Dortmund. Die Konzentration der Rothosen war beim 1:1 in Sölde gestört. Umziehen mussten sich Kadir Mutluer & Co. außerhalb der zugeteilten Kabine.
Misel Zec, Trainer des Landesliga-Tabellenführers SSV Buer, konnte sich mit dem 1:1 (1:1) beim abstiegsbedrohten VfR Sölde überhaupt nicht anfreunden. „Für mich fühlt sich das Unentschieden wie eine Niederlage an“, meinte Zec im Gespräch mit der WAZ. Sölde schaffte es mit unbändigem Kampfgeist, vielen langen Bällen, etwas Hektik von außen und einigen Nadelstichen, den klar favorisierten Rothosen in die Parade zu fahren.
Anpfiff des Bueraner Spiels verschiebt sich nach hinten
Was noch erschwerend hinzukam: Da sich beim Duell zwischen Söldes Reserve und Osmanlispor Dortmund (3:1) ein Osmanlispor-Akteur schwer am Knie verletzte und lange auf dem Platz behandelt werden musste, verschob sich der Anpfiff des Spiels von Söldes „Erster“ gegen Buer um 30 Minuten nach hinten. Die Gelsenkirchener mussten sich ihre Kabine mit Osmanlispor teilen.
SSV Buer: Konzentration wurde gestört
Während Misel Zec seinen SSV-Jungs ihre Aufgaben erklärte, kamen immer wieder Osmanlispor-Spieler herein. „Somit war die Konzentration natürlich gestört“, erklärte Buers Co-Trainer Göksel Maden. Beim Aufwärmen wurden die Bueraner „von A nach B geschickt“, wie Kapitän Alper Özgen durchblicken ließ. Weil die Kabine kurz vor Anpfiff verschlossen war, mussten sich die Bueraner auf dem Kunstrasen umziehen und ihre Klamotten neben ihrer Spielerbank postieren.
Buers Trainer Misel Zec: „Haben uns anstecken lassen“
Misel Zec: „Wir haben uns anstecken lassen, viele Bälle verloren und uns nicht wie gewohnt auf unser Spiel konzentriert. Uns fehlt das Cool-Bleiben in solchen Situationen, das war einfach nicht vorhanden.“ Weil die Kommunikation in der Defensive in einer Szene überhaupt nicht passte, gerieten die Bueraner sogar ins Hintertreffen. Ein langer Flankenball von Fynn Gedaschke landete auf dem Kopf des sträflich freien Martin Striewski - 1:0 (24.). Zec: „Da muss die Absprache hinten einfach besser funktionieren.“
Özgen und Güney leiten Buers Ausgleich ein
Positiv: Die SSV schaffte noch vor dem Seitenwechsel den Ausgleich. Routinier Alper Özgen, der nach dem Landesliga-Spiel noch zur Spätschicht als Chemikant bei einem Essener Großkonzern aufbrach, bediente den schnellen Cenk Mustafa Güney. Dessen scharfe Hereingabe wurde von Söldes Marc Radusch zum 1:1 ins eigene Tor bugsiert (42.).
Buer gelingt kein Lucky-Punch in Sölde
Im zweiten Durchgang bot die Partie Einsatz, Fight, aber wenig spielerische Highlights. In der Endphase hätte Buer über den eingewechselten Marin Leo Pavic, Cenk Mustafa Güney oder Florian Weber, der aus spitzem Winkel knapp vorbeischoss, noch den Lucky Punch setzen können. Auf der Gegenseite musste SSV-Keeper Matthias Kuscha einmal sein ganzes Können aufbieten, um einen weiteren Sölder Treffer zu verhindern. So blieb es beim unbefriedigenden Remis für Buer. „Gegen den Tabellenletzten hatten wir in den letzten zwei, drei, vier Jahren immer Schwierigkeiten. Da hätten wir ein ähnliches Spiel noch verloren“, analysierte Misel Zec.
SSV Buer: Kuscha; Özgen, T. Mutluer, Schleking, Güney, Weber, K. Mutluer, Gökkaya (64. Weißbohn), Heinsen, Jozek (76. Pavic), Aydin. Tore: 1:0 Strewski (24.), 1:1 Radusch (42./Eigentor).
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