Sierra Nevada. Im Trainingslager vor den Qualifikations-Rennen kämpft die Gladbeckerin Jessica Steiger mit der Belastung. Pech hatte sie schon bei der Anreise.

Am Dienstag gab es mal wieder eine gute Nachricht für Jessica Steiger: Die Top-Schwimmerin des VfL Gladbeck hat ihren Koffer wieder. Seit Sonntag ist die Gladbeckerin im Höhentrainingslager in der Sierra Nevada in der Nähe von Granada, musste die ersten zwei Tage dort allerdings ohne ihr Gepäck auskommen.

„Keine Unterwäsche, keine Badeanzüge, keine Zahnbürste, kein Asthma-Spray“, berichtet Steiger, deren Koffer am Flughafen verwechselt worden war. „Die Koffer sahen exakt gleich aus, nur meiner war eine Nummer kleiner.“

Jessica Steiger war mit ihrer Leistung in Nizza nicht zufrieden

Ein denkbar schlechter Auftakt für das letzte und entscheidende Trainingslager der Olympia-Qualifikationsphase. Ein Trainingslager, in dem Steiger viel tun muss, um sich in den Quali-Rennen im April ihren Traum von Tokio zu erfüllen. Oder eben nicht so viel, wie man es nimmt.

Denn nachdem Steiger zuletzt beim Wettkampf in Nizza zwar eine Bronzemedaille gewann, aber nicht die Zeiten schaffte, die sie sich vorgenommen hatte, lieferte das Ergebnis eines Bluttests die Bestätigung: Da stimmt etwas nicht.

Harte Belastung, zu wenig Regeneration und Corona-Stress

„Es deutet viel daraufhin, dass ich den Beginn eines Übertrainings habe“, erklärt Steiger. „Das kommt, wenn man zu viel und zu hart trainiert, aber die Regeneration nicht anpasst. Dazu kommt noch der mentale Stress durch Corona. Ich musste deshalb die letzten Tage vor dem Abflug ziemlich piano machen.“

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Das wird Steiger auch in dem vierwöchigen Trainingslager im Trainingscenter in Südspanien begleiten – dabei ist das Höhentrainingslager eigentlich immer besonders intensiv. „Es wird nicht leicht, da es hier oben normalerweise generell super anstrengend ist. Aber ich muss es irgendwie versuchen: Viel Schlaf, viel Physio, ruhiges Wassertraining und gute Ernährung – dann hoffe ich, dass sich das schnell reguliert.“

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Erstmals bleibt Steiger vier Wochen im Höhentrainingslager

Ihre ganze Leistungssport-Karriere hat Steiger auf die Chance zur Olympia-Qualifikation hingearbeitet, die bekommt sie nun an den ersten drei April-Wochenenden. Bei Wettkämpfen in Würzburg, Magdeburg, Berlin und Dortmund schwimmen Deutschlands Beste um die Olympia-Tickets. Die dann erzielten Zeiten werden vom Internationalen Schwimmverband FINA als Qualifikationsleistungen für Olympia anerkannt.

Um auf den Punkt fit zu sein, bleibt Steiger dafür erstmals vier Wochen in der Höhe, wo das Trainingscenter unter Corona-Bedingungen noch weniger Abwechslung bietet als sowieso.

Im Trainingscenter herrschen strikte Corona-Regeln

„Wir dürfen uns immer nur mit den vier gleichen Personen irgendwo aufhalten und auf einer Bahn schwimmen, wir dürfen auch das Gelände nicht verlassen“, berichtet Steiger. „Ein Monat Höhentrainingslager ist mental sowieso schon hartes Brot. Aber es ist immer noch alles für die Olympia-Qualifikation und ich bin guter Dinge, dass ich mich wieder in den richtigen Plan einfinde.“

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