Gladbeck. . Sprinterin Kira Lipperheide (TV Gladbeck) blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Warum die 18-jährige dennoch zur Bob-Anschieberin umschult.

Kira Lipperheide blickt auf eine erfolgreiche Leichtathletiksaison zurück. Die junge Sprinterin des TV Gladbeck gewann mit 4x100m-Staffeln der Blau-Weißen Silber bei der U23- und Bronze bei der U20-DM. Ungeachtet dessen probiert die aus Castrop-Rauxel stammende 18-Jährige zurzeit etwas Neues aus.

In Winterberg schult Kira Lipperheide um - sie möchte Bob-Anschieberin werden. Die ersten Trainingseinheiten in der Veltins-Eisarena hat sie längst absolviert. Und auch die ersten Fahrten mit Olympia-Teilnehmerin Anna Köhler bestritten. Wie war es denn so, im Zweierbob, im Eiskanal? „Ruckelig“, sagt Kira Lipperheide. Die Athletin des TV Gladbeck weiter: „Ich hatte Respekt und war nervös. Aber dann ist alles sehr schnell gegangen.“ Sie habe daher gar keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken, was bei dem wilden Ritt so alles passieren könne. „Ich habe“, erzählt Kira Lipperheide, „mich darauf konzentriert, was ich beim Start machen muss.“

Preute macht Lipperheide Bobsport schmackhaft

Ein erfolgreiches Team: Annika Drazek, Mariama Jamanka, René Spies und Heiner Preute (von links).
Ein erfolgreiches Team: Annika Drazek, Mariama Jamanka, René Spies und Heiner Preute (von links). © Blesken, Falk

Als Kira Lipperheide sich vor fast exakt einem Jahr dem TV Gladbeck anschloss, hätte sie nie und nimmer daran gedacht, einmal in einem Bob zu landen. Es war Heiner Preute, der diese Idee hatte. Der Leiter der Leichtathletikabteilung im TVG und Trainer ist ja seit vielen Jahren auch dem Bobsport verbunden. Vor vier Jahren hat er Sprinterin Annika Drazek den Wechsel von der Tartanbahn in den Eiskanal und damit eine Erfolgsgeschichte ermöglicht.

„Heiner“, bestätigt Kira Lipperheide, „hat mal darüber gesprochen, nach Winterberg zu fahren.“ Anfangs konnte sie sich nicht vorstellen, Bob-Anschieberin zu werden. Der Trainer des TV Gladbeck ließ aber nicht locker, weil er von seiner Vorstellung überzeugt war. „Kiras Perspektiven“, betont er, „sind im Bobsport deutlich größer als in der Leichtathletik.“ Außerdem tauschte sich die 18-Jährige mit Annika Drazek aus, die ja nach wie vor zur Gladbecker Trainingsgruppe gehört und aus erster Hand berichten konnte.

Kira Lipperheide beweist im Eiskanal Talent

Lange Rede, kurzer Sinn: Im September ist Lipperheide zum ersten Male zum Anschieben im Sauerland gewesen. Und die Sprinterin bewies Talent.

Heiner Preute jedenfalls betont: „Kira hat die technischen Dinge schnell umgesetzt. Sie ist in der Lage, Weltcup zu fahren.“ Lipperheide lacht, als die WAZ ihr dies verrät, und sagt: „Da bin ich aber mal gespannt. Es wäre natürlich schön, wenn ich das schaffen könnte.“

Lipperheide hat Bundestrainer schon kennengelernt

Momentan reist Kira Lipperheide meist einmal in der Woche nach Winterberg zum Anschubtraining. Am vergangenen Wochenende war sie anlässlich der Deutschen Meisterschaften mit ihrer Mutter vor Ort und schaute sich die ersten zwei der insgesamt vier Läufe der Frauen-Konkurrenz an. „Kira hat dort auch schon ein paar Leute kennengelernt“, so Preute. Beispielsweise Rene Spies, den Bundestrainer.

Die Spikes will Kira Lipperheide noch nicht endgültig an den Nagel hängen. Deshalb bereitet sie sich momentan auch „ganz normal“, wie sie sagt, auf die Leichtathletik-Saison vor. Ungeachtet dessen wird die Sprinterin des TV Gladbeck in den nächsten Wochen und Monaten etwas Neues ausprobieren.