Gladbeck. Vor drei Jahren spielten die Handballfrauen des VfL Gladbeck in der Kreisklasse. Nun wartet die Landesliga. Setzt das Team den Durchmarsch fort?
Drei Aufstiege in Folge, in drei Jahren insgesamt nur vier Meisterschaftsspiele verloren - diese sportliche Zwischenbilanz der 2017 gegründeten Frauenhandball-Mannschaft des VfL Gladbeck kann sich wahrlich sehen lassen. In der neuen Saison kämpfen die Rot-Weißen nun in der Landesliga um Punkte. Und wieder um den Aufstieg? Immerhin hat sich eine Oberliga-erprobte Spielerin dem VfL angeschlossen!
Christoph Günther trainiert nun die Frauen des VfL Gladbeck
Nein, von einem weiteren Durchmarsch will Christoph Günther, der an der Schützenstraße den Trainerposten von Klaus Förster (er engagiert sich wieder im Nachwuchsbereich) übernommen hat, nichts wissen. „Wir werden uns in der höheren Liga erst einmal orientieren, zurechtfinden müssen“, sagt der Coach, der sich an der Schützenstraße als Talentschmied einen Namen gemacht hat. Ziel sei es, „schön mitzuspielen“. Man könnte auch sagen: Der VfL Gladbeck ist gekommen, um zu bleiben. Zumindest erst einmal . . .
Das Frauenteam des VfL geht personell nahezu unverändert in die am 3./4. Oktober beginnende Meisterschaftsrunde. Nicht mehr planen kann Günther mit Sonja Kohlstadt, die ihre Karriere beendet hat. Außerdem muss der Trainer noch einige Zeit warten, bis er wieder Ivonne Brockmann einsetzen kann. Die Gattin des VfL-Jugendkoordinators und -trainers Kai Brockmann ist nämlich kürzlich Mutter geworden.
Daniela Schneider hat sich dem VfL Gladbeck angeschlossen
In Daniela Schneider melden die Gladbecker einen externen Zugang. Für die in Dinslaken lebende Rückraumspielerin stehen Einsätze für den VfL Rheinhausen in der Oberliga zu Buche. Dinslaken? Schneider? Genau! Daniela Schneider ist die Ehefrau von Andor Schneider, der drei Jahre lang das Tor der VfL-Männer in der Oberliga gehütet und in dieser Zeit mehr als einmal die Riesener-Halle dank spektakulärer Paraden zum Toben gebracht hat.
Routinierte Spielerinnen wie Daniela Schneider und Ivonne Brockmann dürften den Rot-Weißen in der Landesliga gut tun. Christoph Günther weiß nämlich, dass die Seinen in der neuen Klasse häufiger auf Mannschaften treffen werden, in denen „ältere Spielerinnen stehen, die zum Teil schon viel höher aktiv gewesen sind“. Außerdem erwartet der Coach, dass die Gegner fitter sein werden als das im Schnitt in der Bezirksliga der Fall war.
Vier Mannschaften steigen am Saisonende aus der Landesliga ab
Insgesamt zwölf Mannschaften bilden die Staffel 4, einige Teams sind dem VfL noch nicht bekannt. Einige zeitraubende Fahrten warten auf Annika Kirsten & Co., es geht beispielsweise zum Soester TV oder zum SV Dolberg nach Ahlen. Und Fakt ist: Am Ende der Saison steigt nur der Spitzenreiter auf und immerhin vier Mannschaften müssen runter in die Bezirksliga. Günther betont: „Wir gucken erst einmal nur auf uns.“
Die VfLerinnen stecken natürlich längst in den Vorbereitungen auf die Saison, wie üblich standen die ersten drei, vier Wochen ganz im Zeichen des Athletiktrainings. Ernst wird es für die Gladbeckerinnen dann am ersten Oktober-Wochenende mit dem Spiel bei Mitaufsteiger ETG Recklinghausen. Der - und damit bestätigt sich bereits eine von Günthers Thesen - hat in Pia Laureen Kroll eine Rückraumspielerin verpflichtet, die einst für den ASC 09 Dortmund in der Dritten Liga am Ball war.