Gelsenkirchen.

Der FC Schalke 04 holte einen 0:2-Pausenrückstand auf und trennte sich 2:2 von Borussia Mönchengladbach. Für das Team von Trainer Felix Magath trafen Klaas-Jan Huntelaar und Raúl.

Fußball-Fans neigen zu Extremen. Man muss sicherlich nicht gleich so weit gehen wie ein paar Anhänger des FC Schalke 04, die in der Pause des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach den Abstiegskampf für Königsblau offiziell als eröffnet erklärten. Aber die Frage, wann die Elf von Trainer Felix Magath so richtig die Kurve bekommt um ihre hoch gesteckten Ziele zu erreichen, steht auch nach dem 2:2 (0:2) gegen Borussia Mönchengladbach noch im Raum. Und eine Antwort fällt derzeit auf Schalke schwer, auch wenn das Team gegen Gladbach ein 0:2 aufholte.

Gladbach war natürlich mit einer ganz schmalen Brust angereist. Das Team von Michael Frontzeck, durch ein 0:4 gegen Frankfurt, das 0:7 in Stuttgart und das 1:2 gegen St. Pauli gebeutelt, war zunächst mal nur darauf bedacht, unfallfrei über die Runden zu kommen. Doch weil auch Schalke in der offensive kein Feuerwerk abbrannte, dauerte es, bis die Partie auf Touren kam.

Und dafür sorgten die Gäste, die die Schwächen der Schalker Hintermannschaft ausnutzten. Vor allem auf der rechten Abwehrseite, diesmal begann mit Benny Höwedes der fünfte Außenverteidiger im sechsten Spiel, stimmte wenig. Und so foulte Höwedes nach 15 Minuten Raul Bobadilla im Strafraum, den Elfmeter verwandelte Filip Daems sicher zum 0:1.

Schock für Schalke

Schalke brauchte 15 Minuten, bis es sich von dem Schock erholt hatte. Als die Gastgeber endlich besser wurden, hätte es allerdings schon 0:2 stehen müssen, doch Marco Reus scheiterte alleine vor Neuer (24.), statt noch einmal quer auf einen völlig frei stehenden Mitspieler zu legen.

Doch danach hatte Schalke seine beste Phase. Klaas-Jan Huntelaar scheiterte nach 34 Minuten mit einem Schuss aufs kurze Eck, drei Minuten später verfehlte er das lange Eck nach Vorarbeit von Jermaine Jones nur knapp.

Doch Jones leistete sich, wie Höwedes, auf der rechten Seite zu viele Aussetzer. Zwei Minuten vor der Pause war es erneut Reus, der davon zog, seine Rückgabe verwandelte Michael Bradley mühelos zum 0:2.

Nach der Pause regierte Schalkes Trainer Felix Magath: Innenverteidiger Nicolas Plestan musste raus, Höwedes rückte nach innen neben Metzelder, Atsuto Uchida übernahm nun die rechte Abwehrseite. Außerdem kam kurz darauf Jefferson Farfan für Jones ins Schalker Spiel, in dem Raul vor der Pause erneut wie ein Fremdkörper wirkte.

Schalker Wechsel halfen

Und die Wechsel halfen: Nach einer Ecke von Ivan Rakitic kam der Ball auf die linke Seite zu Huntelaar. Wenn der Niederländer den Ball im Sechzehner erst einmal hat, fackelt er nicht lange, gegen seinen satten Schuss zum 1:2 war Gladbachs Keeper Logan Bailly machtlos (52.).

Schalke drückte nun, Gladbach versuchte, sich mit Kontern zu befreien. Nachdem Raul einmal scheiterte, hätte es nach einer guten Stunde fast 1:3 geheißen, doch Reus jagte nach einem Freistoß den Ball aus 20 Metern an den Querbalken. Und wenige Minuten später köpfte Arango den Ball nach Reus-Freistoß ein, doch Schiedsrichter Peter Gagelmann hatte auf Abseits entschieden.

Nach 78 Minuten wurde es für die Borussia noch enger, obwohl Schalke bei allem Bemühen immer noch zu wenig klare Chancen erspielte: Raul Brouwers kam zehn Meter hinter der Mittellinie bei einem Klärungsversuch gegen Huntelaar zu spät und holte den Niederländer von den Beinen: Rot, Gladbach nur noch zu zehnt. Schalke drängte nun auf den Ausgleich, doch meist mit hohen Bällen aus dem Halbfeld. Und als alles schon nach einem 1:2 aussah, schlug der bis dahin wenig zu sehende Raul zu und bugsierte den Ball in der 87. Minute aus kurzer Distanz zum 2:2 über die Linie.

Am Ende war’s ein verdienter Zähler für beide, der nach dem Spielverlauf Schalke glücklicher machte als die Borussen. Aber vom Fleck bringt er beide Teams nicht.