Gladbeck. Alexander Tschalumjan ist wieder beim SV Zweckel. Beim Abgang gab es Enttäuschung, doch die Beziehung zu Guido Naumann ist besonders.

Wenn Alexander Tschalumjan das gegnerische Tor anvisiert, sollten die Torhüter gewappnet sein, für das, was da auf sie zugeflogen kommt. Der 30-jährige Armenier knallt den Ball, wenn er ihn richtig trifft, mit 110 km/h Richtung Kasten.

Davon konnte sich auch schon der SV Zweckel überzeugen, als Tschalumjan in der vergangenen Saison bereits für die Gladbecker auflief und in acht Spielen sieben Tore erzielte.

Doch im Februar 2020 meldete sich der ehemalige Oberliga-Spieler des VfB Oldenburg plötzlich ab und suchte das Weite, spielte kurzzeitig beim VfB Bottrop II. Nun ist er zurück und verrät im Interview, wo der Sinneswandel herkommt.

Alexander Tschalumjan, Sie und Guido Naumann. Das ist schon eine besondere Beziehung, oder?

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Auf jeden Fall. Ich habe ihn 2017 beim VfB Hüls kennengelernt. Damals war er da Trainer. Ich habe in der Vorbereitung aber nur ein Spiel absolviert, in dem ich ein Tor geschossen und eine Vorlage gegeben habe. Danach ist Guido aber gegangen und deswegen bin ich auch weggegangen. Denn er war es, der mir Vertrauen gegeben hatte und ich bin ein Spieler, der das braucht, damit ich Leistung bringen kann.

Beim SV Zweckel sahen sie sich dann wieder. Nach einer erfolgreichen Phase, kehrten Sie den Gladbeckern aber den Rücken und Guido Naumann zeigte sich gegenüber der WAZ sehr enttäuscht. Wurde nun ein Gespräch unter Männern geführt, um die Geschichte aus der Welt zu schaffen?

Ja, das haben wir getan. Den Inhalt kennen aber nur Guido und ich und dabei soll es auch bleiben. Ich habe mich irgendwann auch bei ihm entschuldigt, dass ich ihn allein gelassen habe.

Warum sind Sie denn damals überhaupt weggegangen?

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Das hatte etwas mit privaten Dingen zu tun, mit der Familie. Das war zu viel für mich. Und ich konnte nicht immer beim Training sein. Dadurch habe ich gesagt, ich höre erst einmal auf. Ich wollte Guido aber nicht enttäuschen, er hat viel für mich getan.

Sie wollten nach der Zeit beim SV Zweckel ihre Karriere eigentlich beenden. Dann heuerten Sie aber beim VfB Bottrop II an. Warum?

Das Trainerteam hatte sich sehr um mich bemüht. Sie haben mich motiviert und alles dafür getan, dass ich zu ihnen komme. Deswegen habe ich mich auch dafür entschieden. In einem Freundschaftsspiel habe ich auch direkt ein Tor geschossen, mich aber leider auch am Innenband im Knie verletzt. Und zu der Zeit habe ich das erste Mal wieder mit Guido gesprochen.

Was schlussendlich nun zur Kehrtwende von der Kehrtwende führt.

Genau. Das Interesse kam von beiden Seiten. Erst waren es Späße, dann wurde es ernst und nun stehe ich hier (lacht). Ich möchte nichts Schlechtes über den VfB Bottrop sagen. Sie haben viel für mich getan. Nur wegen privaten Dingen möchte ich nicht in Bottrop bleiben. Da haben auch viele schlechte Seiten von mir gesehen und die merkt man sich leider immer besser als die guten. Guido hat mir noch einmal Mut und Kraft gegeben, damit ich wieder nach Zweckel komme. Ich vertraue ihm blind, er ist einer der stärksten Trainer, die ich je kennengelernt habe.

Nach ihrem ersten Wechsel zum SVZ schossen Sie in ihrem ersten Spiel gleich zwei Tore. Worauf dürfen sich die Fans diesmal freuen?

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Die Schnelligkeit und der Zug zum Tor sind meine Qualitäten. Und ich bin ein Mensch, der kämpft und nie aufgibt. Ich weiß, dass ich noch was drauf habe. Toreschießen kann ich. Nur die Fitness fehlt mir. Und da kommt Guido ins Spiel. Er weiß, wie er mich auseinandernehmen kann (lacht).

Haben Sie sich beim SVZ ein persönliches Ziel gesetzt?

Der Aufstieg ist mein Ziel. Ich hätte schon Bock, mal wieder etwas höher zu spielen.

Um das zu schaffen, braucht es einen guten Zusammenhalt im Team. Auf welchen ihrer ehemaligen Teamgefährten freuen Sie sich besonders?

Am meisten freue ich mich auf Mykola Makarchuk. Er war damals auch eine Bezugsperson für mich. German Prudetskiy ist ein guter Spieler. Und natürlich auf Roman Ofiera.

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