Gelsenkirchen. Der Quarterback musste sich in dieser Saison zwei Operationen unterziehen. Warum er „seinen“ Sport trotzdem nicht für gefährlich hält.
Quarterback Johannes Werner gilt bei den Gelsenkirchen Devils schon immer als Kämpfertyp. Obwohl sich der Routinier im Saisonverlauf zwei Operationen unterziehen musste, ist bei ihm keine Spur von Niedergeschlagenheit zu erkennen. „JoJo ist mental stark, den haut nichts um“, sagt Teamkollege Maxi Groepler.
Erfolgreiche OP im St. Anna-Krankenhaus
Als Werner kürzlich die Diagnose Kreuzbandriss vom Arzt hörte, schaute „JoJo“ direkt auf den Spielplan, um vor einem möglichen Operations-Termin noch ein Verbandsliga-Heimspiel seiner Devils sehen zu können. Mittlerweile hat sich Johannes Werner unter’s Messer gelegt und sich im Wanne-Eickeler St. Anna-Hospital der erforderlichen Kreuzband-Operation unterzogen.
Im St. Anna hatte der Devils-Führungsspieler einige Monate zuvor auch den Eingriff an der Bandscheibe durchführen lassen. „Wenn ich genug Punkte zusammen habe, bekomme ich im St. Anna-Krankenhaus bestimmt eine Schönheits-OP umsonst“, sagt Johannes Werner mit einem Lachen. Das Urgestein der Gelsenkirchen Devils hat in seiner Footballer-Laufbahn schon einige Rückschläge hinnehmen müssen, „aber jetzt bin ich zum allerersten Mal am Knie verletzt. Sonst war es immer im Bereich des Oberkörpers. Da war ich an der rechten Schulter und am Finger der rechten Hand verletzt. Ein bisschen geht also noch was“, wie er augenzwinkernd skizziert.
Neues Kreuzband und Knorpelglättung
Werner hat bei der Verletzung komplett abgeräumt: Neben dem vorderen Kreuzband wurde auch der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen. „Bei mir wurde ein neues Kreuzband eingesetzt und der Knorpel geglättet. Alles ist gut verlaufen. Ich bin jetzt schon in der Physiotherapie“, sagt Werner im Gespräch mit der WAZ. Bei den Devils hat das Verletzungspech in den vergangenen Monaten reichlich zugeschlagen. Mit Runningback Jan Vennemann (Kreuzbandriss und Meniskusverletzung) fiel ein Teamkollege monatelang aus, mit Receiver Marius Brinkmann (Bruch der Speiche) und Hansi Trautewein (Kreuzbandverletzung) erwischte es zwei weitere Stammkräfte.
Johannes Werner ist aber weit davon entfernt, seine Lieblingssportart als „zu gefährlich“ zu bezeichnen: „Ich spiele seit 20 Jahren Football. Wenn man jetzt Fußballer oder Handballer fragt, was sie in einem ähnlichen Zeitraum alles an Verletzungen mitbekommen haben, dann würden sie vermutlich etwas Ähnliches aufzählen. Was allerdings wirklich spürt: Bei unseren Leistungsträger, die schon zu Regionalliga-Zeiten dabei waren, kratzt das Alter allmählich.“
Devils sind vor Mülheim-Spiel gerettet
Die zahlreichen Ausfälle waren mit ein Grund dafür, dass die Gelsenkirchen Devils in dieser Verbandsliga-Saison sportlich nur wenig Ausrufezeichen setzen konnten. Mit dem klaren 36:0 gegen die Black Barons Herne wurde im letzten Heimspiel das Abstiegsgespenst, was kurzzeitig das Fürstenbergstadion ins Navigationssystem eingetippt hatte, aus Gelsenkirchen verjagt. Für die Devils, die in der letzten Spielzeit Vizemeister wurden, besteht jetzt beim letzten Verbandsliga-Spiel in Mülheim (Samstag, 15 Uhr, Wenderfeld) keine Gefahr mehr.
Johannes Werner: „Sportlich war es für uns kein gutes Jahr, das muss man ganz klar sagen. Wir mussten das System umstellen und oft improvisieren. Mit Niklas Ditters haben wir bei uns einen Spieler, der es für einen Anfangs-Quarterback schon richtig gut macht, aber dem natürlich noch die ganz große Erfahrung fehlt. Niklas hat sich bei uns schon extrem weiterentwickelt. Gerade für einen jungen Quarterback ist Spielzeit extrem wichtig.“ Zur neuen Saison will Johannes Werner dann wieder seine Erfahrung mit einbringen: „Ich hoffe, im April 2024 wieder auf dem Rasen zu stehen.“