Gladbeck. Alexander Jagielski ist Vorsitzender des Butendorfer Traditionsvereins Wacker. Gladbeck. Das bedeutet vor allem eines: Arbeit, sehr viel Arbeit.
Bei Rot-Weiß im Süden fing er einst mit der Balltreterei an, dann schloss er sich dem FC an – beides Vereine, die auf der sportlichen Landkarte Gladbecks auf Nimmerwiedersehen verschwunden sind. Die dritte wichtige Verein, für den Alexander Jagielski antrat, um als Keeper die Zahl der Einschläge möglichst gering zu halten, war und ist Wacker.
Der Traditionsverein aus Butendorf feiert im nächsten Jahr seinen 100. Geburtstag. Und dieses Wiegenfest soll würdig über die Bühne gehen, dafür will Jagielski, der seit mehr als drei Jahren an der Spitze des Klubs steht, alles tun. Obwohl: „Die letzten Jahre waren alles andere als einfach. Es hat schon einiger Anstrengungen bedurft, um hier an der Burgstraße alles in einigermaßen ordentliche Bahnen zu bringen“, sagt der 45-Jährige, der seine Brötchen als Maschinist im Straßenbau recht hart verdienen muss.
Wacker Gladbeck hat sieben Jugendteams im Spielbetrieb
Die Arbeit war erfolgreich: Wacker verfügt mittlerweile über eine Jugendabteilung mit sieben Teams, bei den Senioren spielen erste und zweite Mannschaft in der Kreisliga B um Punkte, die Dritte im „Souterrain“ C-Liga.
„Mario Gloddeck leitet die Jugendabteilung ordentlich, Hildegard Göbel kümmert sich um die Post“, so Jagielski. Der Ur-Wackeranerin und Ehrenvorsitzenden stand er als Stellvertreter zur Seite, überdies stand er in den anderthalb Jahrzehnten an der Burgstraße auch einige Jahre an der Spitze der Jugendabteilung und, wenn sonntags Not am Mann war, zwischen den Pfosten.
Aufstieg der ersten Mannschaft scheint kaum noch möglich
Gespräche mit Trainern, Spielern sowie Vertretern von Fußballkreis und Stadt Gladbeck gehören ohnehin zu den Amtspflichten des Wacker-Chefs. Jagielskis Eindruck: „Die Identifikation mit dem Verein ist nicht mehr so ausgeprägt wie einst. Spieler fordern viel, ohne mit einer entsprechenden Gegenleistung zurückzuzahlen.“ “
Eigentlich sollte passend zum runden Geburtstag die Erstvertretung den Aufstieg ins Kreisoberhaus perfekt machen, ein paar Niederlagen in Folge haben dieses ehrgeizige Vorhaben aber wohl schon pulverisiert. Dennoch tragen die Planungen für den nächsten Sommer schon recht konkrete Züge. „Die Hauptfeier soll in der Stadthalle steigen. Im Stadion wird ein Jugendturnier ausgetragen zusätzlich zum Pfingstturnier der Alten Herren. Eventuell soll noch ein Wettbewerb mit Senioren-Teams über die sportliche Bühne gehen“, blickt Jagielski in die Zukunft.
Jagielski würde Vorsitz von Wacker Gladbeck gerne in jüngere Hände legen
Das Hundertjährige des Vereins wäre zudem ein guter Zeitpunkt, „den Vorsitz in jüngere Hände zu legen, jemandem zu übergeben, der mit frischen Ideen für frischen Wind sorgt“. Seine Diagnose der eigenen Befindlichkeit: „Mein Akku ist ziemlich leer.“
Prognose eines Außenstehenden: Wacker wird auch im zweiten Jahrhundert seines Bestehens nur schwerlich auf einen Ehrenamtler vom Kaliber des Alex Jagielski verzichten können.