Berlin/Gladbeck. Die Nummer eins Rafal Gikiewicz verlässt Union Berlin – das könnte die Chance für den Gladbecker Moritz Nicolas sein. Glaubt sein Jugendtrainer.

Rafal Gikiewicz, seit seinem Wechsel vom SC Freiburg Stammtorwart zum Bundesligisten 1. FC Union Berlin unumstrittener Stammkeeper an der Alten Försterei, wird seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern und damit den Klub zum Ende dieser Saison verlassen. Eine Chance für den gebürtigen Gladbecker Moritz Nicolas, zur Nummer eins zwischen den Pfosten des Kultklubs aus Köpenick zu werden?

Jörg Waschkewitz, der als Jugendleiter und -trainer den talentierten, inzwischen 22 Jahre alten Keeper bei Adler Ellinghorst bis zur D-Jugend unter seinen Fittichen hatte, traut seinem ehemaligen Schützling den Sprung auf jeden Fall zu.

Körperliche Präsenz könnte ein Vorteil für den Gladbecker sein

„Moritz ist im letzten Jahr von Borussia Mönchengladbach nach Berlin ausgeliehen worden“, so der Adler-Chef. „Sein Vertrag mit Gladbach läuft noch bis 2023, aber für seine Entwicklung wäre ein Verbleib bei Union möglicherweise von Vorteil.“

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Für den Junioren-Nationaltorwart, der beim DFB unter den Trainern Marcus Sorg und Stefan Kuntz kickte, spricht laut Waschkewitz das Alter von 22 Jahren und auch seine körperliche Präsenz (1,93 cm groß, 87 kg schwer, d. Red.). „Schon als F-Junior“, erinnert sich der Adler-Chef, „war er regelrecht vom Fußball besessen, sehr nervenstark und hatte unglaubliche Reaktionen.“

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Union Berlin könnte das richtige Umfeld sein

Waschkewitz weiter: „Zudem glaube ich, dass er vom Umfeld her bei Union gut aufgehoben ist, Trainer Urs Fischer traut jungen Spielern mehr zu als Dieter Hecking einst bei der Borussia, der eher ängstlich agierte und älteren, erfahrenen Spielern das Vertrauen schenkte.“

Nach dem Auftakt bei Adler schloss sich Moritz Nicolas dem SV Zweckel an, danach dem VfB Hüls, um dann für drei Jahre zur Hafenstraße nach Rot-Weiß Essen zu wechseln. Über die „Zweite“ von Borussia Mönchengladbach, die in der Regionalliga West um Punkte spielt, gelangte er in den Profi-Kader der „Fohlenelf“. Vom Niederrhein wechselte er 2019 schließlich auf Leihbasis in die Bundeshauptstadt.

Waschkewitz’ Crede: „Stars werden auf Asche geboren“

„Es kann ja nicht jeder so durchstarten wie seinerzeit Julian Draxler beim FC Schalke,“ zieht Waschkewitz einen Vergleich zu einem anderen Gladbecker, der den Durchbruch geradezu spektakulär schaffte: „Jules Vater „Abu“, mit dem ich damals noch bei Adler zusammenspielte, war selbst überrascht, wie rasant sich die Karriere seines jüngeren Sohnes entwickelte.“

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Jörg Waschkewitz´ Credo: „Stars werden auf Asche geboren.“ Dann kann und darf man der weiteren Karriere des so ehrgeizigen wie talentierten Torhüters Moritz Nicolas mit denkbar größter Zuversicht entgegensehen dank der Lehrjahre auf der roten Asche des Kröger-Parks an der Peripherie des Wittringer Waldes...