Gladbeck. Wie soll die Saison 2020/2021 in der Handball-Oberliga ausgetragen werden? Zwei Varianten stehen zur Wahl. So hat der VfL Gladbeck gestimmt.
Spieler, Trainer und Verantwortliche des Handball-Oberligisten VfL Gladbeck haben sich entschieden: Sie würden es bevorzugen, in der neuen Saison zunächst in einer Staffel mit acht Mannschaften und danach in einer Aufstiegs- oder Abstiegsgruppe anzutreten. „Wir brauchen ein Konstrukt mit größtmöglicher Flexibilität“, sagt Tim Deffte, Chef der Rot-Weißen.
Variante zwei sieht zwei Staffeln mit jeweils acht Mannschaften vor
Zur Erinnerung: Der Handballverband Westfalen (HVW) hatte seinen Oberliga-Vereinen in der vergangenen Woche für die Saison 2020/2021 zwei Varianten vorgeschlagen. Variante eins sieht eine 16er Liga vor mit Hin- und Rückrunde, also mit insgesamt 30 Spieltagen. Variante zwei sieht zwei Staffeln vor mit jeweils acht Mannschaften mit Hin- und Rückserie und einer daran anschließenden Auf- und Abstiegsrunde. Teams kämen dabei nur auf 22 Partien.
Tim Deffte betont mit Blick auf die Corona-Pandemie: „Keiner weiß, was auf uns zukommt. Es könnte ja passieren, dass eine Mannschaft mal in Quarantäne muss, dafür brauchst du zeitlich Luft. In der Saison mit der 16er Staffel gibt es aber keine Puffer.“ Er wolle es jedenfalls keinem VfLer zumuten, eventuell an einem Mittwochabend in Bielefeld zu spielen, am Samstag darauf zu Hause und am folgenden Mittwoch schon wieder in Harsewinkel: „Auch wenn wir den Handball so professionell wie möglich betreiben, sind wir doch nur Amateursportler.“
Laut Tim Deffte spricht auch ein finanzieller Aspekt für die 8er Staffeln
Für Variante zwei spricht laut Tim Deffte außerdem noch - in Corona-Zeiten auch nicht gerade unwichtig - ein finanzieller Aspekt: „Bei uns fiele, wenn wir nicht so häufig nach Ostwestfalen reisen müssten, ein vierstelliger Betrag weg.“
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Wie werden wohl die anderen Vereine abstimmen? „Ich kann mir sogar eine Pattsituation vorstellen“, so der Leiter der Handballabteilung im VfL Gladbeck. Und was dann? „Dann sollten wir darüber nachdenken, über die vom Verband vorgeschlagene Staffeleinteilung nachzudenken.“ Der HVW hatte sich, ganz grob gesprochen, für eine Ostwestfalen- und eine Ruhrgebietsstaffel ausgesprochen.
Handballverband Westfalen will die Vereine in der Lösungsfindung einbinden
Tim Deffte: „Man könnte ja auch die Abschlusstabelle der vergangenen Saison zugrunde legen und sagen, der Tabellenzweite kommt in Gruppe eins, der Dritte in Gruppe zwei, der Vierte wieder in die eins und so weiter.“
Andreas Tiemann, Präsidiumsmitglied des HVW, betont: „Wir wollten nicht aus einem Elfenbeinturm heraus entscheiden, sondern unseren Weg in der Corona-Krise, die Vereine in der Lösungsfindung mit einzubinden, fortsetzen.“ Deshalb seien auch andere Vorschläge weiterhin willkommen, wie Tiemann betont: „Wenn jemand einen interessanten Vorschlag hat, der auf positive Resonanz trifft, dann drehen wir nochmal eine Schleife und lassen nochmal abstimmen. Wir wollen nicht über die Köpfe der Vereine hinweg entscheiden.“ Sollte die Abstimmung knapp ausgehen, will Tiemann laut Westfalen-Blatt mit den Klubs weiter diskutieren.
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