Hamburg. Ganze 13 Länderspiele Erfahrung hatte die Startelf des DFB beim Länderspiel gegen Polen in einer Elf, die so noch nie zusammengespielt hatte. Auch deshalb hatte Schalkes Julian Draxler einen schweren Stand. Die DFB-Spieler in der Einzelkritik.
Viele Höhepunkte gab es nicht beim 0:0 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim ihrem Testspiel gegen die Auswahl Polens.
Insgesamt zwölf DFB-Debütanten schickte Bundestrainer Joachim Löw auf den Hamburger Rasen. Eine junge Mannschaft, die so noch nie zusammen gespielt hatte - und sich zwar keine groben Patzer leistete, aber auch nichts Außergewöhnliches auf den Platz brachte. Selbst die "Erfahrenen" unter den Youngsters wie Julian Draxler taten sich schwer, Akzente zu setzen. Noten zwischen 3 und 3,5 gibt es dafür in unserer Einzelkritik.
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Die DFB-Einzelkritik in Textform
Ron-Robert Zieler (bis zur 46. Minute): Bei der Weltmeisterschaft nur dritter Torwart durfte der Hannoveraner im Test gegen Polen eine Halbzeit zwischen den Pfosten stehen und hatte seinen Strafraum im Griff. War bei Flanken und Ecken zur Stelle und parierte den ersten Fernschuss von Mateusz Klich (30.). Note: 3
Antonio Rüdiger (bis zur 46. Minute): Der lange Stuttgarter fühlt sich im Abwehrzentrum eigentlich wohler, sortierte sich gegen Polen hinten rechts ein. Hatte Probleme bei dem einen oder anderen Zweikampf defensiv, offensiv dafür aber die größte Chance des DFB in der ersten Hälfte mit dem Kopf nach Draxler-Ecke (32.). Note: 3,5
Shkodran Mustafi: Der Stammspieler von Sampdoria Genua legte eine beeindruckende Körpersprache an den Tag und war der Abwehrchef gegen Polen. In der Spieleröffnung bewies der Innenverteidiger gute Übersicht und spielte kluge Diagonalpässe. Allerdings auch mit einigen schwachen Pässen. Note: 3,5
Matthias Ginter: Der Freiburger Innenverteidiger fiel in der 22. Minute zum ersten Mal auf - und über die Bande, als der Kölner Peszko ihm in einem Zweikampf einen Schubser mitgab. Sonst unauffällig und abgeklärt. Note: 3
Oliver Sorg (bis zur 82. Minute): Sehr routinierter Auftritt des Freiburger Defensivmanmanns. Gutes Stellungsspiel, gute Übersicht, gute Flanken (wie zum Beispiel in der 25. Minute). Note: 3
Sebastian Rudy: Der Sechser aus Hoffenheim fiel neben Kramer im defensiven Mittelfeld seltener auf, hatte aber auch eher die Aufgabe, Räume zuzulaufen. Löw nahm sich zwischendurch mehrmals Zeit für Rudy, um ihm taktischen Anweisungen mit auf den Weg zu geben. Note: 3,5
Christoph Kramer: "Mitnehmen" war die Devise von Borussia Mönchengladbachs Marathonmann, der sich gegen Polen "zeigen wollte". Das gelang dem Sechser. Kramer forderte immer den Ball, war im ersten Abschnitt auf dem gesamten Spielfeld zu finden und der auffälligste Akteur im DFB-Team. Toller Lupfer auf Volland (35.), aber selbst fehlte ihm der Mut beim Abschluss. In der zweiten Hälfte unauffälliger. Note: 3
Nationalelf spielt nur 0:0
Leon Goretzka (bis zur 46. Minute): Der Bochumer Schalker durfte über die rechte Seite sein Offensivpotenzial zeigen, hatte aber das Pech, dass viele Aktionen der DFB-Elf durch die Mitte oder über links gingen. Hatte dennoch eine große Chance, als er nach einer Draxler-Flanke überraschend an den Ball kam (24). Note: 3,5
Max Meyer (bis zur 76. Minute): Der jüngste Spieler in Deutschlands Startelf hatte immer wieder Momente, in denen er sich mit seinem geringen Köperschwerpunkt um den Gegner winden konnte. Nicht alle Aktionen waren überzeugend, dennoch reihte sich der Schalker in die Liste der auffälligeren Spieler ein. Note: 3
Julian Draxler: Als Kapitän führte der Schalker das DFB-Team auf den Rasen und ging auch dort voran - nimmt man die Torschüsse als ersten Maßstab. Mit zehn Länderspielen der erfahrenste Nationalspieler konnte sich nur bei Flanken und Ecken in Szene setzen - sonst verschleppte der Linksaußen häufig das Tempo. Im zweiten Abschnitt besser. Note: 3
Kevin Volland (bis zur 71. Minute): Der Hoffenheimer U21-Spieler durfte als einzige Spitze agieren und hatte einen schweren Stand gegen die Polnischen Abwehrrecken. Außerdem passten die Laufwege nur selten. Beendete den Abend mit Kopfschmerzen nachdem er mit einem Gegenspieler zusammenprallte. Note: 3,5
Marc-André ter Stegen (ab der 46. Minute): Gladbachs Schlussmann durfte gegen Polen sein viertes Länderspiel feiern. Hatte wie Zieler recht wenig zu tun, auch wenn die junge DFB-Elf im zweiten Abschnitt defensiv etwas nachlässiger wurde. Note: 3
Benedikt Höwedes (ab der 46. Minute): Der Schalker ordnete sich seiner Einwechslung auf der rechten Verteidigerposition ein, wie gewohnt im Nationaltrikot. Hatte direkt nach dem Wiederanpfiff eine gute Szene nach Draxler-Diagonalpass. Note: 3
André Hahn (ab der 46. Minute): Für Goretzka durfte im zweiten Abschnitt der Augsburger und baldige Gladbacher André Hahn über die rechte Außenbahn kommen. Hatte zwei kleinere Offensivaktion und in der 84. Minute das 1:0 auf dem Fuß. Note: 3
Sebastian Jung (ab der 71. Minute): Der zehnte Debütant an diesem Abend im deutschen Team. Der Frankfurter kam für 20 Minuten. Ohne Note
Maximilian Arnold (ab der 76. Minute): Auch der Wolfsburger Offensivmann feierte sein Debüt. Ohne Note
Christian Günter (ab der 82. Minute): Mit dem Freiburger kamen dann tatsächlich alle Ersatzspieler zum Einsatz. Ohne Note