Gladbeck/Halle an der Saale. Höhen, Tiefen und zwei Medaillen gab es für den TV Gladbeck bei der U16-Mehrkampf-DM. Trainer adelte die drei TVer als Könige der Athleten.
Als Könige der Athleten werden in der Leichtathletikszene respektvoll die Mehrkämpfer bezeichnet. Marcel Reiff, Marius Albrecht und Fynn Bietenbeck dürfen sich laut Trainer Heiner Preute fortan auch so nennen. „Alle drei haben sich diesen Titel verdient“, sagte er nach den Deutschen U16-Mehrkampfmeisterschaften in Halle an der Saale.
Trio des TV Gladbeck zeigt Klasseleistungen, leistet sich aber auch Patzer
Heiner Preute war nach den beiden Wettkampftagen ziemlich heiser. Er betonte: „Wie fast immer beim Mehrkampf gab es ein Auf und Ab.“ Die drei Gladbecker, in Halle an der Saale von Preute und Oliver Sell betreut, zeigten einerseits Klasseleistungen, andererseits aber leisteten sie sich auch einige Patzer, die ein noch besseres Abschneiden verhinderten.
Marcel Reiff steht im Kugelstoßen mächtig unter Druck
Marcel Reiff etwa stand im Kugelstoß-Wettbewerb nach zwei ungültigen Versuchen mächtig unter Druck. Er schaffte dann im dritten Versuch 10,67 Meter. „Das war nichts Überragendes“, urteilte Preute, „aber es war immerhin besser als nichts.“ Das Talent des TVG war also nervenstark im Medaillenrennen geblieben und überzeugte anschließend insbesondere im Stabhochsprung (3,20 Meter; Einstellung der persönlichen Bestleistung) und im Diskuswurf (42,64 Meter; persönliche Bestleistung und Vereinsrekord). Oliver Sell rechnete vor: „Im Kugelstoßen fehlten Marcel um die 160 Punkte.“
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Den Titel konnte Reiff, der mit 5187 Zählern als Führender der Deutschen Jahresbestenliste nach Halle an der Saale gereist war, daher nicht nach Gladbeck holen. In Alvar Adler (ART Düsseldorf) hatte nämlich ein Athlet insgesamt konstantere Leistungen geboten. „Er“, so Preute über den neuen Deutschen M14-Titelträger, „hat sich in einen Flow reingesteigert und sich keinen Patzer geleistet. Alvar ist verdient Meister geworden.“
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Fynn Bietenbeck scheitert im Hochsprung an der Anfangshöhe
Fynn Bietenbeck und Marius Albrecht, die wie Marcel Reiff erstmals an nationalen Titelkämpfen teilnahmen, erlebten auch Höhen und Tiefen. Mit Blick auf die Teamwertung erwies sich der Hochsprungwettbewerb als der alles entscheidende. Fynn Bietenbeck scheiterte nämlich dreimal an der Anfangshöhe von 1,41 Metern. Nach diesem Salto nullo war der Traum von der Goldmedaille für den TV Gladbeck natürlich ausgeträumt. Preute: „Da sind uns wenigstens 450 Punkte flöten gegangen.“
Der Titel ging letztlich an die Auswahl des SV Halle (14266) und Platz zwei an Bayer Leverkusen (13954). Der TV Gladbeck gewann mit 13923 die Bronzemedaille. Heiner Preutes Bilanz fiel durch und durch positiv aus: „Trotz aller Rückschläge haben die Jungs als Team bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften ein riesen Ding gemacht. Sie können stolz auf sich sein und dürfen sich zurecht Könige der Athleten nennen.“