Berlin. Wegen eines Unfalls auf der A2 kamen die B-Junioren des FC Schalke 04 verspätet in der Hauptstadt an. Deshalb fuhr die Mannschaft auch anschließend nicht zum Hotel, sondern direkt zum Training im Olympiapark. Am Sonntagmorgen muss das Team von Trainer Frank Fahrenhorst gegen Hertha BSC einen 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel drehen, um das Finale der Deutschen Meisterschaft zu erreichen.

Diesen Stress hätte Trainer Frank Fahrenhorst sich und seinen Spielern gerne erspart. Weil die Autobahn 2 wegen eines Unfalls mit einem Tanklastzug zwischen Gütersloh und dem Kreuz Bielefeld gesperrt war, kamen die B-Juniorenfußballer des FC Schalke 04 erst am Samstagabend in der Hauptstadt an und düsten dann auch nicht in ihr Hotel, sondern direkt zum Training in den Olympiapark. Dort werden sie am Sonntag im Amateurstadion das Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen Hertha BSC bestreiten. Anstoß wird um 13 Uhr sein.

Gegen 16 Uhr am Samstagnachmittag, als das Training an der Friedrich-Friesen-Allee eigentlich hätte stattfinden sollen, waren die Schalker U-17-Kicker immer noch auf der Autobahn, immer noch im Bus. Und so verpassten sie auch, was auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Amateurstadions passierte, auf dem Hueppeplatz, dem Nachbarn des August-Bier-Platzes. Dort entschied nämlich Gastgeber Berlin trotz drückender Unterlegenheit dank eines 1:0-Sieges nach Verlängerung gegen Hessen das 48. Bundespokal-Finale der AOK für sich.

Fahrenhorst mit Training zufrieden

Diesen Hueppeplatz – und nicht die Sonntag-Spielstätte – nutzten dann auch die königsblauen B-Junioren für ihr Training. „Es war eine unerwartet lange Busfahrt“, sagte anschließend Frank Fahrenhorst. „Aber wir sind froh, dass wir gut angekommen sind.“ Und mit der gut einstündigen Einheit am Abend, die ganz ohne Stress absolviert wurde, war er auch zufrieden. „Wir haben“, sagte der 35-Jährige, „gut und konzentriert trainiert.“

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Wenn die Partie am Sonntag vom 25-jährigen Hessenliga-Schiedsrichter Timo Wlodarczak aus Bebra angepfiffen wird, müssen die Schalker das Ergebnis aus dem Hinspiel (0:1) drehen, um den Sprung ins Finale am 15. Juni (Samstag, 14 Uhr) zu schaffen, das der VfB Stuttgart nach seinem 7:1-Hinspielerfolg beim SV Werder Bremen schon erreicht haben sollte.

Das bisher einzige Tor zwischen den Meistern der Bundesliga-Staffeln Nord/Nordost und West datiert aus der achten Minute der Mittwochabend-Partie in Oer-Erkenschwick. Erzielt hat es Fabio Mirbach. „Natürlich freue ich mich, dass ich das Tor geschossen habe“, sagt der 17-jährige Berliner 1:0-Schütze. „Viel wichtiger ist aber, dass wir es überhaupt erzielt und das Spiel gewonnen haben, denn Schalke war ein richtig schwerer Gegner.“ Und deshalb neigt auch niemand im Hertha-Lager zu Übermut.

Thom warnt vor Schalke

„Die Jungs haben das im Hinspiel gut gemacht, doch es ist erst Halbzeit“, sagt Trainer Andreas Thom. „Am Sonntag beginnen wir wieder bei null.“ Der ehemalige Nationalspieler hebt auch warnend den Zeigefinger, und zwar mit diesen Worten: „Die Schalker sind eine sehr gute Mannschaft, gerade in der Offensive. Sie sind immer in der Lage, Tore zu erzielen. Deshalb werden wir alles daransetzen, die Mannschaft optimal einzustellen.“

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Im Hinspiel hat dies bekanntlich sehr gut funktioniert, denn bei der Schalker Torfabrik – 110 Treffer in den 26 Bundesliga-Spielen – blieb nach 80 Minuten die Null stehen. „Andreas Thom ist ein hervorragender Trainer, der uns immer wieder entscheidend pusht“, hat Nils-Jonathan Körber, der Hexer zwischen den Berliner Pfosten im Hinspiel, im DFB.de-Gespräch gesagt. „Uns wurden viele Szenen von einem Spiel der Schalker gezeigt. Er hat uns individuell sehr gut auf diese starke Offensive eingestellt. Unsere Taktik war ein wichtiger Punkt in dieser Partie.“