Gladbeck. Was auf Schalke passiert, lässt den Gladbecker Mathias Schipper nicht kalt. Er hat für die Blauen gekickt und weiß, was Abstiegskampf bedeutet.
Der FC Schalke 04 erlebt in diesen Tagen wieder einmal sehr schwere Zeiten. In der Bundesliga sind die Königsblauen nach dem jüngsten 0:2 gegen den VfL Wolfsburg auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen, unter der Woche suspendierte der Klub die Spieler Nabil Bentaleb und Amine Harit , außerdem wurde der Vertrag mit Vedad Ibisevic aufgelöst. All das lässt Mathias Schipper nicht kalt. Für den 63-jährigen Gladbecker ist der FC Schalke 04 nämlich eine Herzensangelegenheit und keineswegs bloß ehemaliger Arbeitgeber.
Mathias Schipper weiß, was es bedeutet, im Abstiegskampf zu stecken
Von 1976 bis 1979 und von 1982 bis 1988 spielte Mathias Sch ipper für die Knappen in der 1. und 2. Liga . Er hat in diesen Jahren nicht nur Erfolge gefeiert, sondern eben auch erlebt, was es bedeutet, im Abstiegskampf zu stecken. Auch deshalb gehört der Physiotherapeut, der Mitglied des Schalker Wahlausschusses ist, nicht zu denen, die plakative Parolen rausposaunen und simple Lösungen präsentieren.
Abstiegskampf ist nämlich kompliziert - und zu einem großen Teil nun einmal Kopfsache . „In so einer Situation“, erklärt Schipper bei einem Besuch der Gladbecker WAZ-Redaktion am Tag vor dem Bundesligaspiel der Schalker bei Borussia Mönchengladbach, „verlierst du ja nicht nur das Selbstvertrauen, sondern auch das Selbstwertgefühl .“
Von der Qualität des Schalker Kaders ist Mathias Schipper überzeugt
Die Jungs hätten das Fußballspielen ja nicht im letzten halben Jahr verlernt. Er sei, betont der Gladbecker, weiterhin von der Qualität des Kaders überzeugt . „Du kannst dich mit vielen Mannschaften in der Bundesliga messen“, ist er sich sicher. Verloren gegangen sei durch die lange Misserfolgsserie jedoch die Leichtigkeit. „Das wieder hinzubekommen, ist ganz schwer“, so Schipper.
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Dass es in den vergangenen Tagen auf Schalke kräftig rumort hat , wundert Mathias Schipper überhaupt nicht: „Das sind zu erklärende Reaktionen.“ Im Training könne schon ein einfaches Wort reichen, um Spieler zum Explodieren zu bringen. „Und dass es mal laut wird, ist doch klar“, sagt der ehemalige Profi, „trotzdem müssen natürlich gewisse Formen eingehalten werden.“ Klar sei für ihn auch, dass der Verein sich mal zeigen und reagieren musste.
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Der FC Schalke 04 ist nicht hoffnungslos abgeschlagen
Auch wenn Mathias Schipper betont, nicht auf die Tabelle zu gucken, weiß er natürlich, dass die Schalker nach acht Spieltagen ja nicht hoffnungslos abgeschlagen sind in der Bundesliga. „Es ist ja nicht so, dass wir zwölf oder mehr Punkte Rückstand hätten“, so der einstige Defensivspezialist. Soll sagen: noch ist nichts entschieden.
Die Tatsache, dass Cheftrainer Manuel Baum sich mit Gerald Asamoah, dem Manager der U23, und U19-Jugendcoach Norbert Elgert kurzgeschlossen und daraufhin mehrere Nachwuchsspieler aus der Regionalliga- bzw. A-Jugendmannschaft in das Aufgebot für die Begegnung mit Borussia Mönchengladbach berufen hat, findet die Zustimmung von Schipper: „Das ist ein gutes Zeichen, ein gutes Zeichen auch an die Fans, dass wir auf die Jugend setzen.“
Mathias Schipper gab sein Erstliga-Debüt als A-Jugendlicher
Zur Erinnerung: Mathias Schipper selbst gab sein Debüt in der Bundesliga am 17. Januar 1976 im Spiel des FC Schalke 04 gegen den Hamburger SV (0:1) noch als A-Jugendlicher . 188 Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse sollten folgen, Abstiegskampf inklusive.
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