Bensheim/Gladbeck. Die Gladbecker Handballtrainer Buddenborg (TV) und Dziabel (VfL) schnupperten jetzt Erstliga-Luft. Das nächste Abenteuer ist schon eingestielt.
Wenn ein TVer und ein VfLer eine Reise tun, dann können sie viel erzählen. Nachzufragen bei Florian Buddenborg und Viktor Dziabel. Die beiden Handballtrainer absolvierten jetzt eine Hospitation beim Frauen-Erstligisten HSG Bensheim/Auerbach Flames. „Das war eine sehr lehrreiche Woche“, sagt der VfLer Dziabel.
Ein Blauer und ein Roter gemeinsam in Sachen freiwilliger Fortbildung unterwegs . . . da stellt sich in Gladbeck natürlich sofort die Frage, wie das bloß passieren konnte. „Wir haben vor drei Jahren zusammen an einer B-Lizenz-Veranstaltung teilgenommen“, erinnert sich Dziabel. Dort stellten sie fest, dass sie - Mitglied im VfL hin, Mitglied im TVG her, auf einer Wellenlänge funken. Der Rote drückt dies so aus: „Wir sind beide handballbekloppt.“
Florian Buddenborg hat sich bei der MT Melsungen umgeschaut
Kann man wohl so sagen. Florian Buddenborg, der beim TV Gladbeck die männliche B-Jugend trainiert, opferte kürzlich erst bereits Freizeit, um ein einwöchiges Praktikum in der Nachwuchsabteilung des Männer-Erstligisten MT Melsungen zu absolvieren. „Das war Handball pur“, so Buddenborg danach zur WAZ.
Dziabel ist ähnlich verrückt wie sein Kollege. Der Trainer, der in dieser Saison für die C-Mädchen des VfL Gladbeck verantwortlich zeichnet, hatte sogar schon zweimal als Praktikant Bundesliga-Luft geschnuppert. Einmal beim Buxtehuder SV und, im März des vergangenen Jahres, bei der HSG Blomberg-Lippe.
Gladbecker Jugendtrainer werden in Bensheim mit offenen Armen empfangen
In Bensheim wurden die beiden Gladbecker laut eigenen Aussagen mit offenen Armen empfangen. Sie führten unter anderem mehrere Gespräche mit dem Jugendkoordinator Andre Schumacher, außerdem schauten sich Buddenborg und Dziabel täglich Trainingseinheiten der Nachwuchsteams und der Frauenmannschaft der HSG an, die seit der Saison 2017/2018 wieder in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten ist. „Das ist schon ein tolles Niveau“, so der VfLer.
Überrascht waren die Jugendtrainer der Blau- und Rot-Weißen, dass es aber auch bei einem Frauen-Erstligisten manchmal zugeht wie in Gladbeck. Ein Beispiel: Die Handballerinnen in Bensheim müssen nach den Trainingseinheiten und Spielen die Halle putzen. Und da greifen auch die Bundesligaspielerinnen zum Feudel . . .
Im Dezember fahren Viktor Dziabel und Florian Buddenborg nach Berlin
Mit jeder Menge Input sind Dziabel und Buddenborg aus dem Hessischen inzwischen nach Gladbeck zurückgekehrt. Ihre nächste Fortbildung ist bereits fest eingestielt - schon im Dezember geht es nach Berlin. „Das wird noch einmal eine ganz andere Hausnummer“, sagt Dziabel, „schließlich stehen die Füchse für den absoluten Spitzenbereich.“
Auch interessant
Den Kontakt zum Hauptstadtklub stellten Dziabel und Buddenborg übrigens selbst her. Wie? Ganz einfach! Sie haben Bob Hanning, Geschäftsführer der Füchse und Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes, im vergangenen September beim Handball-Talk in Gladbeck direkt angesprochen. Nur eine E-Mail später stand fest, dass die beiden Gladbecker Nachwuchstrainer nach Berlin kommen dürfen!