Das junge Team besteht die DM-Generalprobe. Anna Schlagenwerth holt Gold, Alyssa Tagbo ist fit und auch Kira Lipperheide startet wieder durch.

Ein Lachen, wertvoller als Edelmetall: „Wir waren sehr erleichtert, Alyssas strahlendes Gesicht zu sehen“, sagte Heiner Preute vom TV Gladbeck über sich und Trainerkollege Oliver Sell – beide waren angespannt vor Alyssa Tagbos erstem Wettkampf nach ihrer Rückenverletzung.

„Sie ist zweimal 60 Meter gerannt, hat sechs Weitsprünge gemacht und war voll belastungsfähig“, meinte Preute über Tagbos Auftritt bei den U20-Westfalenmeisterschaft in der Bielefeld.

Keine Probleme bei Alyssa Tagbo

Mit Platz neun im Finale und neuer 60-Meter-Bestzeit (8,03 sec.) sowie 5,75 Meter und Platz vier im Weitsprung präsentierte Tagbo sich fit für die nationalen Titelkämpfe, die in zwei Wochen in Sindelfingen stattfinden.

Die Mehrkämpferin (Jg. 2003), die auch als Spezialistin glänzt, war jeweils die Jüngste in ihrer Konkurrenz – gegen bis zu drei Jahre Ältere. Und damit war sie nicht die einzige im Gladbecker Team.

TV schickt ein ganz junges Team an den Start

Anna Schlagenwerth lief über die hohen Hürden drei Zehntel schneller als im Vorjahr und lief zweimal als Schnellste über die Ziellinie – der Sieg ging nur über sie.
Anna Schlagenwerth lief über die hohen Hürden drei Zehntel schneller als im Vorjahr und lief zweimal als Schnellste über die Ziellinie – der Sieg ging nur über sie. © Wolfgang Birkenstock

Fünf der sieben TV-Athletinnen, die in Bielefeld am Start waren, gehören zur B-Jugend (Jahrgänge 02/03), haben also noch zwei oder sogar drei Jahre U20 vor sich.

„Dass die so mit den Älteren mithalten, lässt uns sehr positiv Richtung Zukunft schauen“, meinte Preute. Und auch die Aussichten in Richtung DM in zwei Wochen sind nach der bestandenen Generalprobe gut.

Schlagenwerth läuft wieder unter neun Sekunden

Anna Schlagenwerth knackte in Bielefeld erneut die 9-Sekunden-Marke über 60 Meter Hürden und holte in 8,99 Sekunden Gold, war zuvor auch Vorlaufschnellste. Sie toppte auch ihre 60-Meter-Bestzeit (8,05 Sekunden).

Kira Lipperheide, die zuletzt im Bob-Weltcup startete, knackte bei ihrem Leichtathletik-Comeback mit neuer Bestleistung locker die DM-Norm über 60 Meter (7,74 sec.), im Finale fehlten fünf Hundertstel fehlten für eine Medaille. „Sie hat den Start verschlafen“, erklärte Preute.

Lipperheide gehört zum Jahrgang 2000. „Sie wird auch in Sindelfingen laufen. Für sie ist das im letzten A-Jugend-Jahr eine schöne Möglichkeit, noch einmal eine Deutsche Meisterschaft zu genießen.“ Danach dürfte der Fokus sich dann voll Richtung Bobsport verschieben.

Böhmer tritt bei ihrem Supersprung ganz knapp über

Sieht eine stetige Verbesserung: Heiner Preute mit Lena Böhmer.
Sieht eine stetige Verbesserung: Heiner Preute mit Lena Böhmer. © Wolfgang Birkenstock

Ebenfalls zu den Älteren gehört Weitspringerin Lena Böhmer, die knapp unter sechs Meter blieb, Silber holte. „Im sechste Versuch hat alles gepasst, leider ist sie zwei Zentimeter übergetreten“, so Preute, der Böhmer einen Sprung auf 6,10 Meter zutraut.

Und auch die 4x200-Meter-Staffel mit Schlagenwerth, Johanna Koller, Caroline Schöne und Böhmer deutete das Potenzial für einen Platz unter den besten Acht im DM-Finale an und holte Silber trotz eines vermurksten zweiten Wechsels (1:42,29min.).

Und in Sindelfingen könnte Preute auch wieder Tagbo einsetzen. „Da gibt es mehrere Varianten. Das ist ein Luxusproblem.“

Auch Sniers und Koller ganz knapp an Bronze vorbei

Johanna Koller lief mit neuer Bestzeit 25,88 Sekunden über 200 Meter und hatte noch Luft nach oben, fand Preute – auch sie gehörte zum jüngsten Jahrgang. Auch Elena Sniers wurde Vierte (800m, 2:31,68 Sekunden), für sie die beste Platzierung bei Westfalenmeisterschaften und die Krönung ihrer ersten Saison im Leistungsbereich des TV – für ihre Teamkolleginnen beginnt jetzt die heiße Phase mit der Vorbereitung auf die DM.