Berlin/Gladbeck. Jessica Steiger wählte bei der Olympia-Quali über 100 Meter Freistil die Flucht nach vorne. Damit blieb die Gladbeckerin jedoch auch erfolglos.

Sie hatte sich in Berlin für die Flucht nach vorne entschieden. Ihre angriffslustige Taktik ging letztlich jedoch nicht auf. Und so wird Jessica Steiger vom VfL Gladbeck auch über 100 Meter Freistil den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht vertreten dürfen.

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Beim letzten Olympia-Qualifikationswettkampf in der Hauptstadt standen am Samstagnachmittag die Endläufe über 100 Meter Freistil auf dem Programm. Jessica Steiger hatte sich in 55,93 Sekunden für das A-Finale qualifiziert. In ihm übernahm sie sogleich die Führung.

Nach 50 Metern liegt Jessica Steiger noch in Führung

Auch bei der Wende lag die 28-Jährige noch in Front. 26:08 Sekunden standen nach der Hälfte der Strecke für die Gladbeckerin zu Buche. Doch auf den zweiten 50 Metern zogen die Konkurrentinnen nach und nach vorbei. Steiger kam schließlich als Fünfte und Letzte ins Ziel. Ihre Zeit: 55:45 Sekunden.

Über 100 Meter Brust konnte Jessica Steiger, die Topschwimmerin des VfL Gladbeck, auch kein Olympia-Ticket lösen.
Über 100 Meter Brust konnte Jessica Steiger, die Topschwimmerin des VfL Gladbeck, auch kein Olympia-Ticket lösen. © dpa (Archiv) | Bernd Thissen

Die vor ihr platzierten Schwimmerinnen konnten allesamt die 55:00-Sekunden-Marke knacken, Siegerin Annika Bruhn (Neckarsulmer SU) erfüllte in 53,96 Sekunden sogar die vom DSV geforderte Norm für die Spiele in Tokio (54:10 Sekunden).

Jessica Steiger ist noch über 200 Meter Brust gemeldet

Auf den Plätzen zwei bis vier folgten Lisa Höpink (SG Essen, 54,65), Marie Pietruschka (SSG Leipzig, 54,73) und Isabel Gose (SC Magdeburg, 54:92). Der vierte Staffelplatz ging übrigens an Hannah Küchler (AMTV-FTV Hamburg), die das B-Finale in 54,88 Sekunden zu ihren Gunsten entschied.

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Jessica Steiger bietet sich nun nur noch eine Chance, um ein Ticket für die Olympischen Spiele zu gewinnen, nämlich über 200 Meter Brust. Diese Rennen werden am Sonntag, 18. April, in Berlin ausgetragen. Gefordert wird vom DSV ein Deutscher Rekord (2:24,90 Minuten). Am vergangenen Wochenende in Eindhoven hatte die VfLerin jedoch auf einen Start über 200 Meter Brust verzichtet.

Kim Herkle hat unlängst über 200 Meter Brust Ausrufezeichen gesetzt

Gemeldet sind für den Vorlauf neben Jessica Steiger, die über 200 Meter Brust ja seit 2017 den Deutschen Rekord hält (2:25,00 Minuten) und die auch die amtierende Deutsche Meisterin ist, Bente Fischer (Neckarsulmer SU), Anna Elendt (SG Frankfurt) und Kim Herkle (SV Cannstatt). Letztgenannte hatte Anfang April in Heidelberg mit der Zeit von 2:25,56 Minuten ein Ausrufezeichen gesetzt.