Dortmund. Die Leverkusenerin Gina Lückenkemper ist in Dortmund mit einem großen Ausrufezeichen in die Hallen-Leichtathletiksaison gestartet.

Sprinter brauchen den Rhythmus. Stimmt der, stimmt das Gefühl – und dann meistens auch die Zeit. Gina Lückenkemper brauchte nicht lange, um ihren Rhythmus zu finden.

Deutschlands derzeit schnellste Frau tänzelte beim Leichtathletik-Meeting in der Dortmunder Helmut-Körnig-Hälle vor ihrem 60-Meter-Vorlauf locker im Takt der Musik über die Bahn. Ihr blonder Zopf wippte, ihre Finger schnippten. Dann wurde es ernst – und die 21-Jährige schoss allen davon.

Lückenkemper, die 2017 bei der WM als erste Deutsche seit 26 Jahren unter elf Sekunden gelaufen war, legte an ihrer alten Wirkungsstätte einen Saisonauftakt nach Maß hin. Den 7,16 Sekunden im Vorlauf legte die Sprinterin, die Anfang des Jahres von der ausrichtenden LG Olympia Dortmund zum TSV Bayer Leverkusen gewechselt war, eine 7,11 im Finale nach: Weltjahresbestzeit und Norm für die Hallen-WM erfüllt.

Vorgezogenes DM-Finale

„Persönliche Bestzeit direkt im ersten Rennen des Jahres – was will man mehr?“, fragte Gina Lückenkemper. Längst war sie dabei umringt von den vielen Kindern und Jugendlichen, die sehnlichst auf ein Foto oder Autogramm warteten.

Lückenkemper war der Star des Meetings. Diese Rolle füllte die Studentin gewohnt charmant aus. Das Finale, in dem sie Lisa Mayer (7,17) und die Wattenscheider Hürdenspezialistin Pamela Dutkiewicz (7,35) auf die Plätze zwei und drei verwies, beschrieb sie als „das vorgezogene DM-Finale“. Das richtige wird erst am 17. und 18. Februar steigen.