Gladbeck. . Alexander Konradi spielt seit mittlerweile 20 Jahren für die Adler aus Ellinghorst. Was der 27-jährige Dauerbrenner in dieser Zeit erlebt hat.
Vereinstreue. Ein Wort, das heutzutage nicht mehr allzu viele Fußballspieler ernst nehmen. Ein Gladbecker aber schon: Alexander Konradi. Er ist mittlerweile seit 20 Jahren ein Ellinghorster Adler. „Legende“, sagt Konradi in seiner humorvollen Art nur kurz und knapp dazu und erklärt weiter: „Es gab sicher Momente, wo ich mal an einen Wechsel gedacht habe. Aber ich fühle mich hier schon immer wohl und deshalb gab und gibt es für mich keinen Grund zu wechseln.“
20 Jahre. „Das war eine Zeit mit einigen Höhen, aber auch vielen Tiefen“, sagt Konradi, der nie für einen anderen Verein am Ball war. Erfolge feierte der Dauerbrenner in der Jugend kaum. „In Ellinghorst hat man nie viele Titel geholt. Ich glaube, wir sind einmal Vizestadtmeister geworden und in der D-Jugend sind wir bis in die dritte Pokalrunde gekommen. Da haben wir dann aber gegen Schalke 0:6 oder 0:7 verloren“, berichtet er über seine vergleichsweise bescheidene Erfolgsbilanz.
Waschkewitz stand vor Konradis Haustür
Einmal wollten seine Kumpel und er dem Adler-Ascheplatz ‘Lebewohl’ sagen und zu Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck wechseln. „Wir wollen mit sieben Spielern wechseln. Da stand plötzlich Jörg Waschkewitz (Vorsitzender von Adler Ellinghorst, d. Red.) vor meiner Haustür und hat gesagt, dass ich nicht wechseln darf. Als einziger von den sieben Spielern bin ich damals geblieben“, erinnert sich Konradi. Und betont: „Das war die richtige Entscheidung.“
So blieb Alexander Konradi in Ellinghorst und kam irgendwann in das Seniorenalter. Er erklärt: „Erfolg war nie so mein Ding. Ich wollte mit meinen Kollegen spielen. Ich wollte Spaß am Fußball haben und den habe ich hier.“ Konradi setzte sich bei den Senioren sofort durch. Spielt nun sein neuntes Seniorenjahr. In dieser Zeit stieg er mit den Adlern zweimal in die Kreisliga B ab, aber auch zweimal wieder auf.
Konradi denkt an Aufstieg 2015 gerne zurück
Die Aufstiege, das ist verständlich, sind dabei in bester Erinnerung. So schaut Konradi auf den 15. Juni 2015 zurück: Die Adler brauchten am letzten Spieltag der Saison unbedingt einen Sieg, um den Aufstieg perfekt zu machen. Bis zur 90. Minute stand es aber nur 1:1. Kapitän Tom Dudde, seines Zeichens Verteidiger, ging bei der letzten Ecke nach vorne und köpfte den Ball ins Tor - und Ellinghorst zurück ins Oberhaus des Fußballkreises. „Das war definitiv das Geilste, was ich hier erlebt habe,“ sagt Konradi.
Ein Jahr später stieg die Mannschaft jedoch sang- und klanglos wieder ab. Konradi aber blieb am Kröger-Park und half beim Neuanfang. Und das mit sehr viel Erfolg: In der vergangenen Spielzeit feierte der Adler-Akteur den nächsten Aufstieg. Seitdem hat sich das Team in der Kreisliga A etabliert. „Es hat sich vieles geändert“, sagt er: „Früher herrschte noch Zucht und Ordnung. Da hat man sich, wenn man gerade in die Senioren gekommen ist, nicht getraut gegen irgendeinen Spieler, der lange dabei war, mal was zu sagen. Und auch die Qualität in der Kreisliga A ist nicht mehr die, die sie mal war. Ganz ehrlich? Ich hab es mir schwieriger vorgestellt, in dieser Liga Siege zu feiern.“ Von zwölf Spielen gewannen die Adler satte sieben – eine Quote, die sich jeder in Ellinghorst hart erarbeitet hat.
Im Kröger Park ist Alexander Konradi zu Hause
Und wie lange möchte Konradi noch vor den Ball treten? Der Spieler erklärt: So lange mich ein Trainer braucht, bleibe ich in Ellinghorst. Ich kann mich nur bei jedem Trainer und auch bei Jörg Waschkewitz für das Vertrauen bedanken, das ich hier bekomme und das ist alles andere als selbstverständlich. Ich bin ja erst 27 und ein paar Jahre möchte ich schon noch kicken.“
Und das im Ellinghorster Kröger Park, denn dort fühlt er sich wohl, dort ist Alexander Konradi zu Hause - inzwischen seit mehr als 20 Jahren!