Königssee/Gladbeck. Annika Drazek aus Gladbeck und Mariama Jamanka gingen bei den Deutschen Bob-Meisterschaften leer aus. Und doch gab es für sie ein Happy-End.

Am Ende mussten Olympiasiegerin Mariama Jamanka (BRC Thüringen) und Annika Drazek (TV Gladbeck Kufe) ziemlich zittern. Sie gingen nämlich bei den Deutschen Bobmeisterschaften am Königssee leer aus. Ihr vierter Platz reichte letztlich aber doch noch zur Qualifikation für den Weltcup .

Drazek-Trainer Heiner Preute trifft mit seiner Prognose ins Schwarze

Heiner Preute, Leiter und Trainer der Abteilung Kufe im TV Gladbeck, verfolgte die Deutsche Bob-Meisterschaft am Laptop.
Heiner Preute, Leiter und Trainer der Abteilung Kufe im TV Gladbeck, verfolgte die Deutsche Bob-Meisterschaft am Laptop. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Heiner Preute hatte es schon vor Wochen vorausgesagt: „Das wird“, so der Leiter und Trainer der Abteilung Kufe im TVG damals im Gespräch mit der WAZ, „ extrem spannend , die Teams von Mariama Jamanka, Kim Kalicki, Stephanie Schneider und Laura Nolte sind in etwa gleich schnell .“

Mit dieser Prognose traf Preute einmal mehr voll ins Schwarze. Nachdem zum Auftakt der Selektion Jamanka/Drazek der geballten nationalen Konkurrenz das Nachsehen gelassen hatten, gewannen auf der WM-Bahn 2020 und 2021 in Altenberg Kim Kalicki (TuS Wiesbaden)/Ann-Christin Strack (BC Stuttgart Solitude). Am gestrigen Donnerstag schließlich bei der Deutschen Meisterschaft am Königssee setzten sich in 1:42,95 Minuten Laura Nolte (BSC Winterberg)/Deborah Levi (SC Potsdam) erfolgreich in Szene.

Jamanka/Drazek belegen am Königssee den vierten Platz

Nolte/Levi, die Kalicki/Strack (1:43,07) sowie Schneider/Fiebig (1:43,12) auf die Plätze zwei und drei verwiesen, sicherten sich damit wie bereits im vergangenen Jahr den Titel. Zum Vergleich: Für Jamanka/Drazek auf dem vierten Rang stand eine Zeit von 1:43,50 Minuten zu Buche.

„Das war eine enge Kiste“, atmete Preute , der gestern die beiden DM-Läufe im heimischen Gladbeck auf dem Laptop verfolgt hatte, erst einmal tief durch. Und er gestand: „Ich habe nach dem ersten Lauf schon gerechnet .“ Ergebnis seiner Kalkulation: Stephanie Schneider (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)/Leonie Fiebig (BSC Winterberg), zu diesem Zeitpunkt auf Platz drei notiert, hätten noch ganz nach vorne fahren müssen, um Jamanka/Drazek das Weltcup-Ticket wegzuschnappen. Das schafften sie im zweiten Lauf aber nicht, sie belegten vielmehr Rang drei.

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Nun ist Bundestrainer René Spies am Zug

Das Niveau in Deutschland sei nun einmal sehr hoch , so Preute. Und damit meint er nicht nur das fahrerische Vermögen der Top-Pilotinnen, sondern auch und gerade das athletische . Dass die Startzeiten von Jamanka/Drazek bei den „Deutschen“ schwächer waren als die der Top-3, führte der TVG-Trainer auch darauf zurück, dass Annika Drazek als Folge der Verletzung ihrer Vereinskameradin Kira Lipperheide in den letzten Wochen stets und ständig gefordert gewesen sei. „Dadurch fehlte ein wenig der letzte Punch“, so Preute. Letztlich hat es aber dann doch gereicht.

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Wobei Chef-Bundestrainer René Spies das Weltcupteam der Damen offiziell erst am Freitagnachmittag (13. November) bekanntgeben wird. Dann erst steht endgültig fest, welche drei Teams den Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BDS) in der Weltcup-Saison 2020/2021 vertreten werden.

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