Gelsenkirchen. .
Schalkes Trainer Magath testete im Training das Abwehr-Duo Christoph Metzelder/Frank Fahrenhorst. Benedikt Höwedes ist am Mittwoch gegen Benfica Lissabon gesperrt.
Es ist Zeit, den sehr holprigen Start in der Fußball-Bundesliga holprig sein zu lassen und sich auf Mittwoch zu konzentrieren. Im zweiten Gruppen-Spiel der Champions League, das Benedikt Höwedes wegen seiner Rot-Sperre vom 0:1 gegen Olympique Lyon nur als Zuschauer verfolgen darf, trifft der FC Schalke 04 auf Benfica Lissabon (20.45 Uhr, Veltins-Arena) – und muss eigentlich gewinnen, um das Achtelfinale nicht frühzeitig aus den Augen zu verlieren.
Hört man jedoch Jorge Jesus, den Trainer des portugiesischen Rekordmeisters, so reden, betrachtet er das Gastspiel in Gelsenkirchen als Durchgangsstation auf einem steilen Weg. „Benfica hat in der Champions League große Ambitionen“, sagt der 56-Jährige. Der Klub wolle die Gruppenphase überstehen und in Europa den Ruf zurückerarbeiten, den er in der Vergangenheit bereits gehabt habe. Überzeugt von seinem Team ist Jorge Jesus sowie, obwohl er zwei Top-Leute an Real Madrid beziehungsweise den FC Chelsea verloren hat: den Argentinier Ángel di Maria und den Brasilianer Ramires. Einnahme: 47 Millionen Euro.
„Es ist nicht leicht, Spieler mit ihren Eigenschaften zu finden. Wir spüren ihren Weggang immer noch, denn die Zugänge müssen sich erst noch eingewöhnen“, sagt der Benfica-Trainer. „Aber wir werden wieder stark und den gleichen Fußball spielen wie in der vergangenen Saison.“ Hätten diese Sätze auch von Felix Magath stammen können? Ein bisschen schon, obwohl der Schalker Trainer ja gar nicht so spielen will wie in der Vorsaison -- sondern besser. Für einen Schritt dorthin – bei allem Respekt, Kevin Kuranyi – hat die neue Offensiv-Abteilung schon einmal gesorgt. Beim 2:2 am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach haben sowohl Klaas-Jan Huntelaar als auch zum ersten Mal Raúl für Schalke getroffen.
Zwei Gegentore
Aber hinten! Exakt zwei Gegentore (2,0) sind es bisher in der Bundesliga pro Spiel, in der vergangenen Saison waren es 0,91 – 31 in 34 Partien. Woher kommt diese Unsicherheit? Lukas Schmitz, der am vergangenen Samstag erste Wahl als linker Verteidiger gewesen ist, hat Schwierigkeiten, diese Frage zu beantworten. „Ich weiß es nicht, ob das Abstimmungsprobleme sind oder individuelle Fehler“, sagt der 21-Jährige. „Das wechselt sich bei uns relativ häufig ab.“
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Ob der Senkrecht-Starter der vergangenen Saison auch am Mittwoch gegen Lissabon in der Anfangself von Felix Magath stehen wird, muss abgewartet werden. Jedenfalls gehörte er beim Training am Montagnachmittag nicht zur vermeintlichen A-Elf. In dieser verteidigte Hans Sarpai links und Christoph Moritz rechts. Und das Innenverteidiger-Duo bildete Christoph Metzelder mit Frank Fahrenhorst, während das Pärchen der vermeintlichen B-Elf Kyriakos Papadopoulos und Nicolas Plestan waren. Der Franzose wird, obwohl Benedikt Höwedes gesperrt ist, gegen Benfica Lissabon nur auf der Bank sitzen?
Lukas Schmitz weiß es nicht. Aber sowohl seine Worte als auch die Stimmung der Mannschaft beim Regen-Training ließen darauf schließen, dass beim FC Schalke 04 Optimismus herrscht. „Wir hätten gegen Gladbach drei Punkte holen müssen“, sagt Lukas Schmitz. „Aber ein bisschen zufriedener sind wir schon.“ Zufriedener als nach den ersten fünf Partien – viermal Bundesliga, einmal Champions League –, in denen es nur Niederlagen gesetzt hatte. Was nichts daran ändert, dass die Schalker den Portugiesen mit sehr viel Respekt begegnen. „Stark in der Defensive, stark in der Offensive“, sagt Lukas Schmitz. „Das wird schon schwer. Aber wir werden versuchen, das Bestmögliche rauszuholen.“ Das wäre? „Grundsätzlich“, sagt er, „wollen wir immer gewinnen.“
Sollte die Schalker A-Elf vom Montag, in der Ivan Rakitic und Jermaine Jones fehlten, am Mittwochabend auflaufen, dann sähe sie so aus: Neuer - Moritz, Fahrenhorst, Metzelder, Sarpei - Kluge - Farfán, Hao - Jurado - Huntelaar, Raúl.
Das Dienstag-Training hat Felix Magath für 16 Uhr angesetzt (ohne Gewähr).