Gladbeck. Auch im Amateurfußball ist in Zeiten der Corona-Krise Homeoffice angesagt. Nicht bei Adler Ellinghorst. Warum haben die Adler so entschieden?
Auf den Gladbecker Fußballplätzen herrscht absolute Ruhe. Auch im Ellinghorster Kröger Park ist nichts los. Und das ist auch gut so, findet André Marcussen, Trainer des dort beheimateten Fußball-A-Ligisten Adler Ellinghorst.
Marcussen hat für die Spieler von Adler Ellinghorst keine Trainingspläne erstellt
„Die aktuelle Zeit zeigt, dass der Fußball nicht alles ist“, sagt André Marcussen. Und weiter: „Es ist schreckend, wie schnell sich so ein Virus verbreitet. Letztlich zählt derzeit nur die Familie und die Gesundheit.“ Deshalb hat der Trainer seinen Spielern auch keinen Trainingsplan erstellt.
In engem Kontakt mit dem Vorstand um Jörg Waschkewitz und Marcus Jacobi haben sich die Ellinghorster darauf verständigt, dass die Kicker nicht in der Pflicht stehen, sich sportlich zu betätigen. „Das muss jeder selber für sich entscheiden, denn die Gesundheit geht vor. Da kann ich niemanden zwingen, aus dem Haus zu gehen und Sport zu treiben“, erklärt Marcussen, der bereits vor Wochen seine Zusage für die kommende Saison gegeben hat – und das ligaunabhängig.
Für André Marcussen gibt es nur zwei Optionen
Er habe seinen Jungs empfohlen „ein, zweimal pro Woche“ laufen zu gehen. Marcussen fügt aber sofort an: „Kontrollieren werde ich das nicht.“
Wie wird es weitergehen? Der Trainer von Adler Ellinghorst sagt: „Es ist für alle eine schwierige Situation. Die Verantwortlichen, die das entscheiden müssen, sind wahrlich nicht zu beneiden.“ Für ihn selbst gäbe es nur zwei Optionen: Die Saison zu annullieren oder die Saison so zu beenden, wie es der aktuelle Tabellenstand gerade hergibt.
Marcussen verzichtet derzeit auf seine Trainerpauschale
„Damit wären sicherlich einige Trainer oder Vereine nicht einverstanden, aber zeitlich werden wir das gar nicht anders schaffen“, erklärt Marcussen, dessen Team dann gerettet wäre und auch in der nächsten Spielzeit wieder in der Kreisliga A spielen würde.
Deshalb stellt der Trainer nun auch schon die Weichen für die nächste Saison: „Gemeinsam mit dem Vorstand haben wir schon mit allen Spielern gesprochen und wir werden keinen großen Umbruch erwarten. Ich kann da allen im Verein nur danken, was dort geleistet wird. Egon Klink ist das Herzstück der Mannschaft und der Vorstand leistet sehr, sehr gute Arbeit.“ Und damit der Verein keinen allzu großen finanziellen Schaden davon trägt, verzichtet Marcussen auf seine Trainerpauschale in der Zeit, in der weder gespielt noch trainiert wird.