Gladbeck. Gladbecks Topschwimmerin Steiger hat eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Der WAZ hat sie verraten, wie sie das Spendengeld verwenden möchte.

Mit einer Crowdfunding-Kampagne will sich Topschwimmerin Jessica Steiger (VfL Gladbeck) ihren Traum von den Olympischen Spielen 2021 in Tokio erfüllen. Was wird die 27-Jährige, falls 7000 oder mehr Euro zusammenkommen, mit dem Geld eigentlich anfangen?

Jessica Steiger braucht 8140 Euro bis zur Qualifikation für die Spiele 2021

Diese Frage beantwortet Jessica Steiger prompt: „Wenn mein Projekt erfolgreich ist, wird das meiste Geld in Trainingslager fließen. Ich trainiere dort an Sportstätten, die für das Training optimale Bedingungen bieten. Trainingsbecken, Kraftraum und Unterkunft gleich nah beieinander. Für die perfekte Olympiavorbereitung sind dafür mindestens zwei Trainingslager zwingend erforderlich.“

Im vergangenen Sommer nahm Jessica Steiger vom VfL Gladbeck (2. v. re.) an den Weltmeisterschaften im südkoreanischen Gwangju teil. Unser Bild zeigt sie mit der Mixed 4x100 Meter Staffel.
Im vergangenen Sommer nahm Jessica Steiger vom VfL Gladbeck (2. v. re.) an den Weltmeisterschaften im südkoreanischen Gwangju teil. Unser Bild zeigt sie mit der Mixed 4x100 Meter Staffel. © dpa | Bernd Thissen


8140 Euro, das hat Jessica Steiger ganz genau ausgerechnet, braucht sie bis zur Qualifikation für die Spiele. Zwei Trainingslager - siehe oben - müssen absolviert, Nahrungsergänzungsmittel und Wettkampfanzüge gekauft und ein Sportpsychologe bezahlt werden. „Den Differenzbetrag spare ich mir über die Förderung der Sporthilfe zusammen“, so die Topschwimmerin, die betont, „nicht permanent den Eltern auf der Tasche liegen zu wollen“.

Ex-Weitspringer Stephan Zenker wies sie auf das Toyota-Projekt hin

Der Tipp, es mit einer Crowdfunding-Aktion zu versuchen, gab ihr der ehemalige Weitspringer Stephan Zenker (TV Gladbeck). Steiger berichtet: „Ich habe mit ihm das Abi gemacht. Stephan hat sich kürzlich bei mir gemeldet und mich auf das Crowdfunding-Projekt von Toyota aufmerksam gemacht.“

Anfangs war Steiger, die den deutschen Rekord über 200 Meter Brust hält, skeptisch. „Bei Spenden“, so die mehrmalige WM- und EM-Teilnehmerin, „denke ich zunächst einmal Hilfsbedürftige wie Tsunami-Opfer.“ Schließlich nahm sie aber doch Kontakt zu Toyota auf - mit dem Ergebnis, die Crowdfunding-Kampagne unter www.toyota-crowd.de/jessicasteigertokio2021 gestartet zu haben.

Steiger träumt seit 17 Jahren davon, an Olympischen Spielen teilzunehmen


Einmal an Olympischen Spielen teilnehmen, das ist der große Traum von Jessica Steiger. Schon als Zehnjährige hat sie ihn geträumt. 2020 in Tokio sollte er endlich in Erfüllung gehen. Dafür hat sich die Gladbeckerin gequält, dafür hat sie geschuftet und auf vieles verzichtet.


Als Steiger erfuhr, dass die Spiele wegen des Coronavirus nicht in 2020, sondern ein Jahr später ausgetragen werden, musste sie das erst einmal verkraften und sich neu orientieren. Denn eigentlich hatte sie nach Tokio 2020 geplant, in Berufsleben einzusteigen und zu heiraten.