Gladbeck. Der Gladbecker Profiboxer Salahadin Simmou kämpft am 16. Februar in seiner Heimatstadt um den EM-Titel. Die WAZ stellt den 23-Jährigen vor.

Auf ihn wartet der bisher größte Kampf seiner Karriere: Der Gladbecker Profiboxer Salahadin Simmou will im Superweltergewicht Europameister nach Version der WBU werden. Dazu muss der 23-Jährige den Georgier Zaza Amiridze bezwingen. Markige Sprüche klopft Simmou vorher nicht: „Ich bin kein Großmaul. Lieber lasse ich im Ring Taten sprechen.“

Salahadin Simmou stammt aus einer Boxerfamilie

Salahadin Simmou stammt aus einer Boxerfamilie. Das Bild seines Opas Ramadan hängt im Studio der Boxfreunde Gladbeck an der Haldenstraße.
Salahadin Simmou stammt aus einer Boxerfamilie. Das Bild seines Opas Ramadan hängt im Studio der Boxfreunde Gladbeck an der Haldenstraße. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Am Sonntag, 16. Februar, ist es soweit. In der Sporthalle der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule steigt die zweite Fight Night der Boxfreunde Gladbeck, in deren Mittelpunkt Simmous EM-Kampf gegen Zaza Amiridze steht. Der Veranstalter rechnet mit mindestens 500 Zuschauern. „Das“, sagt der Lokalmatador, „wird ein Feiertag. Ich freue mich darauf, zu Hause zu boxen. Alle werden da sein, meine Familie, meine Freunde und Bekannte.“

Der in Gladbeck geborene und aufgewachsene Salahadin Simmou stammt aus einer Boxerfamilie. „Schon mein Opa war im Libanon Boxer“, erzählt er, „und auch mein Vater hat geboxt.“ Damit nicht genug, sein Onkel Azedin Simmou gründete vor zwei Jahren den Verein Boxfreunde Gladbeck, dessen Vorsitzender und Trainer er ist. Und schließlich gibt es noch Salahadins Bruder Abdul Rahman, 19 Jahre jung, ein überaus talentierter Amateur, der später auch ins Profilager wechseln möchte.

Acht Kämpfe, acht Siege: Simmous Bilanz als Profi ist makellos

Salahadin Simmou ist seit mittlerweile acht Jahren aktiv und seit 2016 Berufsboxer. Der Kampf um den EM-Titel am 16. Februar ist sein neunter als Profi. Die Bilanz des Gladbeckers ist makellos, für ihn stehen acht Siege zu Buche, sechs davon hat er durch K.O. vorzeitig zu seinen Gunsten entschieden.

Für den Vergleich mit Zaza Amiridze hat sich Salahadin Simmou in den vergangenen Tagen und Wochen mächtig gequält. Tagtäglich von Montag bis Sonntag standen (und stehen noch immer) zwei Einheiten auf dem Programm. Vormittags fand (und findet) das Athletiktraining statt - etwa am Tetraeder in Bottrop - und abends in Rentfort die Arbeit im Ring unter der Regie von Azedin Simmou.

Fitnesstrainer Marcel Lowitsch ist eigens aus Los Angeles angereist

Fitness- und Athletiktrainer Marcel Lowitsch ist eigens aus Los Angeles angereist, um Salahadin Simmou auf dessen EM-Kampf vorzubereiten. Lowitsch stammt aus Gladbeck.
Fitness- und Athletiktrainer Marcel Lowitsch ist eigens aus Los Angeles angereist, um Salahadin Simmou auf dessen EM-Kampf vorzubereiten. Lowitsch stammt aus Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Die Fitnesseinheiten leitet Marcel Lowitsch, der dafür eigens aus Los Angeles an die Haldenstraße nach Rentfort zurückgekehrt ist. In den Vereinigten Staaten hat der Gladbecker nämlich inzwischen eine neue Heimat gefunden. Dem Ruf Salahadin Simmous folgte er aber gerne. „Sala ist inzwischen ja ein Freund geworden“, sagt er.

Freund hin, Freund her - im Training ging und geht es hart zur Sache. „Wir haben“, verrät Lowitsch, „auch mit Stresselementen gearbeitet.“ Ein Beispiel bitte? Der Boxer musste mit einer Sauerstoffmaske immer wieder rennend Steigungen bewältigen. „Den“, sagt der Fitness- und Athletiktrainer und lacht, „muss man ein bisschen mehr belasten.“

Simmous Gegner Zaza Amiridze verfügt über reichlich Erfahrung

Darf daraus geschlossen werden, dass Salahadin Simmou in der IDG-Halle notfalls auch über die kompletten zehn Runden gehen kann? „Selbstverständlich“, antwortet Marcel Lowitsch prompt, „Sala ist dafür fit.“ Der Faustfechter selbst nickt und verrät im Gespräch mit der WAZ, dass er ungeachtet dessen versuchen werde, den Kampf vorzeitig zu entscheiden: „In den ersten beiden Runden werde ich erst einmal gucken, wie mein Gegner drauf ist.“ Anschließend wolle er in die Offensive gehen.

Unterschätzen darf und wird Salahadin Simmou seinen 28-jährigen Kontrahenten aus Georgien aber nicht. Der bringt, allein schon weil er fünf Jahre älter ist, mehr Erfahrung mit. 25 Profikämpfe stehen für Amiridze zu Buche, zehn hat er gewonnen, acht davon durch K.O.. „Die Bilanz ist okay“, sagt Simmou.

Salahadin Simmou fühlt sich gut vorbereitet

Auf Salahadin Simmou wartet am 16. Februar der bisher größte Kampf seiner Karriere. „Ich habe das immer im Kopf“, sagt er. Und betont: „Ich habe Respekt vor dem Gegner, nervös bin ich aber nicht, weil ich gut vorbereitet bin.“