Oer-Erkenschwick. . Die Schalker U 17 unterlag Hertha BSC am Mittwochabend im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft mit 0:1. „Ich bin nicht so zufrieden mit dem, was wir heute gezeigt haben“, sagt Trainer Fahrenhorst. Aber: „Es ist noch nichts verloren.“
Als Schiedsrichter Marco Unholzer aus Birkenau das Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft der U-17-Fußballer abpfeift, sinkt der eine oder andere Spieler des FC Schalke 04 zu Boden. Die Enttäuschung ist groß, riesengroß sogar. Anschließend diskutieren Frank Fahrenhorst und Oliver Ruhnert, der Sportliche Leiter der Knappen-Schmiede, lange über das 0:1 (0:1) gegen Hertha BSC. Ein Ergebnis dieses Gespräches verrät der Trainer auch: „Es ist noch nichts verloren.“
Stimmt.
Zumal kaum jemand besser weiß als Frank Fahrenhorst, dass diese Mannschaft zu wesentlich mehr in der Lage ist, dass sie viel mehr Klasse besitzt, als sie am Mittwochabend vor den 2500 Zuschauern im Oer-Erkenschwicker Stimbergstadion gezeigt hat. Die Westdeutschen Meister in den königsblauen Trikots hatten Muffensausen und deshalb vor allem keine Lockerheit. „Ich hätte mir von dem einen oder anderen gewünscht, dass er etwas präsenter auf dem Platz gewesen wäre. Ich bin nicht so zufrieden mit dem, was wir heute gezeigt haben“, sagte auch der 35-jährige Trainer, nachdem er seine Mannschaft zunächst etwas in Schutz genommen hatte. Und zwar so: „Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht und hatten auch viele Torchancen, es aber verpasst, das Ding reinzumachen.“
Auch nach dem Seitenwechsel fand Schalke nicht zum gewohnte Spiel
Allerdings hätten diese Tormöglichkeiten eine höhere Qualität haben müssen, um bei Hertha-Keeper Nils-Jonathan Körber ein Nervenflattern auszulösen. Der 16-jährige Schlussmann symbolisierte quasi seine Berliner Mannschaft, die dank Fabio Mirbach bereits nach acht Minuten führte, nachdem Farid Abderrahmane den Ball durch die Schalker Viererkette gesteckt hatte: cool und robust. „Rotzig, wie Berliner sind“, formulierte Bodo Menze, der Administrative Leiter der Knappen-Schmiede, schon in der Halbzeitpause. „Die Berliner hatten ein klares Konzept und haben sehr eng gestanden“, sagte Trainer Frank Fahrenhorst. „Das ist ein ganz anderes Level. Das merkt man.“ Und Donis Avdijaj weiß nun auch, dass er wahrscheinlich sogar gedoppelt worden wäre, wenn er gar nicht mitgespielt hätte.
Auch nach dem Wechsel fand die Schalker U 17 nicht zu dieser bestechend hohen Qualität der vergangenen Wochen, sie hatte auch an Durchschlagskraft eingebüßt. „Wir waren leider nicht konsequent genug“, sagte Frank Fahrenhorst. „Ich denke, dass wir das im nächsten Spiel besser machen.“ Dann vielleicht auch mit einer Änderung. Darüber werden die Schalker Verantwortlichen reden müssen, ob sie Tim Bodenröder in Berlin in der Offensive brauchen werden.
Schalke muss am Sonntag im Rückspiel Vollgas geben
Zwar hatte das Fahrenhorst-Team in der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel – wie in der ersten auch schon –, aber es paarten sich die Souveränität Nils-Jonathan Körbers sowie die Schusseligkeit der Schalker, denen fürs Selbstvertrauen vor allem eines fehlte: ein Tor, das die Spieler wahrscheinlich von einer Zentnerlast befreit hätte. Fast hätte Donis Avdijaj auch gejubelt, aber mit seinem 29-Meter-Freistoß, der klasse geschossen war, scheiterte er an, klar doch, Nils-Jonathan Körber (48.), und zehn Minuten später bekam Yanni Regäsel nach einem Avdijaj-Schuss noch in letzter Sekunden das rettende Bein dazwischen.
Ein Tor – mindestens – müssen die Schalker nun am Sonntag (9. Juni, 13 Uhr) im Rückspiel schießen, um ihren Traum von der Deutschen Meisterschaft nicht schon im Halbfinale platzen zu sehen. Sollten die königsblauen U-17-Fußballer in Berlin mit einem Treffer Unterschied gewinnen, gäbe es – ohne Verlängerung – sofort ein Elfmeterschießen. Um ein solches Glücksschießen zu vermeiden, brauchen die Schalker zum Einzug ins Finale einen Sieg mit zwei Toren Differenz.
Der Kurz-Überblick:
FC Schalke 04 - Hertha BSC 0:1 (0:1)
Tor: 0:1 Fabio Mirbach (8.).
FC Schalke 04: Schilder - Koseler, Tomasello, Dragon, Neubauer - Stieber, Lohmar - Aydogan (52. Multhaup), L. Sané - Avdijaj, Platte (71. Morina).