt Heiko Fikenzer zweifellos mit. Anfang der 90er Jahre hat er beim DSC Wanne-Eickel seine Trainerkarriere begonnen. „Dort habe ich damals eine Wettkampfmannschaft aufgebaut und außerdem meine B-Lizenz gemacht“, erinnert er sich. Weiter ging es für knapp drei Jahre bei der SG Essen. In dieser Zeit erwarb der Neu-VfLer auch seine A-Lizenz.

Zu Fikenzers Schützlingen gehörte Steffen Driesen

Es folgte ein Engagement bei der SG Bayer Wuppertal/Uerdingen/Dormagen. Zu Fikenzers Schützlingen gehörte in Krefeld Olympiateilnehmer Steffen Driesen. Anschließend war Fikenzer Coach des SV Hagen 94 und der SG Gelsenkirchen. Danach wurde er Trainer in Recklinghausen.