Gladbeck. . Das Gladbecker Derby in der Handball-Bezirksliga hat der VfL III überraschend gewonnen. Gut und gerne 350 Fans sahen eine packende Partie.
„Derbysieger, Derbysieger!“ Die Bezirksliga-Handballer des VfL Gladbeck III tanzten ausgelassen auf dem Parkett der Riesener-Halle und sangen jenes Lied, das landauf landab immer dann lautstark angestimmt wird, wenn eine Mannschaft gerade einen Ortsrivalen bezwungen hat. In diesem Fall hatte der als Außenseiter in die Partie gegangene VfL Gladbeck III den hohen Favoriten TV Gladbeck mit 30:29 (15:13) niedergerungen.
Die 60 Minuten hatten es in sich. Gut und gerne 350 Zuschauer, vielleicht auch mehr, waren an die Schützenstraße gekommen, um das erste Derby zwischen Rot und Blau seit vielen Jahren zu sehen. Die TVG-Fans hatten eine große blau-weiße Fahne dabei, die des VfL viele Trommeln. Beide Lager schenkten sich nichts. Am Ende jubelten die Roten - über einen alles in allem verdienten Erfolg und zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Brandhorst-Brüder diskutieren über das Derby
Am Ende standen sie aber fast alle zusammen und diskutierten über das Spiel. Wie Marvin und Marius Brandhorst. Erstgenannter Spieler des VfL III, der andere für den TVG aktiv. „Ich hatte“, sagte der VfL-Brandhorst und grinste, „schon lange nicht mehr so einen Spaß bei einem Handballspiel.“ Sein Bruder verzog die Miene, als ob er in einer besonders saure Zitrone gebissen hatte. „Mir hat das heute überhaupt keinen Spaß gemacht“, gab der TVG-Brandhorst zu und analysierte schon einmal kurz die Partie. „Wir haben im Rückraum zu wenig druckvoll gespielt, wir haben zu viele Fehler gemacht und zu viele Siebenmeter kassiert.“
Für Marvin Brandhorst waren die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit spielentscheidend: „Wir sind in dieser Phase nach der Pause im Verlauf der Saison schon einige Male auf die Verliererstraße gekommen. Dieses Mal war das glücklicherweise nicht so.“
VfL Gladbeck III kommt deutlich besser ins Spiel
Zunächst einmal erwischte der VfL III den deutlich besseren Start. Nach acht Minuten lagen die Gastgeber mit 5:1 in Führung, nach 16 stand es 9:3. Spielte dabei vielleicht auch die ungewohnt große Kulisse eine Rolle? Bei den Roten offenbar ja. Marvin Brandhorst: „Die vielen Zuschauer haben uns gepusht.“
Der TV Gladbeck begann sich aber zu wehren. Mit Erfolg. Als die Seiten gewechselt wurden, lag der VfL III nur noch mit zwei Toren vorne. Es war also noch gar nichts entschieden, der zweite Abschnitt versprach spannend zu werden. Und er wurde spannend. Mehrmals schien es, als ob das Spiel zu Gunsten der Blauen kippen könnte. Es kippte aber nicht. Und so behielt der Außenseiter am Ende knapp die Nase vorn.
VfL-Trainer Brockmann ist überrascht, aber auch nicht
„Wir sind jetzt sozusagen Gladbecker Stadtmeister“, jubelte Kai Brockmann. Der Trainer des VfL III weiter: „Die Leistung, die meine Mannschaft gezeigt hat, überrascht mich nicht. Ich weiß ja, was die Jungs können. Der Zeitpunkt hat mich aber schon überrascht, weil wir zuletzt wirklich nicht gut gespielt haben.“