Gladbeck. . Der abstiegsbedrohte Handball-Bezirksligist TV Gladbeck hat sich von Trainer Symanczik getrennt. Ein TVG-Urgestein soll das Team nun retten.
Heimlich, still und leise hat die Handballabteilung des TV Gladbeck in der Osterpause auf die Niederlagenserie ihrer Bezirksliga-Mannschaft reagiert und sich von Tobias Symanczik getrennt. Einen Nachfolger für den zuletzt glücklos gebliebenen Trainer haben die Blau-Weißen in den eigenen Reihen gefunden: Michael Lechert, der zuletzt die Verbandsliga-B-Jugend des Klubs gecoacht hat, soll die Erste vor dem drohenden Abstieg in die Kreisliga bewahren.
Michael Lechert hat bereits einige Einheiten in der Nordparkhalle geleitet und steht beim Heimspiel gegen den auf Rang vier notierten Aufstiegs-Mitfavoriten Westfalia Welper (Samstag, 27. April, 18 Uhr, Nordparkhalle) erstmals in der Verantwortung. Unterstützt wird das Urgestein, von dem Patrick Schmidt sagt, er sei „mit Haut und Haaren ein TVer“, dabei von Tobias Thiel, der vor zwei Jahren zu der Mannschaft gehörte, die in die Bezirksliga aufgestiegen ist.
Grundlegend Neues konnte nicht einstudiert werden
„Anfangs“, berichtet Lechert, „war die Stimmung in der Mannschaft so, wie sie nach neun Niederlagen in Serie ist. Wir haben versucht, die Köpfe der Jungs freizubekommen und ihnen wieder Spaß zu vermitteln. Handballspielen können sie ja eigentlich, dass haben sie in der Hinrunde mehr als bewiesen.“
Grundlegend Neues konnten die Blau-Weißen indes nicht einstudieren. „Dafür reichen ja zwei Wochen nicht“, sagt Lechert. Und: „In erster Linie gilt es, die Sachen, die die Mannschaft in der Hinrunde so gut gemacht hat, wieder abzurufen.“
Schmidt betont: Trennung ist nicht leicht gefallen
Den Verantwortlichen des TV Gladbeck fiel die Entscheidung, nicht weiter auf Symanczik zu setzen, laut Abteilungsleiter Patrick Schmidt sehr schwer: „Tobias kam super an und hat sich auch super mit dem Verein identifiziert. Letztlich ist er nur der Gelackmeierte.“
Oder vielmehr: Opfer der beinahe unglaublichen Niederlagenserie der Mannschaft geworden. Zur Erinnerung: Noch am 17. Spieltag (10. Februar) bot sich dem TV Gladbeck die Möglichkeit, in der Bezirksliga die Tabellenführung zu übernehmen. Doch die Symanczik-Sieben bot an jenem Sonntagabend bei der Zweitvertretung des TuS Hattingen eine schwache Leistung und verlor die Partie in letzter Sekunde unglücklich mit 25:26. Danach lief plötzlich nichts mehr, überhaupt nichts mehr zusammen.
Am letzten Spieltag wartet auf den TVG das Derby
Konsequenz: Niederlage folgte auf Niederlage, so dass die Blau-Weißen mittlerweile im Abstiegskampf angekommen sind. „Vier Mannschaften gehen wohl runter“, sagt Patrick Schmidt. Die Tabelle weist den HSC Haltern/Sythen II als viertletztes Team aus. 21:27 Punkte stehen für die Reserve des künftigen Westfalen-Oberligisten zu Buche - und für den TV Gladbeck 23:27.
Nur noch drei Partien hat das Team von Lechert auf dem Programm: Am morgigen Samstag geht’s zu Hause gegen Westfalia Welper, danach zur ebenfalls noch nicht geretteten Zweitvertretung des TuS Bommern (Samstag, 4. Mai) und schließlich am letzten Spieltag der Saison in der Nordparkhalle ausgerechnet gegen den Ortsrivalen VfL Gladbeck III (Samstag, 11. Mai). Wie viele Zähler werden die Blau-Weißen wohl brauchen, um den Klassenerhalt perfekt zu machen? „Idealerweise sechs“, sagt Michael Lechert, „ich denke aber, wir müssten auch mit vier Punkten durchkommen.“