Gladbeck. Am 8. Mai startet die neue Spielzeit in der 1. Baseball-Bundesliga Nord. Zwei Gladbecker mischen bei Erstligist Dortmund Wanderers kräftig mit.

Am 8. Mai soll die Nordstaffel der Baseball-Bundesliga in die neue Saison starten. Zwei Gladbecker fiebern dem Auftakt schon jetzt entgegen. Dabei handelt es sich zum einen um Geison Gomez, der für Erstligist Dortmund Wanderers als Spieler aktiv ist, und zum anderen um Jens Ungruhe, seines Zeichens seit Anfang 2020 Teammanager der Dortmunder.

Jens Ungruhe? Geison Gomez? Sportinteressierten Gladbeckern dürfte zumindest der erste Name gut bekannt sein, Anhänger des TV Gladbeck Volleyball kennen garantiert beide. Gomez ist nämlich seit vielen Jahren laut trommelnder Fan des TVG. Er verpasst eigentlich nie ein Spiel der blau-weißen Frauenmannschaft. Zudem hilft er vor und nach den Partien beim Auf- und Abbau. Und Jens Ungruhe war viele Jahre lang eines der prägenden Gesichter des TV Gladbeck Volleyball.

Geison Gomez bringt Jens Ungruhe zum Baseball

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Der in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik geborene und längst in Gladbeck heimisch gewordene Geison Gomez war es, der Jens Ungruhe zum Baseball gebracht hat. „Wir kennen uns schon lange“, sagt Ungruhe.

In der „Dom Rep“ wie in der gesamten Region ist Baseball unumstrittene Sportart Nummer eins und ähnlich populär wie in Deutschland der Fußball. „Wer in der Karibik in der 3. oder 4. Liga spielt, kann bei uns problemlos in der 1. Liga mitmischen“, erläutert Ungruhe.

Dortmund Wanderers steigen 2019 in die 1. Liga auf

Jens Ungruhe war einst Trainer und Sportlicher Leiter in der Volleyballabteilung des TV Gladbeck. Inzwischen engagiert er sich bei Baseball-Erstligist Dortmund Wanderers als Teammanager.
Jens Ungruhe war einst Trainer und Sportlicher Leiter in der Volleyballabteilung des TV Gladbeck. Inzwischen engagiert er sich bei Baseball-Erstligist Dortmund Wanderers als Teammanager. © Dortmund Wanderers | Dortmund Wanderers

Auf der Suche nach einem leistungsstarken Baseballteam ist Geison Gomez schließlich in Dortmund fündig geworden. Seit 2015 spielt er mittlerweile für den Topverein des Ruhrgebiets, vier Jahre später feierte der Volleyballfan aus Gladbeck mit den Wanderers den Aufstieg in die 1. Liga. Inzwischen ist er dienstältester Akteur seiner Mannschaft. Dass die Dortmunder nach dem Abstieg anno 2017 wieder in die 1. Liga zurückgekehrt sind, ist durchaus auch ein Verdienst von Jens Ungruhe.

„Ich bin Fan gewesen“, betont er. Das änderte sich, als sich den Wanderers anno 2019 die Chance bot, über eine Relegation, in der u. a. in Berlin gespielt werden musste, in die höchste deutsche Spielklasse zurückzukehren. „Der Verein“, erinnert sich Ungruhe, „hat jedoch gesagt, dass man die Berlin-Reise mit Hotelunterkunft und die mögliche Saison in der 1. Liga nur schwer finanzieren könne.“ Da habe er seine Hand gehoben und gesagt, über „etwas Erfahrung in Vereinsarbeit“ zu verfügen.

Die Dortmund Wanderers sind gekommen, um zu bleiben

Gemeinsam wurden schließlich viele Gespräche mit potenziellen Sponsoren geführt – und das mit Erfolg. „Wir sind nach Berlin gefahren und haben letztlich auch den Aufstieg gefeiert“, so Ungruhe. Damit waren die Wanderers zum zweiten Mal in der höchsten deutschen Spielklasse angekommen – und Jens Ungruhe ist seit Anfang 2020 auch offiziell in Amt und Würden.

Die Dortmunder sind gekommen, um in der 1. Liga zu bleiben. In der wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen Spielzeit 2020 lagen Geison Gomez & Co. klar auf Kurs Richtung Klassenerhalt. In der neuen Punkterunde wollen die Wanderers laut Jens Ungruhe „eine erfolgreiche Bundesligasaison spielen“.

Ungruhe & Co. wollen mit guter Jugendarbeit punkten

Die erste Mannschaft soll als Lokomotive dienen in einer Stadt, in der es die Allgegenwart der Dortmunder Borussia allen anderen Sportvereinen und -arten schwierig macht, auch nur etwas öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen. „Es ist beispielsweise ganz schwierig, in Dortmund Sponsoren zu gewinnen“, berichtet Ungruhe.

Unterkriegen lassen die Wanderers und er sich davon aber nicht. Sie versuchen unter anderem mit guter Jugendarbeit zu punkten. „Das“, betont Jens Ungruhe, „ist wie damals beim TV Gladbeck. Man kann in der Bundesliga natürlich nicht nur mit Eigengewächsen bestehen. Und doch ist es wichtig, Eigengewächse hervorzubringen.“

Die neue Saison soll am 8. Mai beginnen

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Wie sehr die Wanderers auf die Förderung der eigenen Nachwuchses setzen, zeigt sich an der Tatsache, dass sie kürzlich in Dennis Rübenstahl den U15-Nationaltrainer der Schweiz für ihre Jugendabteilung gewinnen konnten.

Nun soll am 8. Mai die Nordstaffel der Bundesliga starten, während die im Süden bereits Anfang April beginnt. Ungruhe: „Im Süden wird die 1. Liga als Profiliga angesehen, deshalb darf sie schon loslegen.“ Obwohl die Klubs im Norden nichts anderes machen als die im anderen Teil der Republik, genießen die hiesigen keinen Profistatus.

Ungruhe nennt Baseball einen wahnsinnig spannenden Sport

Ihre Heimspiele tragen die Wanderes im Hoeschpark aus, das Stadion zählt zu den größten Baseballstadien der Republik. Wenn mal wieder Zuschauer zugelassen sind, würden sich Gomez und Ungruhe natürlich auch über Zaungäste aus Gladbeck freuen. „Baseball“, betonen sie beide, „ist mehr von Taktik geprägt als man auf dem ersten Blick vermutet.“ Und Ungruhe sagt außerdem: „Wenn man erst einmal das Eins-gegen-Eins-Duell Pitcher/Batter verstanden hat, ist das ein wahnsinnig spannender Sport.“