Gelsenkirchen.

Der FC Schalke 04 hat wieder eine Stelle zu vergeben: Der Verein wird den Vertrag mit Michael Boris, der zum Saisonende ausläuft, nicht verlängern, stattdessen sich einen neuen Trainer für den Regionalligisten suchen. Dies ist das Ergebnis einer Unterredung zwischen Horst Heldt, Felix Magath und Boris, welches zumindest den scheidenden Coach ziemlich überraschte.

Der 35-Jährige hatte im Herbst 2009 ein Praktikum im Bundesligakader absolviert und wurde von Magath zur Winterpause der Vorsaison zum Coach der Zweitvertretung ernannt. Boris löste damals überraschend Oliver Ruhnert ab, der inzwischen als Chef-Scout für die Schalker Nachwuchsabteilung arbeitet.

Nachdem der Ex-Trainer von Germania Windeck in der Vorsaison den Klassenerhalt sicher stellte, führte er sein Team in dieser Spielzeit in der Hinrunde bis an die Tabellenspitze, ist inzwischen aber wieder abgerutscht. „Wir danken Michael Boris, er hat gute Arbeit geleistet. Und ich habe nur Gutes über sein Training gehört. Dennoch sind Horst Heldt und ich der Meinung, dass wir nach einem jüngeren nun wieder einen älteren Coach benötigen, der mit seiner Erfahrung die Entwicklung der jüngeren Spieler besser vorantreiben und neue Impulse setzen kann“, so Cheftrainer Felix Magath.

„Gute-Laune-Animateur“

Allerdings war es um das Verhältnis der beiden in letzter Zeit auch nicht mehr zum Besten bestellt. Michael Boris hatte offen die Bedeutung von Routinier Albert Streit für die Zweite herausgestellt, was dem allmächtigen Boss offensichtlich missfiel. Nachdem Boris Anfang der Saison immer mal wieder beim Training der Profis mit auf dem Platz stand, sah man ihn in den letzten Wochen nicht mehr unter Magaths Regie.

Auch soll der Regionalliga-Trainer nicht genug jungen Leuten die Chance zur Bewährung gegeben haben, was bei dem Heer an abkommandierten Profis in den Viertliga-Kader allerdings auch ein fast hoffnungsloses Unterfangen schien, war Michael Boris dort in den letzten Wochen mehr als „Gute-Laune-Animateur“ gefordert.