Gelsenkirchen. 20 neue Spielerinnen wurden nach dem Sprung in die Westfalenliga verpflichtet. Das Trainer-Team bekommt mittlerweile Geld - die Fußballerinnen noch nicht.
Nach dem Sprung in die Westfalenliga steht Schalkes Frauen-Team I vor einer großen Herausforderung. „Für uns ist das eine Reise ins Unbekannte. Wir treffen zum Großteil auf Gegner, die wir noch nicht kennen. Aber genau das ist die spannende Erfahrung, dass wir uns neu behaupten müssen“, sagt Boris Liebing, der auf Schalke für den Fußball der Frauen zuständig ist.
Für Team I der Fußball-Frauen des FC Schalke 04 beginnt am Sonntag (15 Uhr, Glückauf Kampfbahn) mit dem Heimspiel gegen Germania Hauenhorst das Abenteuer Westfalenliga. An der grundsätzlichen Herangehensweise, von der U11-Mädchenmannschaft bis hoch zum ersten Frauen-Team möglichst jedes Spiel zu gewinnen, wird sich bei den Königsblauen nichts ändern.
Schalke 04: Colmsee vermittelt Leidenschaft und Mentalität
„Das wollen wir auch mit in die neue Saison transportieren, wobei die Gegner-Qualität, die jetzt auf unsere Mannschaften wartet, höher ist. Wichtig ist bei uns, dass der Bock auf Siege größer ist als alles andere. Mit Stefan Colmsee haben wir bei Team I einen Trainer, der diese Leidenschaft und diese Mentalität optimal vermittelt“, sagt Boris Liebing, der auf Schalke für den Fußball der Frauen zuständig ist.
Obwohl Schalkes Frauenabteilung immer professioneller arbeitet und mittlerweile Gehälter an das Trainerteam ausgezahlt werden, bleibt der Sport für die Fußballerinnen ein unbezahltes Hobby. Auf Schalke zählen andere Aspekte. „Es gibt Spielerinnen, die es cool finden, dass wir eine bestens aufgestellte medizinische Abteilung und zum Beispiel Physiotherapeuten haben. Spielerinnen müssen sich gut aufgehoben fühlen. Das ist hier bei uns der Fall“, betont Liebing.
Schalke 04: Tiffany Sinner ist Spielerin der ersten Stunde
Der Schalker Kader hat sich im Vergleich zum Vorjahr extrem verändert. 20 neue Spielerinnen wurden für die Westfalenliga-Mannschaft verpflichtet – darunter die erfahrene Ines Ridder aus Meppen sowie die tunesische Nationalspielerin Hanna Hamdi aus Gütersloh. Mit Tiffany Sinner, die früher für Blau-Weiß Fuhlenbrock auflief, ist nur noch eine Spielerin aus dem Startjahr der Schalker Fußball-Frauen übrig. Boris Liebing: „Wir kontaktieren die Spielerinnen, die für uns interessant sind, selbst. Das läuft in dieser Liga, die im Grunde die letzte Amateurliga im Frauen-Fußball ist, ohne Berater oder ähnlichem ab. Im Moment konzentrieren wir uns auf das Hier und Jetzt – und nutzen unsere Drähte.“
Dabei stellt Boris Liebing immer wieder fest, dass der Name Schalke 04 nach wie vor einen guten Klang besitzt. „Der Name Schalke zieht. Die Strahlkraft unseres Vereins ist enorm. Viele Spielerinnen, die zu uns gekommen sind, kennen unseren Club“, sagt der Liebing.
Liebing freut sich darüber, dass er keineswegs als Einzelkämpfer unterwegs ist. „Wir bekommen viel Unterstützung von Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers, die früher selbst auf hohem Niveau Fußball gespielt hat. Und zudem steht mir auch Profi-Kaderplaner Ben Manga bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Wir haben hier ganz viel Expertise auf Schalke. Auch aus der Knappenschmiede kommt Unterstützung, der Austausch mit Max Balster (Anm. d. Red. Koordinator Organisation & Spielbetrieb NLZ) und Till Beckmann (Anm. d. Red. Organisatorischer Leiter NLZ) klappt ausgezeichnet. Die Ausgangslage, um im Frauenfußball-Bereich auf Schalke erfolgreich zu arbeiten, ist auf jeden Fall gegeben“, streicht Liebing heraus.
Schreckmoment bei Schalke-Torhüterin Sophie Kleinpas
Während der Vorbereitung gab es für die Schalker einen Schreckmoment, als sich Torhüterin Sophie Kleinpas in einem Testspiel verletzte. Liebing gibt aber mittlerweile Entwarnung: „Es gab Befürchtungen, dass ihre Halswirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen sein könnte. Aber zum Glück hat sich das nicht bestätigt. Auch dank unserer guten medizinischen Versorgung konnten wir relativ schnell für Klarheit sorgen. Sophie geht es wieder gut. Sie ist einsatzfähig.“
- Der Kader von Schalkes Team I
Tor: Leonie Bendzulla, Sophie Kleinpas (SpVgg. Vreden), Julia Matuszek (FFC Recklinghausen).
Abwehr: Michelle Biskup (FFC Recklinghausen), Tracy Boahen (SGS Essen III), Barakissa Coulibaly (SGS Essen III), Sarah Hake, Antonia Heilker (SV Meppen II), Meltem Karadag (FFC Recklinghausen), Mizuho Kato (Borussia Mönchengladbach), Shari Noffke, Ines Ridder (SV Meppen), Chantal Schmitz, Tiffany Sinner, Bianca Steppich.
Mittelfeld: Jana Barbara (SGS Essen III), Pia Beyer (VfL Bochum), Nathalie Bollmann, Tuana Gedikli (eigene U17), Taara Golparvari (FSV Gütersloh U17), Hana Hamdi (FSV Gütersloh), Alina Honold (FV Mönchengladbach), Hayat Jaber (SV Freudenberg), Carolin Mai (BW Mintard), Kiana Paulussen, Dana Salic, Laura Schulte, Vada Webbeler (FSV Gütersloh U17), Zoe Zech.
Angriff: Michelle Büning (VfR Warbeyen), Celina Jürgens, Jennifer Moses (FFC Recklinghausen), Besjana Recica (FFC Recklinghausen).
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