Gelsenkirchen. . Die U 17 des FC Schalke 04 feiert im Finale des Westfalenpokals vor 800 Zuschauern einen beeindruckenden 6:1-Sieg über Borussia Dortmund. Donis Avdijaj trifft viermal. „Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft, wie sie heute aufgetreten ist“, sagt Trainer Frank Fahrenhorst.
Sechs Tage vor dem Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen Hertha BSC Berlin, das am Mittwoch (5. Juni) um 18 Uhr im Stimberg-Stadion in Oer-Erkenschwick angepfiffen wird, zündeten die B-Junioren des FC Schalke 04 ein Feuerwerk. Im Finale des Westfalenpokals setzte sich der Westdeutsche U-17-Meister mit 6:1 (2:0) gegen Borussia Dortmund durch und präsentierte sich auf einem Niveau, das sogar Frank Fahrenhorst ein bisschen überraschte. „Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft, wie sie heute aufgetreten ist“, sagte der 35-jährige Trainer. „Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“
800 Zuschauer waren am Donnerstagvormittag gekommen und hatten, wenn sie nicht gerade mit dem Borussia-Nachwuchs sympathisierten, Spaß ohne Ende. Sie sahen eine Schalker Mannschaft, die Lust auf Fußball hatte, die Lust auf Tore hatte und die technisch und taktisch schon sehr reif wirkte. Obwohl das Gegentor zu dieser These überhaupt nicht passte, es war sogar etwas dämlich. Aber wer sechs Treffer erzielt, braucht sich nicht zu ärgern, wenn der Ball auch einmal im eigenen Netz zappelt. „Man hat gesehen, wie hungrig die Spieler sind“, sagte Frank Fahrenhorst. Was dann wohl für Donis Avdijaj, den Ausnahme-Könner in der Offensive, bedeutet, dass er unter Fress-Sucht leidet. Gleich viermal traf Schalkes 16-jährige Nummer 10 am Donnerstag. „Donis“, sagte Bodo Menze, der Administrative Leiter der Knappen-Schmiede, „ist eine Augenweide.“
Bärenstarke Vorstellung
1/37
Thilo Kehrer geht an Krücken
Eine Augenweide, die auch noch klasse mit ihrem Sturmpartner harmoniert, eben mit Felix Platte, der fast 20 Zentimeter größeren Nummer 9. „Die beiden haben in den vergangenen fünf, sechs Wochen sehr gut zueinandergefunden, und ich wollte sie auch nicht auseinanderbrechen“, sagte Frank Fahrenhorst, der sich deshalb für dieses Finale auch gegen Tim Bodenröder entschieden hatte, der inzwischen fester Bestandteil des Schalker U-19-Teams ist. Was jedoch nicht bedeutet, dass der U-17-Nationalspieler für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft keine Alternative sein könnte. „Das werden wir kurzfristig entscheiden“, sagte Frank Fahrenhorst, der am Donnerstagabend mit dem genauen Video-Studium Hertha BSC Berlins beginnen wollte und plant, im letzten Meisterschaftsspiel am Sonntag gegen den VfL Bochum (11 Uhr, Gesamtschule Ückendorf) eine so genannte B-Elf ins Rennen zu schicken. „Es wird darauf hinauslaufen“, sagte er, „dass die ersten Elf, Zwölf, 13 gar nicht im Kader sein werden. Da werden wir kein Risiko eingehen. So können sich aber auch die anderen noch einmal ins Fenster stellen.“
Auf eine Stammkraft muss Frank Fahrenhorst gegen Hertha BSC Berlin nämlich schon verzichten. Thilo Kehrer, der 16-jährige Innenverteidiger, der vor dieser Saison vom VfB Stuttgart gekommen ist, hat sich im Training einen doppelten Bänderriss im rechten Knöchel zugezogen und war mit Krücken auf der Sportanlage der Gesamtschule Ückendorf. Als Donis Avdijaj nach einer Flanke von Felix Platte in der 20. Minute das 1:0 für die Schalker geköpft hatte, spurtete die komplette Mannschaft zur Bank, um mit Thilo Kehrer den Treffer zu feiern.
Wenn dieses Tor zum Teil auch auf das Konto des unentschlossenen BVB-Keepers Jan-Pascal Reckert gegangen war, begeisterten die Schalker in der Folge mit einer Qualität in ihrem Spiel, die so hoch war, dass sie kaum Dortmunder Patzer brauchten, um fünf weitere Treffer nachzulegen. Und Trainer Frank Fahrenhorst hofft, dass sich jene Qualität inzwischen so sehr herumgesprochen hat, dass sein Team am Mittwochabend für seine außergewöhnliche Saison auch von der Tribüne aus in Oer-Erkenschwick belohnt wird. „Ich war im vergangenen Jahr beim U-19-Finale“, sagte der zweimalige Nationalspieler. „Das war eine Super-Atmosphäre.“
FC Schalke 04 - Borussia Dortmund 6:1 (2:0)
Tore: 1:0 Donis Avdijaj (20.), 2:0 Felix Platte (31.), 3:0 Donis Avdijaj (42.), 3:1 Hendrik Brauer (49.), 4:1, 5:1 Donis Avdijaj (51., 56.), 6:1 Esad Morina (66.).
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.