Viertes Gold im fünften Rennen. Nach dem Weltcup-Triumph wartet die WM auf das Erfolgsduo aus Mariama Jamanka und der Gladbeckerin Annika Drazek.
31 Hundertstel schneller als die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor waren Annika Drazek und Mariama Jamanka am Samstagmittag (Ortszeit) auf der Bahn in Calgary, in beiden Läufen fuhren sie die beste Zeit. Ein passender Abschluss für eine Weltcupsaison, die die Kombination Jamanka/Drazek fast nach Belieben dominierte.
Fünfmal gingen die beiden an den Start, dafür gab es viermal Gold und einmal Silber – und am Samstag schließlich auch die große Kristallkugel für den Sieg im Gesamtweltcup. An der hat auch Kira Lipperheide vom TV Gladbeck ihren Anteil – sie fuhr in Innsbruck mit Jamanka auf Platz zwei.
Der härteste Teil kommt im Ziel
Der Sieg im Gesamtweltcup war keine wirkliche Überraschung, für Jamanka dagegen der Sieg im letzten Rennen schon eher: „Ich wusste während der Woche nicht wirklich wo wir stehen, das war schwierig einzuschätzen, weil wir auch zum ersten Mal hier sind“, erklärte sie nach dem Rennen in der „Sportschau“.
Die Gewöhnung war allerdings offensichtlich nicht allzu schwer, zumindest nicht für Anschieberin Drazek: „Man gewöhnt sich, indem man eine gute Pilotin hat“, meinte sie, und dann: „Es ist gar nicht so eine sehr anspruchsvolle Bahn, auch für den Bremser nicht – das anstrengendste mit ist hier eigentlich das Bremsen, weil man keine Steigung hat und man voll in die Eisen gehen muss.“
Saisonhöhepunkt steigt in Whistler
Bemerkenswert, wenn die größte Schwierigkeit dann kommt, wenn die Ziellinie schon überquert ist. Aber es gibt wieder, was Drazek und Jamanka in dieser Weltcup-Saison aufs Eis legten. Das schwierigste kommt aber erst noch.
Denn nach dem achten und letzten Weltcuprennen geht es nun zum Saisonhöhepunkt – das von Calgary aus rund 700 Kilometer weiter westlich stattfindet, im Whistler Sliding Center. Die Weltmeisterschaft. Und mit dem Triumph in Calgary haben Jamanka und Drazek ihren Favoritenstatus für die vier WM-Läufe am Freitag und Samstag erneut untermauert – hier fährt die beste Pilotin mit der besten Anschieberin.
Drazek erstmals am Start geschlagen
Am Samstag hatten Jamanka und Drazek nämlich erstmals in dieser Saison nicht die beste Startzeit. Elana Meyers Taylor und Lauren Gibbs waren auf den ersten Metern einmal drei und einmal gar sechs Hundertstel schneller. Jamanka aber holte das mit dem guten deutschen Material wieder raus, fuhr letztendlich zweimal Laufbestzeit und zwar zweimal deutlich.
Vor einem Jahr und ein paar Tagen gewann Jamanka erstmals überhaupt ein Bobrennen auf höchstem Niveau – bei Olympia in Pyeongchang. Seitdem hat sie vier von acht Weltcuprennen für sich entschieden. Jamanka: „Ich erwarte in Whistler eine schnelle Bahn und schwierige Bedingungen, das werden anstrengende zwei Renntage. Aber momentan läuft’s halt.“