Gelsenkirchen. . Beim Sonntagspiel der Schalker sind zwei Holländer im Blickpunkt: Klaas-Jan Huntelaar und auf der Gegenseite Rafael van der Vaart, dessen Name eng mit der Hamburger Formkurve verknüpft ist. S04-Manager Horst Heldt spricht im Fall Julian Draxler klare Worte.
Manchmal spielen sich die wirklich wichtigen Dinge im Fußball an Neben-Schauplätzen ab. Oben im Presseraum erklären gerade Schalke-Trainer Jens Keller und Manager Horst Heldt den versammelten Medienvertretern, wie sie die Heimaufgabe gegen den Hamburger SV (Sonntag, 17.30 Uhr/live im Ticker) und die Verteidigung von Rang vier zu bewerkstelligen gedenken, da läuft unten im Kabinentrakt ein ganz anderer Film: Aufnahmen für den neuen Fan-Katalog im Schalke-Auswärtstrikot für die kommende Saison (psst, geheim, aber es ist nicht mehr brombeerfarben!). Die Hauptdarsteller sind Kapitän Benedikt Höwedes und, jawohl, Julian Draxler! Nun kann man so einen Katalog natürlich aus aktuellem Anlass wieder einstampfen und neu herstellen, aber dass es das Mittelfeld-Juwel ist, das hier Pose steht, sollte durchaus Zukunftswert besitzen.
Was eine Etage drüber die Schalke-Verantwortlichen eilfertig zu erklären versuchen. Denn die Götze-Millionen-Lawine, die der BVB demnächst aus München zu erwarten hat, hat die Branche aufgeschreckt, weil viele nun wieder das Dominostein-Prinzip befürchten. Mit im Spiel wohl auch das Steinchen Julian Draxler, dessen Verbleib bei Königsblau nun wieder der Standfestigkeit unterzogen wird. Fast schon mantrahaft wiederholt Horst Heldt an diesem Freitagmittag immer wieder den Kernsatz: „Julian Draxler fühlt sich sehr wohl bei uns, er ist ein Ur-Schalker, er hat Vertrag, und wir denken nicht daran, ihn zu verkaufen.“ Punkt.
Ampeln stehen auf Grün für den "Hunter"
Und Trainer Jens Keller verspricht, dass diese Personalfragen die Mannschaft gar nicht erreichten: „Die Jungs konzentrieren sich völlig auf das Spiel, Julian ist in der Kabine kein Thema.“
So geht der Vorhang lieber auf für ein holländisches Duell an diesem viertletzten Spieltag, an dem die Schalker entscheidende Pluspunkte gegenüber der übrigen europäischen Konkurrenz sammeln wollen. Von einem interessanten Spieltag spricht der Manager, und da kann es durchaus von Vorteil sein, dass Königsblau diesen diesmal mit der letzten Partie beschließt.
Auf Schalker Seite stehen die Ampeln auf Grün für ein Comeback von Klaas-Jan Huntelaar, der in der Woche eifrig mittrainieren konnte. „Klaas hat voll mitgemacht, er ist eine ganz gute Option für die Startelf, auch wenn er sechs, sieben Wochen ausgefallen ist und noch nicht wieder der Alte sein kann“, betont Jens Keller.
Hamburg rechnet nach dem Van der Vaart-Schlüssel
Auf Hamburger Seite war es zuletzt so: Van der Vaart gut – HSV gut. Eine einfache Formel, die es zu durchtrennen gilt. Die Schalker haben in dieser Saison schon einige Wundertüten zu Besuch gehabt, aber die Hanseaten sind eine ganz besondere. „Auch in Hamburg war viel Trouble in der letzten Zeit, und trotzdem sind sie oben drangeblieben. Bei aller Schwierigkeit haben sie eine funktionierende Mannschaft, die sich auch nach heftigen Niederlagen wieder gefangen hat. Sie wird uns das Leben sicherlich schwer machen“, warnt der Manager. Also gilt es, auch die Kreise des holländischen Mittelfeldstars mit dem HSV-Emblem auf der Brust einzuengen. Personell sind die Schalker dabei durchaus eingeschränkt: Marco Höger brummt seine Gelbsperre ab, im Krankenstand sind Ciprian Marica und Christoph Metzelder. Joel Matip, der im letzten Spiel einen Schlag auf den Knöchel bekam und im Training immer wieder Probleme hatte, wird aber dabei sein können.