Mehr als 400 Zuschauer sehen, wie Salahadin Simmou in der IDG-Turnhalle Deutscher Meister wird. Der Gladbecker hat noch größere Ziele .

Goldenes Konfetti, eine große Deutschlandfahne und ein dicker, roter Gürtel – die Veranstalter hatten alles aufgefahren, um ihren Salahadin Simmou zu feiern. Der 22-Jährige holte am Sonntagabend einen Deutschen Meistertitel (GBA) im Boxen nach Gladbeck.

Er gewann seinen Heimkampf in der IDG-Sporthalle durch technischen K.O. in der vierten Runde. Die Kulisse passte dabei: Mehr als 400 Zuschauer standen und saßen auf der Tribüne der Turnhalle und strömte nach dem Kampfende aufs Feld, um ihren Meister zu feiern, ihn zu umarmen, ihn zu beglückwünschen, sich mit ihm fotografieren zu lassen.

Für den noch sehr jungen Verein Boxfreunde Gladbeck 2018 war die Ausrichtung des Kampfabends mit dem Deutschen Meistertitels ein großer Erfolg – er soll aber erst der Anfang sein. „Wir wollen jetzt richtig durchstarten“, sagt Azedin Simmou, Vereinsgründer und Vorsitzender der Boxfreunde und Onkel von Champion Salahadin. „Wir wollen bald auch um die Europameisterschaft kämpfen und irgendwann um die Weltmeisterschaft“, so der euphorische Simmou.

Titelkampf eine einseitige Sache

Einseitige Angelegenheit: Salahadin Simmou ließ seinem Kontrahenten keine Chance – nur der K.O.-Schlag blieb ihm durch die Aufgabe verwehrt.
Einseitige Angelegenheit: Salahadin Simmou ließ seinem Kontrahenten keine Chance – nur der K.O.-Schlag blieb ihm durch die Aufgabe verwehrt.

Fünf Vorkämpfe lang hatte das Publikum am Sonntag in Rentfort-Nord auf den Hauptkampf des Abends hingefiebert: Salahadin Simmou aus Gladbeck gegen aus Ali Hassan Zadeh aus Köln, Kampf um die Deutsche Meisterschaft nach Version der GBA im Superweltergewicht. Zehn Runden Profiboxen zu je drei Minuten. Vom ersten Gong an war der Kampf aber eine einseitige Angelegenheit.

Simmou trieb seinen Gegner vor sich her, landete schon in den ersten beiden Runden sichtbare Wirkungstreffer. In der dritten Runde dann der Niederschlag – Zadeh rappelte sich zwar noch einmal auf und wurde vom Rundenende erlöst, als Simmou, angepeitscht vom Publikum, gerade zum K.O.-Schlag ansetzte.

Voller Fokus: Simmou (roter Mantel) hatte sich möglichst professionell vorbereitet, sogar ein Trainingslager in den Alpen absolviert – es lohnte sich.
Voller Fokus: Simmou (roter Mantel) hatte sich möglichst professionell vorbereitet, sogar ein Trainingslager in den Alpen absolviert – es lohnte sich.

„Das war der Plan von Salahadin“, erklärte Azedin Simmou nachher, „er hat den Gegner gut studiert und wollte dann in der vierten Runde voll draufgehen.“ Das musste er dann aber gar nicht mehr – mit Beginn der vierten Runde warf Zadehs Ecke das Handtuch – und der Deutsche Meistertitel ging durch technischen K.O. an die Boxfreunde Gladbeck, deren Anhänger es nicht mehr auf den Sitzen hielt.

In der ersten Reihe dabei waren auch Sportamtsleiter Dieter Bugdoll und Sportdezernent Rainer Weichelt – sichtlich beeindruckt sowohl von der Kulisse als auch von den sportlichen Darbietungen. Azedin Simmou richtete nachher einen Extra-Dank an die Stadt: „Sie haben uns sehr unterstützt, dieses Event hier durchzuführen. Ich hoffe, darauf können wir uns auch in Zukunft verlassen.“

Denn die Simmous wollen in Zukunft noch größere Events in Gladbeck steigen lassen, nachdem die Premiere alle Erwartungen übertraf. „Wir sind sehr stolz“, sagte Simmou, und nicht ohne Pathos: „Wir haben den Boxsport zurück nach Gladbeck gebracht.“