Gladbeck. Die Gladbecker Fußballer bereiten sich auf den Restart vor. Gleiches gilt für die Schiedsrichter. Worauf müssen die in Corona-Zeiten achten?
Kathrin Heimann hat ihren Restart bereits längst absolviert. Die Fußball-Schiedsrichterin in Diensten von Wacker Gladbeck leitete Ende Mai das Spiel der Frauen-Bundesliga zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem MSV Duisburg (0:2). Die meisten ihrer Kolleginnen und Kollegen aus dem Kreis 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck und Kirchhellen) bereiten sich dagegen gerade auf ihre Rückkehr auf die Plätze vor.
Schiedsrichter sehen sich mit einer neuen Lage konfrontiert
Die Unparteiischen sehen sich angesichts der Coronapandemie mit einer völlig neuen Lage konfrontiert. „So etwas hatten wir noch nicht“, sagt Uli Sabellek, der Sprecher der Schiedsrichtervereinigung des Kreises 12. Und weiter: „Ich kann mich aber noch an die Zeit kurz nach Tschernobyl erinnern, damals hieß es, die Asche sei womöglich kontaminiert, so dass es jedem freigestellt war, zu spielen oder zu pfeifen.“
Genauso handhaben es die Referees jetzt auch in der Coronakrise. „Alles geschieht auf freiwilliger Basis“, betont Frank Kaczmarczik, der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschusses. Die Schiedsrichtervereinigung habe seine 210 Unparteiischen befragt, ob sie Spiele leiten wollen oder nicht. „Die sind teilweise sehr heiß“, berichtet Kaczmarczik. Er berichtet aber auch davon, dass zwei Schiedsrichter aufgrund von Vorerkrankungen zunächst einmal nicht pfeifen möchten. Was, siehe oben, kein Problem darstellt.
An diesem Wochenende steigen im Kreisgebiet nur fünf Spiele
Wobei momentan im Kreisgebiet allzu viele Partien gar nicht geplant sind und mit Unparteiischen besetzt werden müssen. Kaczmarczik: „An diesem Wochenende sind gerade einmal fünf Spiele angesetzt.“ Und bis zum 12. Juli sind es zwölf Seniorenspiele ferner, am 12. Juli, ein Vergleich der U17 des BV Rentfort gegen den Erler SV 08. „Es sind ja Ferien“, so der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschusses.
Ulrich Sabellek betont im Gespräch mit der WAZ ausdrücklich, dass die Unparteiischen für Hygienekonzepte und deren Einhaltung nicht zuständig seien. „Das“, so der Sprecher der Unparteiischen im Gespräch mit der WAZ, „ist nicht unsere Aufgabe, sondern die der Vereine. Die sind verantwortlich.“
Schiedsrichtervereinigung des Kreises 12 plant Videokonferenzen
Um die Schiedsrichter auf die neue Saison vorzubereiten, sollen demnächst auch wieder Schulungsabende stattfinden. Schließlich gibt es die eine oder andere Regeländerung. Allerdings werden die Schulungen für die Unparteiischen nicht an den gewohnten Orten und nicht mit den üblichen Teilnehmerzahlen stattfinden.
Dazu Uli Sabellek: „Zum einen wollen wir im Medicos auf Schalke Präsenzschulungen für zweimal 40 Leute absolvieren, zum anderen planen wir Schulungen per Videokonferenz.“ Es sei wichtig, sich mal wieder zu sehen und zu hören: „Das ist bei uns genauso wie in den Vereinen.“