Bob-Weltmeisterin Annika Drazek verlässt den BSC Winterberg und startet künftig wieder für ihren Heimatverein, den TV Gladbeck.

Wenn Annika Drazek künftig bei einem Bob-Weltcup ganz oben auf das Siegerpodest klettert, wird sie nicht mehr als Athletin des BSC Winterberg gefeiert, sondern als Starterin für den TV Gladbeck. Die Weltmeisterin und weltbeste Anschieberin startet künftig für die Abteilung Kufe ihres Heimatvereins.

Es wurde spät am Mittwochabend. Das Gepäck am Düsseldorfer Flughafen ließ auf sich warten. Erst gegen Mitternacht konnte Heiner Preute, Trainer und Abteilungsleiter beim TV Gladbeck, die Heimreise antreten. Die acht Tage zuvor verliefen da wesentlich besser. Im Trainingslager auf Kreta konnten Annika Drazek und Co. unter den Augen ihres Trainers gute Grundlagen für die kommende Saison legen. „Es war mit Blick auf die Umfänge das erste Schwerpunkttrainingslager der Saison“, verrät Preute.

Preute sucht Sponsoren

Für ihn, der neben den Gladbeckerinnen Annika Drazek, Kira Lipperheide und Paula Preute auch zahlreiche Athleten am Stützpunkt in Winterberg betreut war das die Gelegenheit, mit seinen Schützlingen auch im technischen Bereich zu arbeiten.

Bei der Rückkehr aus Griechenland hatte Preute dann nicht nur sämtliche gute Eindrücke der Athleten im Gepäck, sondern auch eine gute Nachricht für den TV Gladbeck. Annika Drazek wird künftig wieder für die „Blauen“ starten. Dadurch, dass der TVG seit Anfang des Jahres die Abteilung Kufe hat, kann sie auch für den Verein starten. „Es war uns wichtig, sie zurückzuholen. Und Annika wollte das auch. Sie ist mit ihrer Heimat sehr verbunden und kann nun wieder für den Verein starten, bei dem sie groß geworden ist“, so Preute.

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Unzufrieden war Drazek in Winterberg nicht, allerdings drängten zunehmend mehr Sportler in den Wintersport, der BSC konnte das nicht mehr händeln. „Die Kosten steigen und der BSC Winterberg war mit seinem Budget am Limit“, sagt Heiner Preute. Auch deshalb seien die Sauerländer mit der Bitte auf ihn zugekommen, eine eigene Abteilung Kufe zu gründen – das machte der TVG zu Beginn des Jahres.

Vermarktung rückt in den Fokus

Zwar fallen künftig einige Kosten für den TV Gladbeck an, beispielsweise die Anreise zu Lehrgängen, den großen Batzen, wie etwa die Reisen zu Weltcuprennen finanziert aber der deutsche Bobverband. Für das Duo Drazek/Preute eröffnen sich aber auch neue Möglichkeiten. „Wir können Annika jetzt selbst vermarkten und sind auch schon in guten Gesprächen. Die Zusammenarbeit mit ‘Grubenhelden’ läuft sehr gut“, verrät Heiner Preute.

Er wird im Übrigen weiterhin Trainer des NRW Bob- und Schlittensportverbandes sein und neben den drei Gladbecker Schützlingen auch weitere Topathleten unterstützen. Eine davon ist Annika Drazek – die sich künftig also wieder als echte Gladbeckerin die Bobbahnen dieser Welt hinunterstürzt.