Gladbeck. Was bringt die Bundesliga-Saison? Die WAZ hat mit Ex-Profi Schipper aus Gladbeck u. a. über die Bayern-Dominanz und dem neuen Schalke gesprochen.

Was bringt die neue Bundesliga-Saison? Mathias Schipper, Ex-Profi aus Gladbeck, erhofft sich von der Punkterunde 2019/2020 viel Spannung im Titelkampf. Außerdem hat der 61-Jährige der WAZ verraten, was er „seinen“ Schalkern zutraut.

Dass die Bayern, die am Freitag, 16. August, die Saison mit dem Spiel gegen Hertha BSC eröffnen, zum achten Male in Folge Deutscher Meister werden, ist für Schipper keine ausgemachte Sache. „Ich glaube“, sagt der ehemalige Schalker und Aachener, für den 189 Einsätze in der deutschen Eliteliga zu Buche stehen, „dass der Titelkampf interessant wird.“ Er sehe die Bayern jedenfalls nicht so souverän vorne wie noch vor zwei oder drei Jahren.

Laut Schipper bringt Schalkes Trainer Wagner „Malochermentalität“ mit

Neu auf Schalke: Trainer David Wagner.
Neu auf Schalke: Trainer David Wagner. © dpa | Guido Kirchner

Der jüngste Schalker 5:0-Erfolg über den SV Drochteresen/Assel in der ersten Runde des DFB-Pokals stimmt Schipper zuversichtlich, dass die Königsblauen wieder vor etwas besseren Zeiten stehen. „Bei einem Regionalligisten so klar zu gewinnen“, betont der Gladbecker, „ist eine Frage des Charakters.“ Er setzt bei S04 insbesondere auf den neuen Trainer und auch auf das neue Management.

Coach David Wagner bringt laut Mathias Schipper, weil er in England gearbeitet hat, eine „Malochermentalität“ mit, die zu den Blauen passe. Der Ex-Profi: „Ich hoffe, dass die Mannschaft begeisternden Fußball spielt und so die Fans wieder mitnimmt. Die Anhänger müssen selbst nach verlorenen Spielen wieder sagen, dass sind unsere Jungs.“

Schipper fordert Geduld für den Schalker Neuaufbau ein

‘Neu auf Schalke: Sportvorstand Jochen Schneider.
‘Neu auf Schalke: Sportvorstand Jochen Schneider. © Funke Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Lob spricht Schipper dem neuen Schalker Management mit Jochen Schneider (Vorstand Sport) und Michael Reschke (Technischer Direktor) aus. „Es ist jetzt breit aufgestellt und arbeitet in aller Ruhe.“ Und Ruhe sei ein Faktor, der gerade auf Schalke ein ganz wichtiger sei. Mathias Schipper fordert zudem Geduld ein. Er spricht von einem Neuaufbau, der Zeit brauche. Wie viel Zeit? „Drei oder vier Jahre.“

Zu einem anderen Thema, das in der vergangenen Saison Dauerthema war: zu den Videoschiedsrichtern/resp. der Regelauslegung durch Unparteiische bzw. dem Kölner Keller. Hat Mathias Schipper eigentlich immer verstanden, wieso, weshalb und warum beispielsweise mal Handspiel gepfiffen und mal nicht geahndet wurde? „Nein“, antwortet er prompt. Und betont: „Ich bin grundsätzlich für den Videobeweis. Aber es sollten verständliche Regeln ausgegeben werden.“

Schippers Blick nach Europa: Warum die englischen Klubs dominieren

Einmal Schalker, immer Schalker: Mathias Schipper.
Einmal Schalker, immer Schalker: Mathias Schipper. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Blicken wir mit Mathias Schipper noch kurz nach Europa. In der vergangenen Saison wurden Champions League und Europa League von englischen Mannschaften dominiert, während deutsche Teams - von Eintracht Frankfurt in der Europa League abgesehen - keine Rollte spielten. Für Schipper ist das schwache Abschneiden der Bundesliga-Klubs zum Teil selbstverschuldet: „Sie haben sich vielleicht ein bisschen auf ihre Erfolge ausgeruht.“ Spanier und Engländer gingen Spiele mit einer ganz anderen Intensität an.

Und dass Liverpool, Chelsea und Co. so erfolgreich gewesen sind, habe insbesondere mit den finanziellen Möglichkeiten der englischen Vereine zu tun. „Die englischen Mannschaften“, sagt Schipper, „sind dadurch in der Lage, so viel Qualität zu holen, dass sie den Fußball beherrschen.“