Gladbeck. Jens Conrad, Abteilungsleiter des TV Gladbeck, spielt Basketball, seitdem er zwölf Jahre alt ist. So ein Jahr wie dieses, hat er noch nie erlebt.
Kein Pflichtspiel seit genau einem Jahr. Der Basketball ruht weiterhin, auch in Gladbeck. Alle Sportarten leiden unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Viele Ligen wurden nach wenigen Spieltagen bereits unterbrochen.
Doch die Basketballer hat es wohl am härtesten getroffen. Die Saison 2020/2021 wurde erst gar nicht begonnen. Mehrmals wurde der Starttermin verschoben, bis heute hat im Amateurbereich kein Pflichtspiel stattgefunden. Jetzt könnte die Spielzeit sogar annulliert werden.
„Klar, für unseren Sport und die Vereine ist das bitter“, sagt Jens Conrad, Spielertrainer und Abteilungsleiter Basketball des TV Gladbeck. Bis auf ein paar Trainingseinheiten im Sommer hat seine Mannschaft kein Basketball gespielt.
„Wer steht in der Halle, wenn es denn mal wieder losgeht“
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Ob das Team in dieser Saison noch mal in der Bezirksliga an den Start gehen wird, ist mehr als fraglich. Noch hätte es aber keine Vereinsaustritte gegeben, sagt Conrad. „Die größere Frage ist aber ja: Wer steht in der Halle, wenn es denn mal wieder losgeht“, glaubt er.
Er hat aber nicht allzu große Befürchtungen. „Ich glaube, die Sehnsucht nach dem Sport ist bei vielen so groß, dass sie es kaum erwarten können, endlich wieder zu spielen“, sagt er und führt seine eigene Situation als Beispiel an: „Seit ich Zwölf bin, spiele ich Basketball und ich habe seitdem in meinem ganzen Leben noch nie ein ganzes Jahr lang kein richtiges Spiel bestritten“, so der 33-Jährige, der nicht nur den Sport, sondern vor allem auch seine Teamkollegen vermisst, die für ihn wie eine zweite Familie sind.
Keine Kritik an den Maßnahmen
„Im Kern ist unsere Mannschaft seit etwa zehn Jahren so zusammen. Sonst habe ich die Jungs dreimal pro Woche gesehen“, erzählt Conrad. Einige der Spieler habe er in diesem Ausnahme-Jahr noch gar nicht getroffen.
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Trotz der vielen negativen Begleiterscheinungen, kritisiert Conrad die Corona-Schutzmaßnahmen aber nicht: „Experten haben sich Gedanken gemacht. Diese Leute wissen Bescheid. Wir richten uns nach diesen Entscheidungen. Denn klar ist, dass die Gesundheit und das Wohl der Menschen an oberster Stelle stehen“, betont er.
„Wenn wir in diesem Jahr noch mal das eine oder andere Spiel machen können, ist das schön. Auch bei einer eventuellen Summer League wären wir gerne dabei. Wenn es die Pandemie aber nicht zulässt, werden wir das selbstverständlich so akzeptieren“, schließt Conrad.