Gelsenkirchen/Herne. Sebastian Freyni und Tugrul Aydin wechseln von der SpVgg Horsthausen in die Gelsenkirchener Kreisliga A. Warum gehen sie zu Eintracht Erle?
Eintracht Erle aus der Fußball-Kreisliga A wartete im April mit einer doppelten personellen Überraschung auf. Der an der Oststraße beheimate Klub verkündete die Verpflichtung von zwei Spielern aus der Westfalenliga. Sebastian Freyni und Tugrul Aydin von der SpVgg Horsthausen verstärken die Eintracht mit Beginn der neuen Saison als spielende Co-Trainer und sollen Chef-Trainer Markus Schmeling unterstützen. Die WAZ unterhielt sich mit den beiden Neu-Erlern: mit dem ehemaligen Oberliga-Akteur Sebastian Freyni sowie mit Tugrul Aydin, der früher sogar für RW Essen in der Regionalliga gekickt hat.
Herr Freyni, Herr Aydin, was bewegt einen Spieler aus der Westfalenliga, in die Kreisliga A zu wechseln?
Sebastian Freyni: In erster Linie der Spaß. Tugrul Aydin und ich sind mit unseren 36 Jahren nicht mehr die Jüngsten. Außerdem möchte ich ins Trainer-Geschäft reinschnuppern.
Tugrul Aydin: In Horsthausen hätte ich sicherlich noch ein, zwei Jahre weitermachen können. Fußballerisch wäre das kein Problem gewesen, aber zeitlich passt es aus privaten und beruflichen Gründen nicht mehr. In der Westfalenliga, das ist ein ganz anderer Aufwand. Deshalb trete ich jetzt etwas kürzer.
Eintracht Erle: Neuzugang Tugrul Aydin hatte mehrere Anfragen
Warum Eintracht Erle und kein anderer Klub?
Freyni: Weil dort mit Sebastian Scheiwe und Daniel Kaminsky zwei Kumpel von mir tätig sind. Sie sind Inhaber einer Gebäudereinigungsfirma und engagieren sich als Sponsoren bei Eintracht Erle, sie gehören zudem zur Sportlichen Leitung.
Aydin: Ich hatte mehrere Anfragen, aber ich muss mich wohlfühlen, sportlich und menschlich. Bei Eintracht Erle kannte ich bereits Sebastian Scheiwe und den Geschäftsführer Matthias Kraschovitz, mit dem ich in der Jugend in Hordel in der Westfalenliga gespielt habe. Die Eintracht hat einen Plan, will oben mitspielen. Deshalb habe ich mich für diesen Klub entschieden, zumal ich in Schalke wohne, also nicht weit entfernt von der Oststraße.
Welche gemeinsame Geschichte haben Sie mit Markus Schmeling?
Freyni: Es gibt keine gemeinsame Geschichte. Den Trainer kannte ich noch gar nicht, allenfalls flüchtig. Aber wir haben uns inzwischen kennengelernt und ich glaube, das passt zwischen uns.
Aydin: In Fußballerkreisen läuft man sich häufiger mal über den Weg. Aber so richtig kennengelernt habe auch ich ihn erst jetzt bei der Eintracht.
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Sebastian Freyni wird spielender Co-Trainer
Sehen Sie die Rolle als spielender Co-Trainer auch als Sprungbrett, um irgendwann selbst als Chef-Trainer tätig zu sein?
Freyni: Ja, das denke ich schon. Es wird sich zeigen, ob mir diese Rolle gefällt, und dann sehe ich weiter. Ich will Markus Schmeling so gut es geht unterstützen.
Aydin: Ganz offiziell übt ja nur Sebastian Freyni die Rolle des Co-Trainers aus, ich habe nicht die Zeit, es mit meinen privaten Verpflichtungen zu vereinbaren. Aber ich werde ihn und Markus Schmeling, wann immer es geht, unterstützen. Ob ich mal als Trainer tätig sein werde? Kann ich mir schon vorstellen. Aber jetzt spiele ich erst einmal ein Jahr, und dann wird man sehen.
Vor zehn Jahren zum letzten Mal auf Asche gespielt
Haben Sie einen Eindruck, wie stark die eingleisige Kreisliga A sein wird?
Freyni: Ich habe bisher immer Landesliga und höher gespielt. Ich kenne ein paar Jungs aus der zweiten Mannschaft der SSV Buer, aber ansonsten bin ich, was die Kreisliga A betrifft, noch nicht im Thema. Ich weiß, dass einige Auswärtsspiele in Gelsenkirchen auf Asche ausgetragen werden, worauf ich mich ganz besonders freue. Nein, im Ernst: Auf Asche habe ich zuletzt vor mehr als zehn Jahren mit Westfalia Herne im Kreispokal gespielt.
Aydin: Ich kenne einige Jungs von Teutonia Schalke. Sonst liegen mir ebenfalls nicht viele Informationen vor, aber ich habe gehört, dass die neue Liga sehr stark werden soll.
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Was trauen Sie Eintracht Erle in der neuen Saison zu? Kann der langersehnte Aufstieg in die Bezirksliga klappen?
Freyni: Der Aufstieg ist unser Ziel, ich will mit Eintracht Erle schließlich etwas erreichen. Ich bin positiv überrascht, für einen Kreisligisten läuft es dort tippi toppi. In der Mannschaft sind mehrere Jungs dabei, die richtig gut kicken können. Tugrul Aydin und ich wollen in diesem Team jene Säulen sein, die man braucht, um erfolgreich zu sein.
Aydin: Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden. Für Kreisliga A ist die Qualität richtig hoch, aber wir sollten darüber vielleicht noch mal im Dezember sprechen. Mein Motto lautet nämlich: Erst liefern und dann reden.
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