Berlin/Gladbeck. Neele Schuten überraschte bei der Leichtathletik-DM. Nur eine Weltklasse-Athletin war über 100 Meter Hürden schneller als die Gladbeckerin.
Neele Schuten ist die zweitbeste Hürdensprinterin Deutschlands! Bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin war im Finale lediglich die Vizeweltmeisterin von 2015, Cindy Roleder (SV Halle), schneller als das Talent des TV Gladbeck.
Roleder, die nach dem verletzungsbedingten Ausfall der Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz als Topfavoritin ins Rennen gegangen war, ließ der Konkurrenz im Berliner Olympiastadion nicht den Hauch einer Chance. Die Topathletin sicherte sich am Samstagabend in der klasse Zeit von 12,90 Sekunden DM-Gold. Dahinter ging es äußerst knapp zu. Neele Schuten, amtierende Titelträgerin in der Altersklasse U23, erkämpfte sich in 13,44 Sekunden den zweiten Platz, auf Rang drei folgte Ricarda Lobe (MTG Mannheim).
Neele Schuten rollt das Feld von hinten auf
Wieder einmal kam der Gladbeckerin ihre Stärke auf der zweiten Hälfte der Strecke zu Gute - sie schaltete den Turbo an und stürmte auf der berühmten blauen Bahn an ihren Konkurrentinnen vorbei und holte Silber. „Ich bin total überwältigt“, sagte Schuten zu ihrem Trainer Heiner Preute.
Der war - natürlich - hochzufrieden: „Neele ist ab der achten Hürde in den Flow gekommen und ist an allen außer Cindy vorbeigezogen.“ Preute hatte seinem Schützling vor dem Endlauf Mut gemacht - ein bisschen wir weiland Franz Beckenbauer bei der Fußball-WM 1990. Sein Kommentar: „Geh raus und genieße das. Und denke daran - außer Cindy hast du alle anderen irgendwann schon einmal geschlagen.“
Fanblock des TV Gladbeck macht im Olympiastadion Spektakel
Im Fanblock des TV Gladbeck fieberten unter anderem Schutens Eltern mit. „Wir haben“, verriet Preute, „hier ein richtiges Spektakel gemacht.“ Eine Feier gab es natürlich nicht, schließlich rennt Neele Schuten am Sonntag, 4. August, noch in der Sprintstaffel des TV Gladbeck mit Bob-Weltmeisterin Annika Drazek, Kira Lipperheide und Katharina Zenker.