Gladbeck. Der kämpferisch bärenstarke SV Zweckel hat Bezirksliga-Topfavorit TSG Dülmen ein 0:0 abgerungen. Der SVZ musste den Punktgewinn teuer bezahlen.

„Wir sind stolz auf unser Team, SV Zweckel.“ Wie einen Sieg feierten die Fans der Schwarz-Grünen das 0:0 ihrer ersatzgeschwächt angetretenen Mannschaft gegen den Aufstiegs-Topfavoriten TSG Dülmen. Den Gladbecker Spielern war jedoch kaum nach Feiern zumute. Sie waren nach der überaus laufintensiven Abwehrschlacht schlicht und ergreifend viel zu kaputt, um noch Party zu machen.

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„Die kämpferische Leistung war heute überragend“, lobte SVZ-Trainer Guido Naumann seine Jungs nach dem Schlusspfiff über den grünen Klee. Alle Akteure hätten klasse gespielt. Drei Akteure hob der Ex-Profi aber besonders hervor: Erstens den jungen Marlon Boris, der den Regionalliga-erfahrenen Dülmener Marcin Möllers ausschaltete, zweitens Torwart Yasin Muslubas und drittens Abwehrchef Gökhan Avci.

SV Zweckel muss den Punktgewinn teuer bezahlen

Den Punktgewinn gegen die TSG Dülmen, die in der Vorwoche ja den VfB Kirchhellen deklassiert hatte, mussten die Zweckeler aber recht teuer bezahlen. Gökhan Avci schied in der 71. Minute mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus und Jonas Gerfen in der 90. mit Verdacht auf Bänderriss. Naumann schüttelte ungläubig seinen Kopf: „Wir pfeifen doch schon aus dem letzten Loch.“

In den ersten 30 Minuten sahen die Zuschauer an der Dorstener Straße eine feldüberlegene TSG-Mannschaft, die sich jedoch gegen lauf- und zweikampfstarke Zweckeler kaum Chancen erarbeitete. Manfred Wölpper, der Trainer der Gäste, war sichtlich unzufrieden.

SVZ-Torwart Yasin Muslubas zeigt mehrmals sein Können

Mit zunehmender Spielzeit änderte sich das jedoch, Dülmen machte immer mehr Druck und kam prompt zu einigen guten Gelegenheiten. Bis zum Pausenpfiff glückte den Gästen ungeachtet dessen aber kein Tor. Mal rettete der Pfosten (34.), mal Jonas Gerfen auf der Linie (44.) und mal Yasin Muslubas mit einer Glanzparade (45.). Irgendwie rettetete sich der SV Zweckel in die Pause.

Der SV Zweckel - unser Bild zeigt Sebastian Waldner - verteidigte nach dem Seitenwechsel mit Mann und Maus sein Tor.
Der SV Zweckel - unser Bild zeigt Sebastian Waldner - verteidigte nach dem Seitenwechsel mit Mann und Maus sein Tor. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Nach dem Seitenwechsel spielte an der Dorstener Straße dann nur noch die TSG Dülmen. Der SVZ schaffte es nicht mehr, sich zu befreien. Und doch hielten die Schwarz-Grünen mit Geschick und auch einer großen Portion Glück das 0:0. Zweimal kratzte nach Standards Pascalis Terzis das Leder von der Linie und zwei-, dreimal hielt Muslubas mit tollen Paraden die Null fest.

Die TSG Dülmen ist die Tabellenführung schon wieder los

Die Dülmener warfen schließlich alles nach vorne. Und sie bekamen in der siebten Minute der Nachspielzeit (!) noch einen Freistoß aus 18 Metern Distanz zugesprochen. Alexander Kock trat an - und schoss das Leder über den Kasten des Zweckeler Tores. Danach war Schluss, danach feierten die Fans des SVZ ihre Lieblinge, die Fußball mit Herz und Hingabe gezeigt hatten.

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Durch das torlose Unentschieden in Zweckel musste die TSG Dülmen die in der Vorwoche eroberte Tabellenführung schon wieder abgeben. Von dem Ausrutscher des großen Aufstiegsfavoriten profitierte der BV Rentfort. Der BVR gewann nämlich zeitgleich das Derby beim SC Hassel mit 3:2 und zog somit an Dülmen vorbei.

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