Duisburg. Die Duisburgerinnen, die in der Vorsaison knapp den Klassenerhalt in der Oberliga geschafft haben, mussten einen personellen Aderlass hinnehmen.
Ende Januar waren die Handballerinnen des VfL Rheinhausen fast schon weg vom Fenster. 4:20 Punkte, mutlos, verunsichert – so trist präsentierte sich der Oberligist im Winter. Der Trainerwechsel von Werner Konrads zu Peter Büttner läutete dann das Frühlingserwachen ein. Die Bergheimerinnen legten eine fulminante Aufholjagd hin und belohnten sich am letzten Spieltag mit dem Klassenerhalt.
Die neue Spielzeit, die am Sonntag beim TV Aldekerk II beginnt, würde der VfL gern nervenschonender bestreiten. Die Vorzeichen deuten jedoch darauf hin, dass erneut eine Zitterpartie ansteht. „Es wird für uns eine sehr schwierige Saison“, prophezeit Büttner, der einen personellen Umbruch einleiten musste. Torhüterin Hannah Laus, Angelina Tummes und Lisa Noack haben aufgehört, Christin Janßen (TV Aldenrade) und Katharina Zweig (Bayer Uerdingen) den Verein verlassen. „Uns sind reichlich Erfahrung und rund 200 unserer 600 Treffer weggebrochen“, bringt es Büttner auf den Punkt.
Verstärkung von außerhalb kann der VfL (noch) nicht verzeichnen. Die fünf Neuen im Team, Lina Mayboom, Marlies Hendricks (beide Rückraum), Lena Petersen (Linksaußen/Kreis), Franziska Seck (Rechtsaußen) und Hannah Daldrup (Tor), rücken aus der Bezirksliga-Reserve auf. „Die Mädels können den Sprung schaffen“, meint Büttner: „Aber wir brauchen Geduld. Drei Ligen höher zu spielen, ist kein Pappenstiel.“ Der frühere Bundesliga-Spieler ist froh, dass ihm zwei Spielerinnen, die eigentlich aufhören wollten, zumindest im Stand-by-Modus erhalten bleiben. Rückraumspielerin Daniela Schneider und Torhüterin Monja Bleidtner helfen aus, wenn Not an der Frau ist. Zumindest eine Torhüterin möchte der VfL noch verpflichten, die Suche gestaltet sich aber schwierig.
Verzichten muss der Trainer zu Saisonbeginn auf seine Tochter Denise, die sich im Test gegen Regionalligist SV Straelen eine Innenbandverletzung zuzog. „Sie wird wohl mindestens sechs Wochen ausfallen“, sagt ihr Vater, der die Vorbereitung als durchwachsen einstuft. In Straelen verlor der VfL mit 15 Toren Differenz, den Verbandsligisten SV Heißen hielt er mit 33:23 auf Distanz. „Ich habe gute Ansätze gesehen. Aber natürlich müssen sich unsere jungen Spielerinnen noch einspielen, und das Spielverständnis muss wachsen“, so Büttner.
Dem Start können die Bergheimerinnen entspannt entgegenblicken. Der TV Aldekerk II wollte in der Woche spielen, da das Gros der Mannschaft am 8. und 9. September als A-Jugend in der Bundesliga antritt. Eine Verlegung war dem VfL aber nicht möglich, da viele Spielerinnen im Schichtdienst sind und bis abends arbeiten. So bleibt es beim ursprünglichen Termin. Allerdings wird die Aldekerker Reserve nun mit zahlreichen Spielerinnen der ersten Mannschaft gespickt sein, deren Saison in der 3. Liga West erst am 16. September beginnt. Nach der zu erwartenden Auftaktniederlage stehen für den VfL bis zu den Herbstferien wichtige Begegnungen an. Neben Aufsteiger HSG Adler Haan warten mit Wipperfürth, Beyeröhde II, Düsseldorf II und Biefang ausnahmslos Gegner, die die Vorsaison ebenfalls in der unteren Tabellenhälfte beendeten.