Gladbeck. Handball-Oberligist VfL Gladbeck hat sein Saison-Auftaktspiel gegen Aufsteiger CVJM Rödinghausen verloren. Beim VfL lief fast alles schief.

Nach dem Pressegespräch des Spiels zwischen den Oberliga-Handballern des VfL Gladbeck und dem CVJM Rödinghausen trat ein Knirps auf Sven Deffte zu und fragte, ob er ein Foto von ihm machen dürfe. „Bitte freundlich schauen“, bat der Steppke. Der Trainer des VfL rang sich jedoch bestenfalls ein gequältes Lächeln ab.

Was kein Wunder war nach dieser Saison-Auftaktpartie. Die Rot-Weißen fanden vor 350 Zuschauern in der Riesener-Halle nicht zu ihrer Form und verloren letztlich verdient gegen den Aufsteiger aus dem Kreis Herford mit 22:23 (13:11). „Wir waren grottenschlecht“, versuchte Sven Deffte erst gar nicht, irgendetwas schönzureden.

Nur Max Krönung erreicht vom VfL Gladbeck Normalform

Sven Deffte, Trainer des VfL Gladbeck, bezeichnete die Leistung, die seine Mannschaft in der Begegnung mit Rödinghausen gezeigt hat, als grottenschlecht.
Sven Deffte, Trainer des VfL Gladbeck, bezeichnete die Leistung, die seine Mannschaft in der Begegnung mit Rödinghausen gezeigt hat, als grottenschlecht. © Archiv | Olaf Ziegler

Symptomatisch für das fehlerhafte Spiel der Gastgeber war der letzte Angriff. Sieben Sekunden waren noch auf der Uhr, Deffte hatte beim Spielstand von 22:23 seine Auszeit genommen. Die VfLer wollten, verriet er später, über die rechte Seite abschließen. Doch sie kamen gar nicht erst in eine Schusssituation, weil der Pass von VfL-Mittelmann Niklas Rolf im Aus landete. Das war’s. Und während es auf den Rängen für ein paar Sekunden mucksmäuschenstill war, tanzten und sangen auf der Platte ausgelassen die Akteure des Neulings.

Woran lag’s? Vor allem daran, dass eigentlich nur Max Krönung sein Leistungsvermögen abrief. Für den Kapitän standen am Ende 13/4 Tore zu Buche. Ansonsten fand der eigentlich doch so wurfgewaltige Rückraum der Gladbecker überhaupt nicht statt. „Das war kein Angriffsfeuerwerk“, merkte später Rödinghausens Trainer Pascal Vette an. Außerdem vergaben die VfLer etliche gute Gelegenheiten, unter anderem nach dem Seitenwechsel kurz hintereinander Krönung, Björn Sankalla und Fynn Blißenbach jeweils einen Siebenmeter.

Teil eins von Sven Defftes Matchplan geht nicht auf

„Rödinghausen hat uns mit seiner Spielweise nicht überrascht“, so Sven Deffte. Der hatte einen leidenschaftlich kämpfenden Aufsteiger erwartet und von seiner Mannschaft verlangt, „diese Euphorie im Keim zu ersticken“. Dieser Teil des Matchplans des VfL-Trainers ging jedoch überhaupt nicht auf, weil seine Spieler in der Anfangsphase nervöser wirkten als Teenies vor ihrem ersten Date.

Folgerichtig lagen die Gladbecker Mitte der ersten Halbzeit mit 2:6 zurück. Deffte nahm eine Auszeit. Danach lief es besser, die Gastgeber holten auf, glichen aus und gingen mit 9:7 in Führung. Zur Halbzeit hieß es 13:11, der VfL schien auf Siegkurs zu steuern.

VfL Gladbeck verschießt zu Beginn der zweiten Halbzeit drei Siebenmeter

Doch zu Beginn der zweiten Halbzeit verschossen die Rot-Weißen die drei Siebenmeter, außerdem pfiffen die Schiedsrichter Marco Di Stefano/Jörg Rosenkranz dreimal Rechtsaußen Felix Käsler zurück. Sven Deffte protestierte und sah Gelb. Rödinghausen ging wieder in Führung und gab diese bis zum Ende nicht mehr her.

Sven Deffte guckte kurz nach Spielende schon wieder nach vorne: „Wir fahren jetzt nach Hamm und dann kommt Loxten. Das sind nach übereinstimmender Meinung eigentlich aller zwei Meisterschaftsfavoriten. In diesen Spielen brauchen wir nicht nervös zu sein, vielleicht zeigen wir dann ja unser wahres Gesicht.“

Für Max Krönung stehen am Ende 13/4 Treffer zu Buche

VfL Gladbeck: Büttner (1. - 30., 51. - 60.), Spierau (31. - 51.) - Käsler (1), Sankalla, Rolf, Janus (1), Krönung (13/4), Bach (3), Dalian (1), Kunze, Blißenbach (2), Arens (1), Krause, Winkelmann.

Spielfilm: 0:3 (5.), 1:5 (9.), 2:6 (15.), 6:6 (20.), 9:7 (24.), 11:9 (28.), 13:11 (30.), 14:11 (31.), 14:15 (39.), 16:16 (43.), 16:19 (46.), 17:21 (49.), 19:22 (54.), 21:22 (58.), 21:23 (59.), 22:23 (60.).