Die Chancen auf einen Topplatz stehen gut, allerdings wackelt Neele Schuten. Sprinter Vogler erfüllt sich in Dortmund einen Traum.
Die Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften am Samstag und Sonntag in der ausverkauften Dortmunder Helmut-Körnig-Halle sind der Höhepunkt des nationalen Leichtathletik-Winters.
Neben Gold, Silber und Bronze geht es um die letzten Tickets für die Hallen-WM in Birmingham. Gina Lückenkemper, Pamela Dutkiewicz, Julian Reus und Co. stehen stellvertretend für eine hochkarätig besetzte Veranstaltung. Mittendrin: der TV Gladbeck. Neben den Topstars wird Sprinter Hendrik Vogler (18) erstmals seine Visitenkarte auf der ganz großen Bühne abgeben. Für den 18-Jährigen geht ein Traum in Erfüllung.
Vogler darf mit den Großen laufen
„Ich will vor allem das Gefühl genießen, mal bei den Großen dabei zu sein, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt“, sagt Vogler, der um die Stärke der Konkurrenz weiß: „Natürlich wird es extrem schwer den Zwischenlauf zu erreichen.“
Für ihn geht es darum, wertvolle Wettkampfpraxis zu sammeln und jeden Moment auszukosten – verdienter Lohn für die starken Leistungen der vergangenen Wochen.
Fragezeichen hinter Schuten
Neben Vogler ist der TVG in diesem Jahr „nur“ mit seiner 4x200m-Staffel am Start. Doch das Gladbecker Quartett hat Chancen auf eine Top-Platzierung. „Ein Platz unter den besten sechs Staffeln. Das wäre ein toller Erfolg“, sagt TVG-Trainer Heiner Preute. Ob das gelingt, hängt auch davon ab, wie Neele Schuten die einwöchige Trainingspause verkraftet hat.
Die Sprinterin kehrt erst Freitag von einer Ski-Freizeit aus Südtirol zurück, hat sich dort zu allem Überfluss auch noch einen kleinen Infekt eingefangen. Deshalb hat sie gar nicht in Erwägung gezogen, auch über 200 Meter an den Start zu gehen, wo sie ebenfalls qualifziert war.
Kira Lipperheide steht als Ersatz bereit
Sollte Schuten wider Erwarten nicht laufen können, stünde Kira Lipperheide bereit. Doch Heiner Preute geht davon aus, dass der TV in der Besetzung Schuten, Meike Gerlach, Laura Nürnberger und Katharina Zenker startet.
13 Staffeln sind gemeldet, die Gladbeckerinnen stehen auf Platz vier der Bestenliste. Doch der Aussagewert begrenzt: Einerseits melden Staffeln mit Hallenzeiten aus dem Vorjahr, andererseits weiß man nicht, wie die Spitzenvereine ihre Staffeln besetzen.
Warum es schwierig ist, Prognosen zu treffen
2017 gewann die LG Olympia Dortmund, weil die Staffel auf Deutschlands schnellste Frau, Gina Lückenkemper, setzen konnte. Seit diesem Jahr startet die 21-Jährige aber für den TSV Bayer 04 Leverkusen, der sich mit Yasmin Kwadwo und mit Jennifer Montag – U20-Weltrekordlerin in der 4x100-m-Staffel – verstärkt hat.
Die beste Vorleistung hat in diesem Jahr die MTG Mannheim abgeliefert. Die Sprinterinnen des TV Wattenscheid (in den letzten sechs Jahren viermal siegreich) sprechen ebenfalls ein gewichtiges Wort um den Titel mit.