Duisburg. . Bei der NRZ-Sportfete im Walsumer Brauhaus in Duisburg wurde gefeiert, lecker gegessen, und die größten Sport-Asse wurden gekührt

„Hören Se mal Herr Härringer, zeichnen Sie auch Porträts?“, feixt Hans Putz in die gesellige Runde am NRZ-Leserstammtisch. Mit einem leichten Stirnrunzeln antwortet der Sportkarikaturist: „Jetzt nicht so gut wie die französischen Maler an der Champs-Élysées, aber ich kann es ja mal versuchen.“ Knapp zwei Minuten später hatte er dann sein Porträt, der Herr Putz und konnte sich wie ein Gewinner fühlen. Richtige Gewinner gab es an diesem Abend im Walsumer Brauhaus aber auch noch.

Die Gewinner des Abends

Yannick Plasil zum Beispiel. Die 15-jährige Schwimmhoffnung des SV Gladbeck 13 wurde von den NRZ-Lesern zum Sporttalent des Jahres 2016 gekührt. Verdientermaßen. Wurde der junge Mann doch Ende Juni in Berlin deutscher Meister seines Jahrgangs über die 200 Meter Schmetterlingsdistanz. Bei den Moderatoren des Abends, Sportreporterlegende Werner Hansch und 4x400 Meter Staffel-Weltmeisterin Anke Feller, plauderte er aus dem Nähkästchen. Fußball hat mir nie Spaß gemacht, da ist Schwimmen schon mehr was für mich.“ Auch wenn das Training oft sehr hart ist: „Ich trainiere immer vor und nach der Schule. Morgens bin ich schon um 6 Uhr im Wasser.“

Ausnahmsweise unter freiem Himmel am Start:Die Handballer des HC Wölfe Nordrhein aus Duisburg.
Ausnahmsweise unter freiem Himmel am Start:Die Handballer des HC Wölfe Nordrhein aus Duisburg. © Funke Foto Services

Nicht ganz so früh aufstehen muss das weibliche Sporttalent des Jahres. Ponyreiterin Anna Lena Schaaf. Sie trainiert immer nachmittags. Allerdings nicht weniger. Vier bis fünf Stunden sitzt sie täglich auf ihrem Pony Pearl. Mit Erfolg. Die 15-Jährige vom Reit- und Fahrverein Hünxe ist Doppel-Europameisterin. Im dänischen Vilhelmsborg holte sie Gold im Einzel- und Mannschaftswettbewerb. Lange wird Anna Lena aber nicht mehr ihr Pony im Wettbewerb reiten. Im nächsten Jahr steht der Aufstieg in die Großpferd-Klasse bevor. Da spielt dann schon ein bisschen Wehmut mit. „Ich habe Pearl von meinem Opa bekommen. Der züchtet Ponys. Mit drei Jahren saß ich das erste Mal auf einem.“ Trotzdem, die Auszeichnung als Talent des Jahres war noch einmal „das Tüpfelchen auf dem i.“

Die guten Seelen des Vereins

Den Ehrenpreis fürs Ehrenamt erhielten Uschi und Erhard Kramer. Sie wurden zur „guten Seele des Vereins“ gekürt. Das Essener Ehepaar betreut seit dreißig Jahren die „Jedermänner“. Ein Projekt der Hockeyabteilung des ETB Schwarz Weiß Essen. Ursprünglich als Elternmannschaft geplant, um den Sport auch Erziehungsberechtigten näher zu bringen, spielen nun auch Schüler der Comenius-Schule in Essen-Burgaltendorf mit. Einer Förderschule für Menschen mit geistiger Behinderung. „Bei uns spielen derzeit drei Jungs von der Comenius-Schule mit. Das klappt wirklich wunderbar.“ 2013 riefen sie ein Inklusionsturnier ins Leben, bei dem geistig behinderte Hockeyspieler mit und gegen Menschen ohne Behinderung um den Sieg kämpften. Selbst greifen die beiden Rentner auch noch regelmäßig zum Hockeyschläger. Und sind nebenbei wichtigster Ansprechpartner der Jungs und Großelternersatz in Einem.