Gelsenkirchen. Die Zusammenarbeit des SV Hessler 06 mit Trainer Holger Siska und Co-Trainer Sascha Hiepel endet im Sommer. Für den neuen Mann wird es eine Rückkehr.

Beim Gelsenkirchener Fußball-Bezirksligisten SV Hessler 06 wird es zur Saison 2025/26 einen Wechsel auf der Trainerposition geben. Nach dann sechseinhalb Jahren trennen sich die Wege der Blau-Weißen und von Holger Siska. Ein Nachfolger steht auch bereits fest: Guido Naumann, bis November beim SV Horst 08, wird ab Juli an der Kanzlerstraße übernehmen.

„Wir haben uns im Vorstand dafür entschieden, nach einer so langen gemeinsamen Zeit mit Holger Siska neuen Wind reinzubringen“, sagt 06-Vorsitzender Ajdin Mehmedagic. Entsprechende Gerüchte tauchten bereits Ende des vergangenen Jahres auf. Damals wies der Klubchef darauf hin, zunächst einmal mit Holger Siska über eine mögliche weitere Zusammenarbeit sprechen zu wollen.

Gemeinsam mit Holger Siska wird auch dessen Co-Trainer Sascha Hiepel den SV Hessler 06 verlassen. Das erfolgreiche Duo, das den traditionsreichen Klub im Sommer 2020 nach sieben Jahren in der Kreisliga A zurück in die Bezirksliga geführt hatte, erfuhr von der Trennung in der vergangenen Woche.

SV Hessler 06: Trainer Siska/Hiepel wollten schon im Winter hinschmeißen

Sie hatten zunächst überlegt, die Brocken bereits in dieser Winterpause hinzuschmeißen und den Platz für einen Nachfolger zu räumen. „Aber wir werden bis zum Saisonende weitermachen und versuchen, das Ganze vernünftig und sauber zu Ende zu bringen“, sagt Holger Siska.

Der heute 52-Jährige übernahm das Traineramt beim SV Hessler 06 im November 2018, als die Mannschaft im Tabellenmittelfeld der damals noch zweigeteilten Kreisliga A herumdümpelte. Kurz zuvor hatte er die SSV Buer verlassen müssen. In der Saison 2019/20 gelang den Heßleranern unter Holger Siska der Aufstieg in die Bezirksliga, in der sie vor zwei Jahren mit Rang drei die beste Platzierung seit 2007 erreichten.

Einer von mehreren Spielern des SV Hessler 06 mit Vergangenheit bei der SSV Buer: Jan Wyzgolik (li.).
Einer von mehreren Spielern des SV Hessler 06 mit Vergangenheit bei der SSV Buer: Jan Wyzgolik (li.). © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Fußball-Bezirksligist hat zurzeit nur 15 Feldspieler

Holger Siska war offiziell zwar nur Trainer, aber dank seines guten Netzwerks gelang es ihm immer wieder, namhafte Spieler, meistens mit Bueraner Vergangenheit, nach Heßler zu lotsen: Yves Wolski, Felix Wittka, Sandro Leberecht, Lukas Siska, Julian Hellmich, Marvin Sell, Enes Aldirmaz, Levin May, Jan Wyzgolik und Kaan Gülmez, um nur einige zu nennen.

Einige dieser Spieler haben stets betont, dass sie hauptsächlich wegen Holger Siska und Sascha Hiepel zum SV Hessler 06 gewechselt sind. Es wäre deshalb keine Überraschung, wenn der eine oder andere den Verein im Sommer ebenfalls verlassen würde, was bei aktuell nur noch 15 Feldspielern im Kader einen größeren personellen Umbruch zur Folge haben könnte.

„Ich hoffe, dass der Vorstand des SV Hessler 06 darauf vorbereitet ist“, sagt Holger Siska. Ajdin Mehmedagic sieht diese Gefahr noch nicht: „Bis jetzt ist noch kein Spieler auf mich zugekommen. Ich vermute, dass allenfalls ein, zwei oder drei Spieler nach dieser Saison bei uns aufhören werden.“

Guido Naumann lernte beim SV Hessler 06 das Fußballspielen

Wenn Guido Naumann im Sommer die Nachfolge von Holger Siska antreten wird, ist das für ihn eine Art von Nachhausekommen. Beim SV Hessler 06 begann er einst als Kind das Fußballspielen, bevor er Profi bei Wattenscheid 09, Darmstadt 98, Eintracht Braunschweig und Alemannia Aachen wurde. Aufgrund seiner fußballerischen Wurzeln sowie der räumlichen Nähe zu seinem Wohnort und seinem Arbeitsplatz brauchte der 56-Jährige nicht lange, um den Null-Sechsern am Dienstagabend die Zusage zu geben.

Guido Naumann, Ex-Trainer des SV Horst 08, übernimmt im Sommer den SV Heßler 06.
Guido Naumann, Ex-Trainer des SV Horst 08, übernimmt im Sommer den SV Heßler 06. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Im kommenden Halbjahr muss der SV Hessler 06 aber noch ohne ihn auskommen und mit Holger Siska und Sascha Hiepel die restlichen Punkte für den Klassenerhalt einfahren. Nach 15 von 28 Spielen befinden sich die Null-Sechser oberhalb des Strichs, drei Punkte vor dem VfB Kirchhellen und zwei weitere vor dem BV Rentfort, die derzeit die beiden Abstiegsplätze belegen.

Kommt Guido Naumann auch, falls die Heßleraner in die Kreisliga A absteigen sollten? „Darüber“, so Ajdin Mehmedagic, „haben wir gar nicht gesprochen. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Liga halten können.“